Landesliga
Plötzlich ist das Abstiegsgespenst da

Der 1. FC Bad Kötzting verliert die Heimpartie gegen den TSV Seebach mit 0:2 und rutscht weiter ab in der Tabelle.

18.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:40 Uhr
Die Badstädter haben sich mit der Heimniederlage gegen den TSV Seebach arg in die Bredouille gebracht. −Foto: Simon Tschannerl

Jetzt wird es langsam eng für den 1. FC Bad Kötzting. Die Badstädter haben am Samstagnachmittag ihr Heimspiel gegen den TSV Seebach mit 0:2 verloren. Eine Niederlage mit Folgen, denn die Konkurrenz im Tabellenkeller hat an diesem Spieltag kräftig gepunktet. Aktuell bedeutet dies Punktgleichheit mit dem ersten Relegationsrang.

Es war die Heimpremiere für Erich Hartl auf der Bank der Badstädter – und die ging gründlich daneben. Die Zuschauer sahen eine ganz schwache Vorstellung seiner Mannschaft, die sich über die gesamten 90 Minuten kaum nennenswerte Aktionen herausspielen konnte: zu wenig Tempo in den Aktionen und viel zu wenig Durchschlagskraft im letzten Drittel. „So ist es schwierig, ein Spiel zu gewinnen“, fasste Neu-Trainer Erich Hartl zusammen. Dabei starteten die Rotblauen recht ordentlich in diese wichtige Partie. Sie erspielten sich schnell ein Übergewicht gegen tief stehende Seebacher, die von Anfang an nur auf Konter lauerten. Die erste Möglichkeit gehörte den Badstädtern: Max Drexler mit einem Dribbling in den Strafraum, sein Schuss ging am langen Pfosten vorbei (9.). Der 1. FC Bad Kötzting war weiter bemüht, die Seebacher unter Druck zu setzen. Was aber schon früh fehlten, waren Tempo und zündende Ideen, um die gut organisierte TSV-Defensive zu überrumpeln. Die Seebacher hatten in der 24. Minute sogar die bislang beste Tormöglichkeit. Manuel Kesten tauchte plötzlich vor FC-Keeper Hinterholzinger auf, traf aber nur den Pfosten - das erste Lebenszeichen der Gäste, die fortan die Partie ausgeglichen gestalteten.

Das Spiel hatte im Verlauf keine größeren Höhepunkte. Bis auf Halbchancen von Hanninger und auf der anderen Seite durch Beck tat sich kaum etwas vor den beiden Toren. Das torlose Remis zum Pausenpfiff war gerecht.

Erich Hartl reagierte und brachte mit Miroslav Spirek und Michal Hvezda zwei frische Offensivkräfte. Spürbar besser wurde das Spiel der Badstädter aber nicht. Im Gegenteil – Jakub Süsser musste per Kopf die TSV-Führung verhindern (56.).

Ab der 70. Minute verschärften die Badstädter etwas das Tempo und setzten sich nun in der Hälfte der Seebacher fest. Mit Tim Welter kam nochmals eine Offensivkraft. Trotzdem blieb alles beim Alten. Es fehlte die Idee, um den TSV Seebach zu knacken. Mehr als eine klare Feldüberlegenheit sprang für die Rotblauen weiter nicht heraus. Dann kam die eiskalte Dusche: Der TSV Seebach ging aus dem Nichts in Führung. Die eher beschäftigungslose Defensive der Bad Kötztinger wurde überrumpelt, und Matthias Müller traf zum 0:1 (84.). Die Badstädter waren geschockt. Sie warfen in den Schlussminuten alles nach vorne. Die Seebacher antworteten mit zwei schulbuchmäßigen Kontern. Zunächst scheiterte Hinz alleine vor Hinterholzinger am Außennetz, ehe er in der Nachspielzeit alles klar machte (90+3).

Dann war Schluss am Roten Steg – lange Gesichter bei den Spielern und den Verantwortlichen. Spätestens jetzt sind die Rotblauen im Abstiegskampf angekommen. Für die restlichen Spiele braucht es erheblich bessere Leistungen, um diesen am Ende zu überstehen.

„Mir fehlen schon ein wenig die Worte. Wir sind zwar gut in diese Partie gekommen, haben uns aber von Anfang an schwergetan, gegen diesen kompakten Gegner Möglichkeiten herauszuspielen. Mitte der zweiten Halbzeit haben wir den Druck erhöht und sind mehr ins Risiko gegangen. Gegen Ende der Partie sind wir ausgekontert worden. Das war insgesamt viel zu wenig von uns. Wir sind alle sehr enttäuscht“, sagte der Bad Kötztinger Trainer zu seinem misslungenen Heimspieldebüt. (cuk)