Fussball
Der BSC Woffenbach vor erstem Härtetest

Das Team von Daniel Wastl bekommt es in der Landesliga Mitte gleich am ersten Spieltag mit dem Titelanwärter Kornburg zu tun.

22.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:42 Uhr
Michael Zeh
Das letzte Punktspiel des BSC in der abgebrochenen Spielzeit 2019/2021 bestritten Fabian Rackl (rot) und seine Mannschaftskameraden am 17. Oktober 2020 beim TSV Kareth-Lappersdorf. −Foto: Michael Zeh/Michael Zeh

Neuer Trainer, neue Spieler, neue Liga – korrekt ist diese Aussage nur auf den ersten Blick, denn Coach Daniel Wastl kennt als früherer Übungsleiter im Jugend-Bereich des BSC jeden Grashalm in der Au. Auch Neuzugang David Meyer kickte vor seinem Gastspiel beim Jahn in Regensburg schon in diversen Junioren-Teams der Woffenbacher – Beleg für die seit Jahren erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Landesligisten.

Außer ihm verstärken Rückkehrer Moritz Dumhard, David Giangrasso, der vom ATSV Erlangen gekommen ist, und der frühere Sengenthaler Angelo Gruber den Kader. Dagegen zog es Stürmer Florian Höllrigl Richtung Burglengenfeld, während Fabian Fink und Florian Großhauser zur Zeit pausieren. Alex Schwendner folgte als spielender Co-Trainer seinem früheren Coach Andi Nigl nach Berching.

Durchwachsene Testspielphase

In der Vorbereitung zeigte die Wastl-Elf recht unterschiedliche Leistungen. Klare Erfolge und achtbare Ergebnisse gegen gleich- oder höherklassige Mannschaften wie den ASV Neumarkt (4:1), dem FSV Stadeln (3:0) sowie Seligenporten (4:5) wechselten sich mit Pflichtsiegen über Holzheim (6:0) und Mörsdorf (6:2) ab. In Wendelstein (0:2) und zu Hause gegen Berching (3:5) zogen die Woffenbacher jeweils den Kürzeren.

Am Sonntag startet der BSC beim TSV Kornburg in die neue Saison der Landesliga Nordost. Anpfiff der Begegnung ist um 18 Uhr. Die Gastgeber belegten in der abgebrochenen Saison 2019/21 Platz acht. Allerdings zeigt ein Blick auf die Neuverpflichtungen der Franken, wohin die Reise in dieser Spielzeit gehen soll. Denn hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Schon im Dezember 2020 verpflichtete der Mitfavorit Marco Wiedmann aus Seligenporten und Firat Cagli vom FSV Erlangen-Bruck. Den beiden folgte mit Marco Janz ebenfalls ein Klosterer-Hochkaräter im Mai 2021. Die Qualität der Verstärkungen sollte den Abgang einer Reihe anderer Akteure mehr als wettmachen. Im einzelnen sind dies: Konstantin Müller, Christian Reisig, Christoph Bellmann, Tristan Fordyce und Maximilian Geist.

Überragender Offensiv-Akteur bei den Kornburgern war im vergangenen Jahr Stürmer Sebastian Schulik, der zusammen mit Marco Kießling vom SV Mitterteich die Torschützenliste in der Landesliga Nordost bis zum Abbruch anführte. Beide erzielten jeweils 22 Treffer für ihre Vereine. Trainiert werden die Franken vom erfahrenen Hendrik Baumgart. In recht guter Verfassung präsentierte sich seine Elf bei den Testspielen. Der 0:2-Niederlage beim Bayernligisten SC Feucht folgten Unentschieden gegen den ATSV Erlangen (1:1) sowie in Burglengenfeld (2:2). Zum Abschluss gelang ein klarer 4:0-Sieg bei Bezirksligist SG TSV/DJK Herrieden.

Woffenbachs Übungsleiter Daniel Wastl zeigte sich insgesamt mit der Verfassung seines Kaders zum Ende der Vorbereitung zufrieden: „Für die lange Pause ist das okay“, bestätigt er und geht anschließend auf die personelle Situation ein: „Louis Bergler und Philipp Mangold sind im Urlaub, fehlen also auf jeden Fall. David Meyer ist noch verletzt. Er hat seit etwa zwei Wochen Probleme mit dem Knie und merkt es immer noch. Wir werden sehen, ob es für Sonntag reicht“, sagt Daniel Wastl. Für seine Mannschaft sieht er durchaus Außenseiter-Chancen beim Titelanwärter, ohne jedoch die Realitäten zu verkennen: „Man hat die Transfers ja mitbekommen. Die stecken unbändig viel Geld rein. Meine Jungs spielen aus Spaß. Da zählen die Kameradschaft und der Zusammenhalt. Hier treffen einfach zwei Welten aufeinander“, erläutert er die unterschiedlichen Voraussetzungen beider Vereine.

Von Vorteil könnte sich der frühe Zeitpunkt erweisen, an dem seine Truppe auf einen der Top-Clubs der Liga trifft, denn „die Kornburger müssen sich auch erst mal einspielen“, wie der BSC-Trainer betont. Daniel Wastl verweist auf die Klasse des gegnerischen Kaders: „Die Einzelspieler sind überragend. Da sind regionalliga- und bayernligaerfahrene Leute dabei. Aber deshalb fahren wir bestimmt nicht hin, um die Punkte herzuschenken“, betont Woffenbachs Übungsleiter.

Klassenerhalt wieder das Ziel

Sein Saisonziel bringt er kurz und knapp auf den Punkt: „Wir wollen die Liga halten, das wäre ein Riesenerfolg für den Verein. Mit Ausnahme vielleicht des TSV Buch sind wir der einzige Club, der seinen Aktiven nichts bezahlt“, fügt er noch ohne Groll hinzu.

Für den BSC Woffenbach wird es vor allem darauf ankommen, seiner Defensive mehr Stabilität als in der vergangenen Spielzeit zu verleihen. 60 Gegentore in 27 Partien sind angesichts der spielerisch bekannt starken Gegner in der Landesliga Nordost ein eindeutig zu hoher Wert. Darüber hinaus sollten Last-Minute-Geschenke in Form von Gegentoren in letzter Minute möglichst der Vergangenheit angehören. Dann kann es auch trotz der zum Teil finanzstarken Konkurrenz mit dem Klassenerhalt klappen.