EV Regensburg
Eishockey-Schlacht in Landsberg

Die Regensburger Eisbären überfahren die Riverkings im äußerst hitzigen Duell mit 8:0. Am Sonntag gibt’s ein Wiedersehen.

14.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:43 Uhr
Xaver Tippmann (links, hier beim 6:2-Heimsieg gegen den Landsberger Dennis Neal) und die Eisbären lassen sportlich nichts anbrennen. −Foto: Brüssel/Brüssel

Die Zwangspause am vergangenen Wochenende hat die Eisbären nicht aus dem Tritt gebracht. Der Regensburger Eishockey-Oberligist siegte am Freitagabend in einer emotionsgeladenen, beinhart geführten Partie mit einer Flut an Strafzeiten beim Tabellenletzten Landsberg Riverkings souverän mit 8:0 (3:0, 3:0, 2:0). Dem Team von Cheftrainer Max Kaltenhauser gelang damit der elfte Sieg aus den letzten zwölf Spielen.

Die andauernden Corona-Wirren in der Liga, die am Freitag lediglich zwei von fünf angesetzten Begegnungen zuließen, bescheren beiden Mannschaften ein umgehendes Wiedersehen. Am Sonntag (17 Uhr) wird Landsberg zu Gast in der Donau-Arena sein.

Der leicht angeschlagene Andrew Schembri war doch einsatzbereit, und der verletzungsbedingt lange vermisste Kapitän Peter Flache feierte wie angekündigt sein Comeback. Patrick Berger musste allerdings wegen einer im Abschlusstraining erlittenen Blessur, deren Schwere noch nicht feststeht, passen. Für ihn sprang Jonas Leserer als Ersatztorhüter ein. Die Regensburger brachten fast die volle Kapelle aufs Eis, sieben Verteidiger und zwölf Stürmer. Und sie bliesen den Hausherren vom ersten Bully weg den Marsch.

Gajovsky trifft zweimal

Nikola Gajovsky glückten gleich seine Saisontore Nummer elf und zwölf. Zunächst kombinierte Schembri den Tschechen frei, dieser zog vors Tor und überwand Jonas Stettmer im Landsberger Tor mit einem Rückhandschlenzer.

Vorbereiter des zweiten Treffers war Marvin Schmid. Gajovsky fand aus sehr spitzem Winkel die minimale Lücke zwischen dem Pfosten und Stettmer, zu dessen Verblüffung der Puck hinter ihm einschlug. Damit war der Grundstein gelegt, um die bislang recht bescheidene Bilanz der Eisbären in Landsberg – neun Siege standen 15 Pleiten gegenüber – aufzuhübschen.

Zumal Constantin Ontl, der während der Woche seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hatte, in Unterzahl das dritte Tor gelang. In Regensburger Unterzahl enteilte er der in dieser Szene orientierungslosen Riverkings-Defensive, verzögerte geschickt den Abschluss, umkurvte Jonas Stettmer und vollendete mit seinem 15. Saisontor.

Auch Peter Flache hatte im ersten Abschnitt seine Momente. Bei einem verdeckten Schuss des 39-Jährigen hatte Stettmer seine liebe Mühe. Die lange Pause war dem Eisbären-Kapitän jedenfalls nicht anzusehen, er präsentierte sich in der vierten Reihe an der Seite von Nico Kroschinski und Matteo Stöhr so kampfstark und einsatzfreudig wie eh und je. Nach einem beherzten Ringkampf zwischen Erik Keresztury und Patrik Rypar ging es in die Kabinen. Die Regensburger waren auch in der Folge sichtlich bemüht, dem unbequemen Gegner erst gar keine Chance einzuräumen, sich in die Partie zurückzufighten. Dabei mussten sie nun allerdings ohne den angeschlagenen Keresztury auskommen.

Als Benedikt Jiranek die Strafbank drückte, verbesserten die Eisbären ihre Powerplay-Quote. Tomas Guldas Schlagschuss hatte Stettmer vermutlich nur erahnt. Das nächste Tor von Schembri – erneut in Überzahl – war ein akrobatisches Kunststück. Guldas Schuss prallte von der Bande zurück, und der Eisbären-Topscorer veredelte die Aktion mit einer Art Pirouette.

Die Regensburger hatten Geschmack an Überzahltoren gefunden. Tomas Schwamberger gelang der dritte in Serie, als er den Puck abfälschte. Auch das zweite Drittel endete mit einem Zwist, den Lukas Heger und Marc Krammer mit den Fäusten austrugen.

Keilerein auf dem Eis

Die Landsberger bemühten sich vor 429 Zuschauern um Schadensbegrenzung. Es blieb unterdessen ein äußerst hitziges Duell, trotz des klaren Zwischenstands. Die Emotionen entluden sich in weiteren Keilereien. Nach einem bösen Check gegen Lukas Heger, der benommen vom Eis ging, brannten die Sicherungen durch. Flache, der eine blutende Wunde davontrug, und Gulda handelten sich Spieldauerstrafen ein. Zu allem Überfluss übertrug sich die Hektik auf die Ränge.

Sportlich tat sich bis auf Schwambergers 7:0 und einen verwandelten Penalty von Schmid nicht mehr viel.

Statistik

Landsberg – Eisbären 0:8 (0:3, 0:3, 0:2)

HC Landsberg Riverkings: Stettmer (ab 40:00 Blaschta) – Nedved, Wedl; Jiranek, Jänichen; Erdt, Lilik – Neal, Wagner, Gäbelein; Feigl, Strodel, Rypar; Krammer, Mitchell, Schwarzfischer; von Friderici-Steinmann, Reicheneder

Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Schiller, Schütz; Bühler – Gajovsky, Schmid, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Schmidt, Schamberger, Schembri; Stöhr, Kroschinski, Flache

Tore: 0:1 (3:25) Gajovsky (Schembri-Heider); 0:2 (7:20) Gajovsky (Schmid-Divis); 0:3 (16:46) Ontl (Keresztury bei 4-5); 0:4 (23:35) Gulda (Divis-Schembri bei 5-4); 0:5 (25:42) Schembri (Gulda-Schwamberger bei 5-4); 0:6 (33:34) Schwamberger (Divis-Gulda bei 5-4); 0:7 (52:06) Schwamberger (Divis-Gajovsky bei 5-4): 0:8 (57:44) Schmid (Penalty)Schiedsrichter: Markus Wohlgemuth; Zuschauer: 429; Strafminuten: Landsberg 18 + je 5 für Krammer (39:07) und Wagner (54:14) + 2 x 5 + Spieldauer für Lilik (47:11) – Regensburg 10 + je 5 für Heger (39:07) und Heider + je 5 + Spieldauer für Flache (47:11) + Spieldauer für Gulda (54:14)

Hier der Liveticker zum Nachlesen!