Eishockey
Die Eisbären gewinnen den Krimi

Der Sieg in der Verlängerung in Höchstadt durch ein Divis-Tor bringt am Mittwoch die erste Chance zum Einzug ins Finale.

05.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:28 Uhr
Eisbären-Kapitän Peter Flache (Bildmitte in Rot-Weiß) traf in Höchstadt bei seinem Jubiläum zum 1:0. −Foto: Andreas Klupp

Drei Schritte sind es bis zum Finale, nach zwei Partien im Playoff-Halbfinale der Eishockey-Oberliga haben die Eisbären des EV Regensburg schon zwei gemacht. Mit einem dramatischen 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 1:0) nach Verlängerung sorgte das Team der Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl dafür, dass die Regensburger schon am Mittwoch (20 Uhr) in der Donau-Arena ins Finale einziehen können.

Höchstadt hatte nach dem Ausfall des 18-jährigen Ex-Regensburgers Maxim Kryvorutskyy größte Personalnot. Mit Dominik Zbaranski (18) kam ein weiterer Augsburger U-20-Spieler als Ersatz zu seinem fünften Saisoneinsatz. Schon in Regensburg hatte Teammanager Daniel Tratz aushelfen müssen. Bei den Eisbären rückte Felix Schwarz für Christoph Schmidt in die vierte Reihe und Leon Zitzer war in der Verteidigung wieder dabei.

Es entwickelte sich eine Partie, in der sich die Gäste, die ja das einzige Auswärtsspiel der Saison in der „grünen Hölle“ von Höchstadt mit 1:7 verloren hatten, eine optische Überlegenheit und auch ein Chancenplus erspielten. Tomas Schwamberger zum Beispiel hatte dem Ex-Regensburger Michail Sokolov an der blauen Linie abgeluchst, wurde aber am Ende von Martin Kokes und HEC-Keeper Benjamin Dirksen abgedrängt (14.).

Der Jubilar trifft zum 1:0

Dafür stand Kapitän Peter Flache, der sein 300. Spiel im Eisbären-Trikot absolvierte, 75 Sekunden vor der Pause richtig und hob den Puck nach Constantin Ontls Schuss und dem Abpraller zum 1:0 in den Winkel.

Zunächst ging es in ähnlichem Stil weiter. Lukas Heger kam dem zweiten Treffer in der 24. Minute am nächsten, doch im Endspurt des zweiten Drittels kam Höchstadt mehr und mehr auf. Nach Milan Kostoureks cleverer Vorarbeit schaffte Dimitri Litesov den Ausgleich (35:55), der sich zuvor mehr und mehr angedeutet hatte. Unter anderem hatte Peter Holmgren gegen Jakob Fardoe (34.) und Anton Seewald (36.) Riesenparaden gezeigt.

Doch die Regensburger hatten ein gutes Tore-Timing und antworteten schon 109 Sekunden später durch Andre Bühler, der Höchstadts Schlussmann Benjamin Dirksen schlecht aussehen ließ und zu seinem dritten Saisontor kam. Zuletzt hatte der 21-Jährige am 1. Dezember gegen Passau getroffen. Danach verspielten Richard Divis und Nikola Gajovsky im Duett noch eine aussichtsreiche Zwei-gegen-eins-Situation (39.).

Sokolov trifft den Pfosten

Im letzten Durchgang hatten die Eisbären Glück, als Sokolov abfälschte und die Scheibe an den Pfosten trudelte (44.). Höchstadt machte Druck und schaffte in Überzahl durch Kostoureks Direktschuss den verdienten Ausgleich (51:21). Der Jubel des Torschützen vor der Eisbären-Bank brachte ihm allerdings eine Strafzeit ein, die die Regensburger aber nicht nutzten.

Es folgte eine turbulente Schlussphase mit beidseits Chancen – Vojcak (57.) hier, Ontl (57.), Gajovsky (58.), Heger da (59.). In der Verlängerung hatten die Regensburger eine Top-Gelegenheit nach der anderen. Dann kam Höchstadt zu Chancen, das Spiel wogte hin und her – bis Richard Divis 244 Sekunden vor Ende der Verlängerung das alles entscheidende 3:2 gelang.

Höchstadt – Regensburg 2:3 n. V. (0:1, 1:1, 1:0, 0:1)

Höchstadter EC: Dirksen – Ribarik, Fardoe; Vojcak, Kokes; Cejka, Dolezal – Jentsch, Sokolov, Seewald; Litesov, Mikesz, Kostourek; Grau, Zbaranski, TratzEisbären Regensburg: Holmgren – Heider, Gulda; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Zitzer, Bühler – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schwamberger; Stöhr. Kroschinski, SchwarzTore: 0:1 (18:45) Flache (Ontl-Keresztury), 1:1 (35:55) Litesov (Kostourek-Dolezal), 1:2 (37:44) Bühler (Geigenmüller-Herrmann), 2:2 (51:21) Kostourek (Fardoe-Seewald bei 5-4), 2:3 (75:56) Divis (Gajovsky)Schiedsrichter: Vladislav Gossmann/Patrick Mylius. – Strafminuten: Höchstadt 8 – Regensburg 12. – Playoff-Stand: 0:2