Endspurt in der Regionalliga
Fernduell mit Ansbach: Vilzing hat alles in der eigenen Hand

16.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:00 Uhr
Schwere Aufgabe: Vilzing (hier Jim-Patrick Müller am Ball) empfängt Buchbach. −Foto: Tschannerl

Man darf eigentlich gar nicht dran denken, wie gut die DJK Vilzing da stehen könnte, hätte man nicht gegen die direkten Konkurrenten so viele Punkte teils fahrlässig vergeben. Der Klassenerhalt wäre schon längst in trockenen Tüchern.

Dass die DJK Vilzing mit nun 45 Punkten auf einem Nichtabstiegsplatz steht, ist so umso höher zu bewerten. Denn regelmäßig schafft es die Truppe von Trainer Josef Eibl sich gegen eigentlich favorisierte Teams, wie unter anderem beim FC Schweinfurt zu punkten. So kehrte die DJK von den „Schnüdeln“ mit einem 1:1 nach Hause. Wie der Punkt zustande kam, dass dieser ungemein glücklich war und man eigentlich an den letzten 30 Minuten gemessen, hier niemals einen Punkt mitnehmen hätte dürfen, interessierte nach dem Schlusspfiff niemanden mehr.

DJK-Tor ist wie vernagelt

Denn „Fortuna“ und ein überragender Schlussmann Max Putz vernagelten das DJK-Tor regelrecht. Eibl fasste eine nervenaufreibende Partie so zusammen: „Es war ein Sturmlauf des Gegners, so ehrlich muss man sein. Man hat die extreme Qualität einfach gesehen. Es segelten viele hohe Bälle, Standards und Eckbälle in den Strafraum.“

In der Schlussphase kamen die Vilzinger kaum mehr aus der eigenen Hälfte heraus, aber auch das war für Eibl nichts Ungewöhnliches: „Wir haben es versucht, aber es war schwer, der Gegner kann mit seiner Qualität einfach eine Wucht entwickeln.“ Und es gibt in der Regionalliga einfach Teams, mit denen sich die Vilzinger an normalen Tagen nicht messen können und dazu zählt unter anderem die Profimannschaft des FC Schweinfurt. Umso höher ist es zu bewerten, wie sich die DJK gegen die Niederlage stemmte und auch herausragend verteidigte mit großem Einsatz und Leidenschaft, gepaart mit der Portion Glück.

Und noch eines war für Eibl mitentscheidend: „Wir haben heute keine großen Fehler gemacht.“ In der ungemein engen Regionalliga ist nun zwei Spieltage vor Schluss klar, dass sich der direkte Klassenerhalt zwischen der DJK Vilzing und der SpVgg Ansbach entscheiden wird. Der Vorteil liegt nun wieder bei der DJK mit 45 Punkten, die SpVgg folgt dicht dahinter mit 44 Punkten. Eibl sagt dazu: „Natürlich war der Punkt heute wichtig, weil wir es nun wieder in der eigenen Hand haben und den Druck so wieder zur SpVgg schieben.“ Am Ende heißt es nämlich für die DJK, nicht punktgleich mit der SpVgg über die Ziellinie zu kommen, da man dann das schlechtere Torverhältnis hat.

Mario Kufner, der es über weite Teile der Partie schaffte, FC-Goalgetter Jabiri kalt zu stellen, war heilfroh über den Punkt: „Das ist bekannt, dass sie einen der besten Stürmer in der Liga haben und das schwer zu verteidigen wird.“ Auch Kufner zeigte sich unter dem Strich zufrieden mit dem einen Punkt. Und noch eins konnte Kufner nach Schlusspfiff bestätigen: „Zu mir haben sie vor dem Spiel gesagt, an den Jabiri kommt man schwer ran, dass kann ich nun bestätigen, das ist eine Zweikampfmacht.“

Doch der Abwehrspieler der DJK spielt Regionalliga, um hier auch zu bleiben, wie er selbst sagt: „In der Liga spielt man, um gegen die Besten spielen zu können, das hat heute Spaß gemacht.“ Der Punktgewinn ist auch wichtig für die Psyche, wie der Rodinger im Gespräch mit unserer Zeitung sagt, denn unter der Woche schaut man sich immer wieder die Tabelle an, wo man erkennen muss, man spielt Relegation, was man auch in das Training mitnimmt. Das ist nun seit Samstag wieder vorbei.

Punkt war viel wert für Vilzing

Die Zielsetzung für die letzten zwei Spiele ist so klar: „Es ist nur ein Punkt, jetzt heißt es weiter hart trainieren und den Vorsprung nicht mehr hergeben.“

Franz Wendl unterstrich die Wichtigkeit des Punktes noch einmal: „In der ersten Hälfte hätten wir schon in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen. In der zweiten Hälfte hatten wir Glück und einen sehr guten Keeper.“ Lobend hob Wendl auch die Abwehrspieler der DJK hervor, die gut verteidigten. „Es ist klar, dass so ein Spieler wie Jabiri in der zweiten Hälfte mal öfter hinkommt, das ist einfach nicht immer zu verteidigen.“

Dass man den Klassenerhalt nun wieder in der eigenen Hand hat, ist wichtig, doch Wendl sagt dazu auch: „Eines der beiden Spiele werden wir sicher gewinnen müssen, darauf verlassen wir uns aber nicht. Wir gehen in die beiden Spiele, um diese zu gewinnen, dann haben wir den Klassenerhalt.“ Dass man mit Buchbach auf ebenfalls eine Mannschaft trifft, die in den vergangenen Wochen alles gewonnen hat, schreckt Wendl nicht ab, hierzu sagt er selbstbewusst: „Jede Serie reißt einmal.“

DJK-Infos

Ausgangslage:Die DJK liegt nun mit 45 Punkten auf einem Nichtabstiegsplatz. Der Vorsprung auf die SpVgg Ansbach, die auf dem Relegationsplatz liegt, beträgt nur einen Punkt. Bei Punktgleichheit würde das Torverhältnis zählen, welches für die Ansbacher spricht.

Heimspiel:In der regulären Saison bestreitet die DJK Vilzing am Samstag (Anstoß 14 Uhr) ihr letztes Heimspiel gegen den TSV Buchbach. Mit einem Heimsieg und einer gleichzeitigen Niederlage der SpVgg Ansbach gegen den FC Augsburg II könnte man den direkten Klassenerhalt feiern.