Landesliga Mitte
Kein Sieger im Landkreis-Derby in Lam

04.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:48 Uhr
In einem rassigen Nachbarduell zwischen den Osserbuam und den Rosenkränzlern hieß es am Ende 2:2. −Foto: Simon Tschannerl

Ein Nachbarderby mit Rasse und Klasse bekamen die 500 Zuschauer zu sehen, die das Landesliga-Duell zwischen der SpVgg Lam und dem SV Neukirchen beim Heiligen Blut verfolgten. Die Osserbuam knüpften den favorisierten Rosenkränzlern ein 2:2 ab, das sich unmittelbar nach dem Abpfiff für die Sportvereinigung dennoch wie eine Niederlage anfühlte. In Überzahl und mit einer 2:0-Führung im Rücken sahen die Seiderer-Schützlinge nämlich bereits wie der sichere Sieger aus, ehe die Neukirchener mit einem starken Schlussspurt zumindest noch einen Zähler entführten.

Im ersten Durchgang zeigten die Rosenkränzler eine ansprechende Vorstellung und waren das bessere Team. Die technisch beschlagene Koller-Truppe wusste mit einer guten Spielanlage zu gefallen und setzten Lam mit hohem Pressing immer wieder unter Druck. Bereits in der Anfangsphase hätte Neukirchen einen Elfmeter zugesprochen bekommen können, doch nach einer harten Attacke an Mittelstürmer Marek Bobcek blieb die Pfeife von Schiedsrichter Matthias Putz (Perlesreut) stumm.

Die Osserbuam, die kämpferisch voll überzeugen konnten, traten in Hälfte eins nur zweimal in Erscheinung. Bei einem Weitschuss von Thomas Wölfl fehlte rund ein halber Meter, bei einer Top-Kontersituation spielte Tomas Kepl den Ball etwas zu weit nach außen, so dass Lukas Pritzl aus spitzem Winkel nur ans Außennetz traf. Zum Ende der ersten Hälfte erhöhten die SVler den Druck und kamen zu hochkarätigen Möglichkeiten.

Torhüter Weber hält stark

Eine Freistoßflanke von Jan Mudra flog an Freund und Feind, aber auch haarscharf am Pfosten vorbei. Einen strammen Schuss von Jan Hosek konnte SpVgg-Keeper Max Weber abwehren. Auch den Nachschuss von Marcel Steinbauer konnte Weber stark entschärfen. Bei dieser Aktion forderte Neukirchen erneut einen Elfmeter, den Schiri Putz allerdings zurecht verweigerte. Die größte Möglichkeit des ersten Abschnitts hatte der auffällige Zbynek Konopasek, der nach einer Bilderbuch-Kombination allein vor Weber aufkreuzte, das Spielgerät jedoch knapp den Pfosten schlenzte.

Nach Wiederbeginn plätscherte die Partie zunächst vor sich hin, ehe der bereits verwarnte Jan Kolerus nach einem unnötigen Foulspiel im Mittelfeld die Ampelkarte sah. In Unterzahl verlor der SV Neukirchen die Kontrolle und geriet in der 64. Minute in Rückstand. Eine Freistoßflanke von Vaclav Uzlik verlängerte Alexander Vogl per Kopf auf Daniel Gschwendtner, der den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 in die Maschen setzte.

Nach einem Chip-Ball in die Spitze irrte Filip Hinterholzinger aus seinem Kasten und wurde von Tomas Kepl zum 2:0 (65.) überlupft.

Neukirchen kommt zurück

Die Neukirchener wirkten angeschlagen, und die SpVgg Lam schien alles im Griff zu haben. Doch mit einer guten Aktion waren die Rosenkränzler zurück in der Partie: Jan Mudra ließ im Strafraum einen Gegenspieler aussteigen, und seine Maßflanke köpfte Zbynek Konopasek zum Anschlusstreffer (75.) ein.

Erneut über die rechte Seite wurde der Ausgleich eingeleitet, bei dem Marek Bobcek seine ganze Klasse unter Beweis stellte. Der Goalgetter setzte den Ball unter Bedrängnis mit einem trockenen Flachschuss aus zwölf Metern zum 2:2 (79.) in die Maschen.

Die SpVgg Lam wankte nun und durfte sich bei ihrem Torwart bedanken, dass zumindest ein Zähler an der Ginglmühle blieb. Nach einem weiten Abschlag von Hinterholzinger lenkte Weber einen Schuss des eingewechselten Ex-Bad Kötzingers Michal Hvezda mit einer tollen Parade über den Querbalken.

Das sagen die Trainer

Christoph Seiderer (SpVgg Lam):„In der ersten Halbzeit hatten wir gegen einen spielerisch hervorragenden Gegner viel Defensivarbeit zu verrichten, konnten aber mit etwas Glück die Null halten. Nach der Pause konnten wir unsere Überzahl nutzen und zwei schöne Tore erzielen. Natürlich hätten wir die Führung gerne über die Zeit gebracht, aber hinten raus hat Neukirchen seine hohe individuelle Qualität unter Beweis stellen können. Daher sind wir zwar aufgrund des Spielverlaufs ein bisschen enttäuscht, aber definitiv nicht unzufrieden. Gegen so einen starken Gegner ist das Ergebnis ein Erfolg.“

Franz Koller (SV Neukirchen beim Heiligen Blut):„Wir haben es der ersten Hälfte verpasst, in Führung zu gehen. Leider hat der Schiedsrichter, der uns in der ersten Halbzeit schon einen klaren Elfmeter verwehrt hat, maßgeblichen Einfluss auf den Spielausgang genommen. Unseren Spieler stellt er runter, einen bereits verwarnten Lamer, der den Ball wegschlägt, lässt er drauf. Nicht nur bei dieser Aktion wurde mit zweierlei Maß gemessen. Ich bin mir sicher, dass wir in Gleichzahl als Sieger vom Platz gegangen wären. Wie wir trotz der ganzen Rückschläge zurückgekommen sind, verdient großen Respekt.“

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