Preis Ohne Ehrenamt läuft nichts
Der BLSV zeichnet Alois Brandl vom TV Bad Kötzting aus. Er ist vor allem ein unermüdlicher Antreiber der Leichtathletik.

Windischeschenbach.Der Bezirk Oberpfalz des Bayerischen Landessport-Verbandes (BLSV) hat im Haus Johannisthal Ehrenamtspreise an verdiente und ehrenamtlich tätige Vereinsfunktionäre verliehen. „Ziel des Ehrenamtspreises ist es, die geleistete hervorragende Arbeit an der Basis, also in den Vereinen oder Verbänden zu würdigen. Denn ohne Ehrenamt läuft nichts“, betonte der BLSV-Bezirksvorsitzende Herrmann Müller. Nur mit solchen Persönlichkeiten könne es nach der schwierigen Zeit während der Pandemie wieder gelingen, den Sport gemeinsam attraktiv zu gestalten.
Im Beisein von BLSV-Präsident Jörg Ammon zählte Alois Brandl vom TV Bad Kötzting zu den Geehrten. Die sehr persönlich gehaltene Laudatio hielt der BLSV-Kreisvorsitzende Hubert Lauerer. Er erinnerte daran, dass sich Alois Brandl bereits seit dem Jahr 1967 sportlich engagiert. Acht Jahre später, mit 25, sei er Mitglied beim TV Bad Kötzting und damit auch beim BLSV geworden.
Von Beginn an habe sich Brandl in der sportlichen Jugendarbeit der Abteilung Leichtathletik eingebracht. Mit viel Eifer und Mühen sei es ihm gelungen, diese Abteilung wiederzubeleben und Schritt für Schritt aufzubauen. Die Übungsleiter- C-Ausbildung und die Übungsleiter LA-Leistungssport-Ausbildung folgten.
Viele Funktionen bekleidet
Seit 40 Jahren sei Brandl TV-Abteilungsleiter und Trainer der Leichtathleten. Darüber hinaus habe er jahrelang verschiedene Funktionen im Verein bekleidet, beispielsweise über mehrere Perioden als 2. Vereinsvorsitzender und 1. Jugendleiter.
Aber auch als Organisationsleiter und Sportwart habe sich Brandl in die Pflicht nehmen lassen. Lauerer verwies auf etliche Veranstaltungen in Bad Kötzting, bei denen die Bayerische Sportjugend teilweise mit über 30 Vereinen zu Gast gewesen sei. „Immer war alles bestens, ja perfekt organisiert“, lobte der Kreisvorsitzende.
Die Leichtathletikabteilung des TV Bad Kötzting sei heute dank Brandls Wirken weit über die Grenzen des Landkreises hinaus für ihre vorbildliche Jugendarbeit bekannt. Das sei hauptsächlich Brandls Verdienst.
Neben der Teilnahme an vielen Wettkämpfen und den damit verbundenen großen sportlichen Erfolgen seiner Schützlinge habe er auch immer darauf Wert gelegt, dass die ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen über den Sport hinaus ausgebildet werden. Brandl habe regelmäßig einwöchige Trainingslager veranstaltet, bei denen neben dem Sport auch Bildung und Kultur nicht zu kurz gekommen seien. Darüber hinaus hätten seine Jugendlichen an Sportveranstaltungen anderer Verbände, wie der Bayerischen Sportjugend, teilgenommen.
Auf bayerischer, süddeutscher und Bundesebene waren Brandls Athleten vertreten. Der Höhepunkt dürfte die Erringung des deutschen Vizemeistertitels über 800 Meter gewesen sein. Ihm eile der Ruf als Talenteschmied in der Leichtathletik voraus. „Und das zurecht“, sagte Lauerer.
Der Kreisvorsitzende wünschte Brandl, dass sein Elan als Übungsleiter auch in den kommenden Jahren nicht nachlasse und er weiterhin vielen Jugendlichen das Einmaleins der Leichtathletik beibringen wird. Mit 70 Jahren sei er ja eigentlich zurückgetreten. „Das heißt bei Alois Brandl, dass er seitdem nur mehr drei- oder viermal in der Woche auf dem Sportplatz steht. Da darfst du noch lange zurücktreten“, fügte Lauerer humorvoll hinzu. „Herzlichen Glückwunsch zu dieser hohen, aber absolut verdienten Auszeichnung! Hätte ich einen Hut auf, ich würde ihn jetzt ganz weit vor dir ziehen“, schloss Lauerer.
Die Geehrten erhielten vom BLSV jeweils eine eingerahmte Urkunde und eine Uhr sowie ein Tragerl Zoiglbier aus der Windischeschenbacher Umgebung. Sie wurden von den Sportkreisen unter Einbindung der Vereine vorgeschlagen. Auswahlkriterien dafür waren ihre langjährige Tätigkeit, ihr zielgruppenorientiertes Engagement, zum Beispiel für die Jugend, Senioren, Behinderte oder Flüchtlinge, und ihr innovatives Engagement in den Bereichen moderne Vereins- bzw. Verbandsführung, attraktives Sportangebot oder barrierefreie Sportstätten.
Kurzweilige Veranstaltung
Moderiert wurde die kurzweilige und informative Ehrenamtsverleihung von Barbara Hernes, der BLSV-Bezirks-Frauen- und Seniorenvertreterin. Für die passende musikalische Umrahmung sorgte dieses Mal das Quartett Cantabile.
Die weiteren Auszeichnungen gingen an Heinz Luef vom SC Regensburg, Franz Bäumler (FC Weiden-Ost), Marion Pickel (TuS Rosenberg), Josef Bauer (Henger SV) , Dieter Niewolik (SV Neusorg), Josef Pohl aus Flossenbürg, Josef Zwickenpflug aus Cham und Franz-Josef Putz aus Wernberg-Köblitz. (fla)
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