Handball-Landesliga
Selbst Chams Trainer Filip Turecek musste ins ASV-Trikot schlüpfen

19.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:08 Uhr
Mit Mühe gelang den Chamern ein knapper Heimsieg gegen die HSG Fichtelgebirge. −Foto: Tschannerl

Ohne Zuschauer mussten die Handballer des ASV Cham am Samstag ihr Heimspiel gegen die HSG Fichtelgebirge bestreiten. Am Ende holte sich der ASV Cham mit einem 22:20 (10:11) zwei weitere Saisonpunkte.

Die ASV-Fans verpassten damit aber eine ganz kuriose Konstellation bei den Rot-Weißen. Denn es herrschten am Spielfeldrand vertauschte Rollen. Während Trainer Filip Turecek aufgrund der immer größer werdenden Personalnot selbst das Trikot überstreifte und mitspielte und sich sogar in die Torschützenliste eintrug, stand Petr Tahovsky an der Seitenlinie und coachte.

Aufgrund der sehr engen Personaldecke – hier wird der ASV wohl am Saisonende zum Handeln gezwungen sein – tat man sich selbst gegen den Tabellenvorletzten sehr schwer. Bereits nach vier Minuten führte die HSG mit 4:1. Turecek und Tahovsky sahen sich zum Handeln gezwungen und nahmen die sehr frühe Auszeit (6.). Doch auch in der Folge wurdedas Chamer Spiel nicht viel besser. Dass man nicht noch weiter in Rückstand geriet, war auch den schwachen Gästen zu verdanken, für die Wippenbeck in der 9. Minute einen Siebenmeter vergab.

Konnten die Chamer durch Steif, Geißler oder auch Fliegl verkürzen, kassierte der ASV meist im Gegenangriff das nächste Tor. So konnte man auch den drei bis vier Tore Rückstand, den man sich gleich zu Beginn der Partie eingefangen hatte, nicht unwesentlich verkürzen. Es dauerte so bis zur 20. Minute, ehe der ASV zur Aufholjagd blies. Geißler, Steif (2) und Schmaderer glichen binnen sechs Minuten mit einem 4:0-Lauf den Spielstand zum 9:9 aus. Am Ende wurden durch den Treffer von Danielka, zehn Sekunden vor der Halbzeit-Sirene, mit einem 9:10-Rückstand aus ASV Sicht die Seiten gewechselt.

Der Beginn des zweiten Durchgangs war ein Spiegelbild zur ersten Hälfte. Wieder setzte der ASV den Start in den Sand und lag bis zur 35. Minute 11:16 in Rückstand. Wieder zogen die Rot-Weißen Verantwortlichen früh die Reißleine und nahmen die Auszeit. Dieses Mal zeigte es Wirkung, und so arbeiteten sich die Chamer Tor um Tor heran, ehe in der 44. Minute Turecek auf 15:17 verkürzte.

Zu jener Zeit agierte der ASV auch in Überzahl, nachdem Berger auf Seiten der Gäste mit der Roten Karte von der Platte mussten. In der 46. Minute verwarf die HSG den nächsten Siebenmeter, diesmal scheiterte Burger. Doch der ASV konnte daraus kein Kapital schlagen, denn der nächste Angriff ging daneben und so konnte Burger auf 15:18 (48.) wieder stellen.

Nachdem der ASV verkürzte und Wippenbeck den alten Abstand wieder herstellte, ging man in die letzten zehn Minuten mit einem 16:19-Rückstand. Doch in den nächsten vier Minuten stellten Heindl und Fliegl mit den Treffern zum 18:19 den Anschluss her.. Der ASV hätte anschließend zum Ausgleich treffen können, doch Fliegl versagten beim Siebenmeter die Nerven (54.).

Bei der HSG Fichtelgebirge ging in dieser Phase nichts mehr zusammen und so blieb das für den ASV Cham ohne Folgen.

Mit drei weiteren Toren von Fliegl und Steif (2) zogen die Chamer die Partie bis zur 57. Minute beim Stand von 21:19 auf ihre Seite. 37 Sekunden vor dem Ende verkürzte Schlitter noch einmal. Doch Geißler sorgte 14 Sekunden vor dem Ende mit seinem Treffer für den 22:20-Endstand.

− rtn