Vilzing spielt in Würzburg
Mit Selbstbewusstsein zu den Kickers

18.08.2022 | Stand 18.08.2022, 18:31 Uhr
Auf Thomas Stowasser und die DJK Vilzing wartet heute Abend ein besonderes Spiel. −Foto: Tschannerl

Bevor die Saison überhaupt startete, freute man sich in Vilzing bereits besonders auf diesen Freitag. Denn: Der Spielplan der Regionalliga Bayern sieht hier das Spiel gegen die Würzburger Kickers (Anstoß 18.30 Uhr) vor.Auf dem Papier sind die Rollen dabei klar verteilt: Der „kleine Dorfverein“ aus Vilzing zu Gast in der 13.100 Zuschauer fassenden Flyeralarm-Arena – jenes Stadion, in dem in der Saison 2020/2021 noch Spiele der 2.Bundesliga stattfanden. Unter anderem gastierte hier am 21. März 2021 der SSV Jahn Regensburg, der damals ein 1:1 mit auf die Heimreise nahm. Ein Ergebnis, dass man in Vilzing sofort unterschreiben würde. Denn der Blick auf die Tabelle interessiert am Huthgarten niemanden.

Was die Verantwortlichen aber sehr wohl interessiert, sind die 15 Punkte, die die DJK bereits auf der Habenseite hat. Blickt man auf die vergangenen Jahre der Regionalliga, haben in den letzten Spielzeiten stets um die 45 Punkte zum direkten Klassenerhalt ausgereicht. Hierzu sagte DJK-Trainer Eibl bereits nach dem Spiel gegen Aubstadt: „Auf unserem Weg, den wir verfolgen, haben wir nun ein Drittel erreicht.“

Fragt man Vilzings Coach nach dem Befinden für die Partie in Würzburg, kommt dem Erfolgstrainer ein Lächeln über die Lippen. „Ich habe den Jungs einfach nur geraten, das jetzt alles einfach nur zu genießen. Es ist eines der schönsten Stadien.“ Denn nach dem Spiel an diesem Freitag können Kufner und Co. von sich behaupten, in einem der schönsten Stadien der Regionalliga gespielt zu haben. Noch dazu, mit fortlaufender Jahreszeit, wird es am Abend immer früher dunkler, so wird sicherlich – spätestens zur zweiten Hälfte – das Flutlicht eingeschaltet werden müssen. Ein Traum für jeden Fußballer.

Tabelle nur Momentaufnahme

Der Blick auf die Tabelle ist dabei nur eine Momentaufnahme, denn im Grunde ist es ein Spitzenspiel, es fährt nämlich der Tabellenführer aus Vilzing (15 Punkte) zum Tabellendritten nach Würzburg (11 Punkte). Eibl bezeichnet die Partie beim Drittliga-Absteiger deshalb als „das nächste Highlight“. Seine Mannschaft sei dabei der klare Außenseiter. Nichtsdestotrotz ist die Vorfreude in Vilzing groß, weshalb die DJK von einem Fanbus nach Würzburg begleitet wird. So wird man wieder alles versuchen, das Unmögliche zu schaffen und die Serie aufrecht zu erhalten. Und die weiße Fahne wird Vilzing nicht mit einpacken, so Eibl. „Wir werden uns mit allem was wir haben dagegenstellen. Wir wissen aber um die Wucht, die Würzburg in den letzten Wochen entwickelt hat. Da kommt ein starker Gegner auf uns zu.“

Welche Wucht die Kickers in der Flyeralarm-Arena entwickeln können, davon durften sich in den letzten beiden Heimspielen der FC Pipinsried (6:0) und die SpVgg Ansbach (7:1) überzeugen, die regelrecht aus dem Stadion geschossen wurden. Da hat auch Eibl seine Bedenken, dass dies der DJK ebenso passieren könnte. „Sie haben viele Spieler mit Profi-Erfahrung in ihrem Kader. Sie haben sich in den ersten ein bis zwei Spielen (1:1 gegen SpVgg Hankofen und 0:2 gegen den 1. FC Nürnberg) etwas schwerer getan, weil sie doch auch einen Umbruch zu verzeichnen hatten. Jetzt merkt man, sie kommen langsam ins Rollen. Da kann man schon mal unter die Räder kommen, wenn man ein frühes Gegentor fängt. Das heißt es am Freitag unter allen Umständen zu vermeiden.“

Pokalspiel hat Kraft gekostet

Aber die DJK ist selbstbewusst genug, um auch hier Bestehen zu können. Wie der Kader aussehen wird, wird sich erst kurzfristig entscheiden, denn gerade die Partie in Cham hat doch noch einmal einiges an Tribut gefordert.

Die Kickers sind derweil auch vor den Qualitäten der Vilzinger gewarnt, wie Würzburgs Sportdirektor Sebastian Neumann erklärt: „Sie sind als Aufsteiger sehr gut in die Saison gestartet und haben einen positiven Lauf. Das ist Warnung genug. Wir werden Sie nicht unterschätzen und müssen wie jedes Spiel ans Limit gehen.“