Zweite Eishockey-Liga
Die Eisbären kassieren die dritte Heimniederlage in Folge

25.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:44 Uhr
Radim Matus und die Eisbären bissen sich gegen die Wölfe Michael Bitzer und Peter Trska die Zähne aus. −Foto: Andreas Nickl

Drittes Heimspiel hintereinander, dritte Heimniederlage hintereinander: Für die Eisbären des EV Regensburg brechen in der zweiten Liga härtere Zeiten an.



Beim 3:5 (1:4, 1:1, 1:0) vor der neuerlichen Topkulisse von 3765 Zuschauern gegen die Wölfe des VER Selb in der Donau-Arena war die Hypothek eines Drei-Tore-Rückstandes nach 20 Minuten zu schwer. Selb gelang damit die Revanche für die 3:5-Niederlage im ersten DEL-2-Duell.

Statt Qual der Wahl und bis auf Kyle Osterberg vollen Kader galt es für Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser nach dem kranken Liga-Topskorer Corey Trivino auch auf den verletzten Verteidiger Korbinian Schütz zu verzichten, der wohl zwei bis drei Wochen ausfallen wird und damit auch das Duell mit seinem Bruder am Sonntag beim ESV Kaufbeuren verpassen wird, das am Sonntag bereits zur ungewöhnlich frühen Startzeit um 14.30 Uhr angepfiffen wird.

Für das Duell mit Selb gab es viele Möglichkeiten für eine Geschichte. Welcher der beiden eingebürgerten US-Goalies – Devin Williams bei den Eisbären und Michael Bitzer bei Selb – würde die Oberhand behalten? Und wer das Bruderduell von Tomas (Eisbären) und Daniel Schwamberger (Selb) gewinnen)? Oder bescherte sich Constantin Ontl ein Jubiläumgeschenk in seinem 200. Eisbären-Einsatz?

Der Jubilar trifft ins Tor

Das Spiel ging flott hin und her und nahm nach 7:45 Minuten extrem Fahrt auf. Erst hatte Kapitän Gajovsky, der Topi Pipponen neben Goldhelm Richard Divis an seiner Seite hatte, zweimal die Topchance, im Gegenzug traf Nikita Naumann, dessen Treffer auch nach dem Videobeweis Bestand behielt. Nur elf Sekunden später schlug Ontl zurück und bescherte den Gastgebern mit seinem vierten Treffer (nach drei Toren in den ersten fünf Partien) das 1:1. Noch einmal 16 Sekunden später schepperte es und nach ihrem Kämpfchen kühlten Eisbär Radim Matus und Wolf Jan Hammerbauer ihr Mütchen auf der Strafbank. Neun Sekunden, bevor beide zurück auf dem Eis waren, wurschtelte Steven Deeg den Puck über die Linie.

Dazu musste die stärkste Überzahlmannschaft im zweiten Powerplay auch noch das dritte Selber Tor hinnehmen, als Wölfe-Goldhelm Nick Miglio Eisbären-Verteidiger Tomas Gulda im Laufduell gnadenlos abhängte und in Unterzahl das 3:1 markierte (14:41).

Es war nicht so, dass die Regensburger, bei denen Tomas Schwamberger als Linksaußen in die zweite Reihe rückte und dafür Lukas Heger die Youngster Lukas Wagner und Daniel pronin in der vierten Linie führte, keine Chancen gehabt hätten: Andrew Schembri (12., knapp vorbei und 18. alleine vor dem Tor) hatte zum Beispiel Gelegenheiten auf dem Schläger. Doch im Umschaltspiel waren die Eisbären viel zu langsam und offerierten dem Selber Offensivverteidiger Peter Trska die Doppel-Chance, die er im zweiten Anlauf auch prompt zum 4:1 für die Gäste nach 18:44 Minuten nutzte.

Schmid-Treffer ist zu wenig

Die Eisbären mühten sich im zweiten Durchgang redlich, ins Spiel zurückzufinden, machten Druck und verdienten sich das von Schembri für seinen Reihen-Mittelstürmer Marvin Schmid aufgelegte 2:4, das dessen zweites Saisontor bedeutete (26:18). Mehr aber sprang nicht heraus – und als Mark McNeill 79 Sekunden vor der zweiten Pause in einer weiteren unübersichtlichen Situation zum erneut durch den Videobeweis nicht mehr veränderten 2:5 traf, schien die Entscheidung auch schon gefallen.

Doch Ontls schnelles 3:5-Anschlusstor nach 66 Sekunden des Schlussdrittels nährte noch einmal Hoffnung. Mehr allerdings gelang trotz der Regensburger Auszeit und sechstem Feldspieler für Torwart Williams 2:47 Minuten vor Ende nicht mehr.

Statistik: Regensburg – Selb 3:5 (1:4, 1:1, 1:0)Eisbären Regensburg:Williams – Gulda, Bühler; Weber, Tippmann; Demetz, Schiller; Heider – Piipponen, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Tomas Schwamberger; Matus, Schmid, Schembri; Pronin, Heger, Wagner

Selber Wölfe:Bitzer – Trska, Lavalee; Reddick, Kania; Flade, Fern; Silbermann – Naumann, Kruminsch, Miglio; McNeill, Vantuch, Daniel Schwamberger; Deeg, Hammerbauer, Melnikov; Woltmann, Noack, Klughardt

Tore:0:1 (7:45) Naumann (Miglio-Kruminsch), 1:1 (7:56) Ontl (T. Schwamberger), 1:2 (10:03) Deeg (Trska-Woltmann bei 4-4), 1:3 (14:41) Miglio (bei 4-5), 1:4 (18:44) Trska (Kruminsch-Vanuch), 2:4 (26:18) Schmid (Schembri-Schiller), 2:5 (38:41) McNeill (Trska), 3:5 (41:06) Ontl (Schmid-Weber)

Schiedsrichter:Ulpi Sicorschi/Bruce Becker. –Zuschauer:3765. –Strafminuten:Regensburg 4 – Selb 10