Bayernliga
Standard bringt den ASV Cham beim ATSV Erlangen auf die Verlierer-Straße

23.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:28 Uhr
Martin Ketterl
Nach diesem Foul musste Felix Voigt verletzt vom Platz. Die Chamer forderten für David Vidovic vergeblich Rot. Der Schiri ahndete das Einsteigen des Erlangers mit Gelb. −Foto: ckm

Verloren hat der ASV Cham das Freitagabend-Spiel beim Tabellennachbarn ATSV Erlangen. Mit einem 2:1 (1:0)- Sieg sind die Uni-Städter, die den ersten Heimdreier nach der Winterpause holten, mit zwei Zählern an den Chamern in der Tabelle vorbeigezogen. Die Rot-Weißen mussten nach der Niederlage gegen Eintracht Bamberg die zweite Pleite in Folge hinnehmen.

Mit 36 Punkten liegt die Maloku-Elf bei noch sechs ausstehenden Spielen aber weiterhin im gesicherten Mittelfeld der Tabelle.

Noch mehr als die Niederlage dürfte den ASV die Verletzung von Abwehrspieler Felix Voigt schmerzen. Den Chamer Leistungsträger hat es wohl schwerer erwischt. Nach einer rüden Attacke Mitte der ersten Hälfte, als ihn David Vidovic im Vollsprint von hinten umgesäbelt hat, musste Voigt ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose steht noch aus, da zunächst die Untersuchung am Montag in Regensburg abgewartet werden muss. Ein gut 20 Zentimeter langer Bluterguss durch den Stollenabdruck im stark angeschwollenen Fuß waren die Folge dieses überharten Einsteigens. Noch am Sonnag konnte Voigt nicht auftreten.

„Nach dem Foulspiel von Vidovic an Voigt hätte es eine klare Rote Karte geben müssen. Das war Körperverletzung. Der Erlanger kommt an der Auslinie im Vollsprint und grätscht ihm mit offener Sohle von hinten um. So etwas kann eine spielentscheidende Situation sein“, ereiferte sich Chams Trainer Faruk Maloku. Seine Mannschaft sei unglücklich, wie er sagte, durch einen Freistoß aus zentraler Position in Rückstand geraten. Es sei jedoch ein Aufbäumen in der Mannschaft zu spüren gewesen. „ In der zweiten Halbzeit haben wir nicht unverdient das 1:1 geschafft. Wir hatten sogar das 2:1 auf dem Fuß, aber Erlangens Torhüter ist über sich hinausgewachsen und hat zwei, drei Bälle entschärft. Auch das 2:1 nach einer weiteren Standardsituation wäre aus unserer Sicht vermeidbar gewesen. Wir haben dann nochmals versucht, auf das 2:2 zu gehen, haben auch noch gute Möglichkeiten dazu gehabt. Aber Momentum hat einfach Erlangen gehabt“, sagte Maloku.

In der 5. Minute hätte der mitaufgerückte Valentin Seebauer die Chamer in Führung bringen können. Sein Ball landete aber genau in den Armen von ATSV-Keeper Alessandro Burkard.

Weil Björn Zempelin der Ball unglücklich an die Hand sprang, kam es 18 Meter vor dem Chamer Gehäuse in zentraler Position zu einem Freistoß für die Erlanger. Kapitän Lucas Markert legte sich den Ball zurecht und versenkte ihn an der ASV-Mauer vorbei zum 1:0 (12.). Die Chamer zeigten sich davon unbeeindruckt und hatten durch Medineli, Plänitz und Reisinger noch vor der Pause gute Möglichkeiten auf den Ausgleichstreffer.

Nach dem Seitenwechsel kam es es im hochklassigen Bayernliga-Match zu einem offenen Schlagabtausch, in dem Andreas Kalteis zum Chamer Ausgleich traf – 1:1 (54.).

Nur fünf Minuten später fiel die erneute Erlanger Führung zum 2:1, als es wieder zu einer Freistoßsituation kam. Quasi von der Bank weg lief der eingewechselte Tobias Gröger auf den Platz und lenkte die Hereingabe von Markert per Kopf über ASV-Keeper Peutler hinweg ins Netz (59.).

Bis zum Schluss gab es gute Chancen auf beiden Seiten. Obwohl das Spiel vom Chancenverhältnis her gut und gerne 7:7 hätte ausgehen können, sollte keiner der beiden Mannschaften mehr ein Treffer gelingen.

„Wir wollten unbedingt drei Punkte holen. Es hat nicht alles geklappt, aber man hat gesehen, dass die Jungs es erzwingen wollten. Wir hoffen, dass wir jetzt wieder in die Spur gefunden haben. Davon bin ich aber auch überzeugt, denn das hat sich schon die letzten Wochen angedeutet“, war Erlangens Coach Christopher Hofbauer zufrieden.

− ckm