Peter Heller holte sich nach seinen Finalniederlagen im Einzel und Doppel in der vergangenen Woche in Überlingen (wir berichteten) nun in Bad Waltersdorf in beiden Wettbewerben den Sieg. Das Finale im Einzel ist eines jener, das der Chamer Tennisprofi bei dieser “verrückten” Begegnung so schnell nicht vergessen wird.
Gleich im Anschluss an das Turnier in Überlingen krönte sich der Chamer innerhalb von zehn Tagen im 450 Kilometer entfernten Bad Waltersdorf in der Steiermark mit seinem 15. ITF-Titel im Einzel und dem 17. im Doppel. Dotiert war das Event wieder mit insgesamt 15.000 US-Dollar.
Im Finale erst 6:1, dann 1:6
Im Einzelfinale traf er auf Tommaso Compagnucci. Der 22-jährige Italiener war an Position sechs gesetzt und das erste Mal in einem ITF -Finale. Es war wahrnehmbar, dass er den Sieg unbedingt wollte. Dementsprechend selbstbewusst trat er auch auf. Es folgte aber ein sehr starker Auftritt des an Position drei Chamers in Satz eins, den er mit einem klaren 6:1-Sieg beendete. Im zweiten Durchgang überrollte wiederum Compagnucci Heller, der überhaupt kein Mittel mehr fand und den Satz völlig aus der Hand gab: gleiches Ergebnis mit 1:6 zugunsten des Tifoso. Ein absolut verrücktes Spiel fand dann im Entscheidungssatz statt.
Wieder war es Compagnucci, welcher gleich mit zwei Breaks eine 3:0-Führung markierte, Heller stand klar mit dem Rücken zur Wand. Der Chamer kämpfte sich allerdings zurück. Der Tank war noch nicht leer, mit aller Macht stemmte er sich der drohenden Niederlage mit Power und Mentalität entgegen. Folglich war Heller mit insgesamt fünf Spielgewinnen zu Null (drei Breaks) nicht mehr zu bremsen. Nach zwei Stunden und acht Minuten war der Sack mit 6:1, 1:6 und 6:4 zu.
Wertvolle ATP-Punkte, Preisgeld und der Pokal waren der verdiente Lohn. Zuvor war er mit einem 6:3, 6:2 im Auftaktmatch gegen den 23 Jahre alten und 1,93 Meter großen Österreicher Nico Oberleitner in das Turnier gestartet (Spieldauer: eine Stunde, 24 Minuten). Im Achtelfinale gegen den erst 20-jährigen Lukas Palovic aus der Slowakei musste Heller gleich zwei Stunden und 38 Minuten auf dem Platz stehen, ehe der Sieg mit 6:4, 2:6 und 6:4 eingefahren war. Von der starken italienischen Armada kreuzten im Viertel- und Halbfinale mit dem 25-jährigen Stefano Reitano und dem 22-jährigen Lorenzo Bresciani zwei weitere Tifosi auf. Bresciani hatte bereits im Achtelfinale den 26-jährigen topgesetzten Starnberger Sebastian Prechtel mit 6:1 und 6:1 aus dem Rennen geworfen. Peter Heller war dann aber mit 6:2, 6:1 beziehungsweise 6:4, 6:2 in exakt jeweils gleicher Zeit von einer Stunde und 23 Minuten gegen die beiden klar erfolgreich.
Auch im Doppel, zusammen mit seinem starken 26-jährigen österreichischen Partner David Pichler, musste Peter Heller die Klingen im Finale gegen Italiener kreuzen. Wegen nicht voller Besetzung war die an Position zwei gesetzte deutsch-österreichische Paarung ohne Spiel automatisch im Viertelfinale. Gegner waren dort der Schweizer Frederic Vogeli und der Österreicher Emil Pristauz, welche in nur 57 Minuten mit 1:6 und 3:6 ohne echte Chancen waren.
Italienische Doppel-Gegner
Das Halbfinale gegen den Peter Goldsteiner und Niklas Rohrer, beide aus Österreich, war erst nach einer Stunde und 48 Minuten beendet und ungemein schwer. Der Sieg nach einem 6:4, 7:6 (3) führte aber letztlich in das Finale.
Überraschend klar war dort der Sieg gegen die zwei Einzel-Mitstreiter von Heller, die Italiener Tommaso Compagnucci und Stefano Reitano, an Position drei gereiht, mit 6:2 und 6:2 Sieg in nur 59 Minuten.
− chr
Peter Heller und sein Coach Christoph Meister freuen sich über den Siegerpokal. -Foto: Heinz Heller
