Frauenfussball
Thenrieder Frauen-Team wurde „verjüngt“

SV-Coach Mike Kölbl blickt der neuen Saison zuversichtlich entgegen. Es sieht großes Potenzial bei seinem jungen Team.

27.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:14 Uhr
Maria Frisch
Beim SV Thenried gibt es viele neue Gesichter: Michael Kölbl (Cheftrainer), Corinna Emberger, Lena Haimerl, Selina Heigl, Claudia Zitzelsberger, Melanie Reiser, Christina Vogl, Julia Eckl (alle Bad Kötzting) Lisa Wendschuh, Anna Oberberger (beide Jugend) (v. links hinten) Lucca Stadler (Geiersthal), Lena Fischer (Jugend), Theresa Hausladen (VfB Straubing), Julia Gerl, Katharina Geiger, Jaqueline Kolbeck, Franziska Augustin, Franziska Staudner (alle Jugend) (unten). −Foto: SV Thenried

SV-Frauen-Trainer Michael „Mike“ Kölbl sieht positiv in die Zukunft, weil er er für die neue Saison einen hat. verjüngten und verbreiterten Kader aufwarten kann. Mit dem Umbruch hat der Thenrieder Coach bereits in der zurückliegenden, abgebrochenen Saison begonnen. Jetzt möchte er diesen Weg fortsetzen. Bei 18 Neuzugängen stehen die Zeichen gut.

Am vergangenen Samstag hatte Cheftrainer Michael Kölbl seine Spielerinnen zum Trainingsauftakt bestellt. 32 sind gekommen, und mit denen ging es zunächst zum „Shuttle Run“. Die positive Stimmung war ebenso am Dienstag beim ersten Balltraining mit 34 Spielerinnen spürbar.

Sieben Neue aus Bad Kötzting

Die enorme Verbreiterung des Kaders hat mehrere Gründe. Sieben Neuzugänge stammen aus der Auflösung des Damenteams des 1. FC Bad Kötzting. Außerdem trägt die Jugendarbeit des SV Thenried Früchte, von der neun in die Frauenmannschaften aufrücken. Vier davon erhielten von Michael Kölbl schon in der vergangenen Saison Einsatzzeiten. Zudem kommt Mittelfeldspielerin Lucca Stadler von den Juniorinnen des SV Geiersthal nach Thenried. „Die Verpflichtung war schon vor der Pandemie fix“, so Kölbl. Eine weitere Verstärkung ist Theresa Hausladen vom VfB Straubing. „Im Endeffekt habe ich 40 auf der Liste“, rechnet der Übungsleiter vor. „Wie viele letztendlich übrigbleiben, wird sich zeigen. Ich hoffe alle.“.

Die ersten Wochen betrachtet der 48-jährige Doppel B-Lizenz-Inhaber als Eingewöhnungsphase, bei der einige Hausaufgaben zu machen sind. „Damit sie den Ball wieder lernen zu lieben“, wie es der Regener ausdrückt. Nahtlos schließen sich die Vorbereitungsspiele an. Die Gegner spielen nahezu alle höherklassig.

„Wir wollen schließlich heuer nicht nachlassen, sondern fortsetzen, wo wir letztes Jahr aufgehört haben“, sagt der Coach. In der abgebrochenen Saison wurde der Umbruch bereits in Angriff genommen und soll nun fortgesetzt werden. Michael Kölbl war beim Trainingsauftakt erfreut und auch etwas überrascht, wie fit der Kader nach den Lockdowns war. „Man sieht halt einfach, dass sie ehrgeizige Fußballerinnen sind“.

In der Vorbereitung spielen die Thenriederinnen unter anderem gegen Regionalligamannschaften wie Regensburg und Frauenbiburg, oder die U23 des 1. FC Nürnberg oder Bayernliga Primus Ruderting. Da kommt es ihm weniger auf Ergebnisse an, sondern wie sich das Team und die jungen Talente präsentieren. So hat Kölbl vor, gleich gegen Regensburg und Frauenbiburg die Jungen einzubauen. Dabei wächst der Druck auf die Etablierten.

Nach der kurzen Pause Anfang August sollte sich eine Mannschaft herauskristallisieren. „Wir haben in der abgebrochenen Saison eigentlich schon richtig gut gespielt“, sagt Kölbl. Die zweite Damenmannschaft mit Trainer Christian Brandl hatte eigentlich schon den Aufstieg in die Bezirksliga in der Tasche.

Wichtig sei für die Juniorinnen, dass sie den Lern-Prozess annehmen und die nächsten ein, zwei Jahre konsequent an sich selber arbeiten. „Dann gehe ich davon aus, dass wir spätestens in zwei, drei Jahren auf einem Altersdurchschnitt von 20 Jahre liegen“, sagt der Coach. „Ich möchte rauf, und das ist den Mädels bekannt. Aber man weiß nie, was wieder alles passiert, das einem zurückwirft“, wäre er sehr erleichtert, wenn alle von Verletzungen verschont blieben. Der Cheftrainer würde gerne ein Zeichen setzen, warnt aber zugleich vor zu hohen Erwartungen.

Kölbl mag freche Spielerinnen

Die Vereinsführung gibt ihm Rückendeckung. In der positiven Entwicklung mache sich klar die Handschrift des Trainers bemerkbar. „Wenn Spielerinnen ausfallen, braucht man Nachrücker mit Qualität und fußballerischem Können“, sagt Kölbl. Er fordert in Maßen auch eine Ellbogen-Mentalität. „Ich mag freche Spielerinnen, die nicht so brav nach Schema A spielen. Wir werden die Zeit nutzen, damit wir einen breiten und qualitativ guten Kader formen. Das war mein Wunsch“, bringt es der Chefanweiser auf den Punkt. Hinzu kommt, dass die Spielerinnen möglichst flexibel einsetzbar sein sollen.

„Die jungen Nachrückerinnen stellen schon eine Herausforderung dar, die mir aber Mega-Spaß bereitet“, verrät der Thenrieder Übungsleiter. Großes Einvernehmen herrscht zwischen ihm und der Teammanagerin Irina Baier sowie Spielführerin Marina Peters, die zusammen mit Irina Baier neue Abteilungsleiterin wird. Vorfreude herrscht auch auf den 25. Juli, dem „Tag der Mädchen“ von 10 bis 14 Uhr. Der Verein würde sich wünschen, dass etliche interessierte Mädchen kommen. Schnuppertraining ist auch jetzt schon jeweils montags und mittwochs von 17.30 bis 19 Uhr möglich.

Testspiele

3. Juli, 16 Uhr: DJK Rettenbach auswärts

10. Juli, 14/16 Uhr: SC Regensburg I + III zuhause

17. Juli. 14.30/17 Uhr: Frauenbiburg 1+2 zuhause

23. Juli, 19 Uhr: TSV Brunn auswärts

; 31. Juli, 15.30/17 Uhr: Erlangen 1+2 (U17-Mannschaft) zuhause

14. August, 15 Uhr: 1.FC Nürnberg auswärts; 21. August, 15 Uhr: SV Kirchberg zuhause

21. August, 17 Uhr: ESV Herborn zuhause

28. August, 14/16 Uhr: FC Ruderting auswärts (kli)