Eisbären Regensburg
Die Eisbären gehen mutig in Duell drei

Am Dienstag wird in Halle auch darum gespielt, welche Bedeutung das nächste Heimspiel am Freitag hat.

05.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:12 Uhr
Ausgeglichenes Duell der Männer mit der Rückennummer 24, Eisbär Lukas Heger (in Rot)contra Halles Finne Tatu Vihavainen: Wer ist dem Konkurrenten nach Spiel drei eine Schlägerlänge voraus? −Foto: Christian Brüssel

Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser durchlebte die Playoff-Gefühle beim Videostudium noch einmal: Dass sein Team mit dem Heim-2:4 vom Sonntag den Serienausgleich gegen Nord-Meister Saale Bulls Halle hatte hinnehmen müssen, hätte nicht sein müssen. So reisen die Oberpfälzer eben nicht mit einer 2:0-Führung zu Spiel drei heute (19 Uhr) nach Sachsen-Anhalt, sondern alles beginnt von vorne. „Jetzt ist es halt wieder eine Best-of-three-Serie“, sagt Kaltenhauser. Das war gegen Leipzig nicht anders – und auch, dass die Auswärtsteams als Sieger vom Eis gehen, wiederholt sich.

„Es ist halt besonders schade, wenn du nach einer so guten Leistung verlierst“, trauerte Kaltenhauser der verpassten Chance hinterher. „Wir hatten 15 Schüsse wie die bei ihrem zweiten Tor. Nur ist bei uns keiner rein.“ Fehlendes Scheibenglück nennen sie das für gewöhnlich in Eishockeykreisen.

Und auch wenn das 1:3 „ein Messer in den Rücken war“: In der Aufarbeitung fand Max Kaltenhauser viel Positives. „Wir sind im Vergleich zur letzten Serie wieder gewachsen, weil uns solche Sachen zuletzt noch voll aus dem Konzept gebracht hat.“ Diesmal aber kämpften sich die Eisbären zweimal nach Zwei-Tore-Rückständen auf 1:2 und 2:3 heran – und blieben am Ende doch glücklos.

Auch, weil das Überzahlspiel nicht so erfolgreich war, wie man es in solchen Situationen benötigt. „Das Powerplay war nicht direkt schlecht. Aber wir versuchen, da wieder ein bisschen Pep reinzubringen“, kündigt der Trainer an, an dieser Schraube zu drehen und bemühte den berühmten Ketchupflaschen-Vergleich. „Manchmal schüttelst du und es kommt nix raus. Und dann wieder alles auf einmal. Das ist manchmal einfach so.“

„Das ist keine Degradierung“

Personell hatte Max Kaltenhauser schon mit Start der Serie an der Schraube gedreht und die Gunst der Stunde genutzt, dass die angeschlagenen Constantin Ontl und Lukas Heger spielfähig waren. Und so rückte Ontl zum Duo Nikola Gajovsky/Richard Divis und Tomas Plihal rutschte stattdessen mit Marvin Schmid in die vierte Reihe. „Ich habe mit Tomas geredet. Das ist ganz und gar keine Degradierung“, erläutert Kaltenhauser seine Gedanken. „Er ist ja auch weiter Teil der ersten Überzahlformation. Ich dachte, dass Consti vorne mit seiner Geschwindigkeit ein gutes Element ist“, sagt er. „Und Tomas, Nikola und Richard sind vom Typ her ja auch ähnlich. Wobei ich nicht sagen möchte, dass die drei es schlecht gemacht haben“, ergänzt Kaltenhauser, dem zudem im Training aufgefallen war, „dass Marvin und Tomas (Schmid und Plihal“ eine Superchemie haben. Die beiden haben auch befreit aufgespielt.“ Noch ein Zusatz-Argument für die Umstellungen von Max Kaltenhauser, der ansonsten ein großer Freund von Kontinuität der Reihen ist, war ein Zusatzeffekt. „Mir gefällt ein Tomas Schwamberger als Mittelstürmer besser.“

Die Fans unterstützen wieder

Ebenfalls auffällig: Das Publikum feierte am Sonntagabend sein Comeback als „siebter Mann“, wie er auf den Rängen so gerne besungen wird. „Wir freuen uns sehr, wenn wir so unterstützt werden. Das hilft uns durchaus“, sagt Kaltenhauser. Im ersten Spiel ohne Zulassungsbeschränkungen sorgte eine starke Kulisse von 2605 Zuschauern für Stimmung und – anders als noch beim 1:5-Tiefpunkt gegen Leipzig – für Anfeuerung im Rückstand.

„Wir sind eine Mannschaft, die passen und spielen will. Und dazu braucht es Selbstbewusstsein“, sagt Kaltenhauser. „Da können die Zuschauer oftmals das Zünglein an der Waage sein.“ Die nächste Chance dazu gibt es am Freitag (20 Uhr) beim nächsten Heimspiel in der Donau-Arena: Die Richtung, ob es dann um das Weiterkommen ins Halbfinale oder den Kampf gegen das Ausscheiden geht, entscheidet sich aber erst einmal heute.