Eisbären Regensburg
Die Eisbären liefern einen Finalknüller

Die Regensburger biegen einen Rückstand um und gleichen in der Serie aus. Am Dienstag geht es wieder nach Memmingen.

24.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:39 Uhr
Erst ausgehebelt, am Ende aber mit viel Einsatz erfolgreich: Lukas Heger (Mitte in Rot) und die Eisbären gegen Memmingen −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Was für ein Spiel, was für ein Kampf, was für ein Niveau! Mit einem 2:1 (0:1, 0:0, 2:0) vor begeisterten 4481 Zuschauern in der Donau-Arena bogen die Eisbären des EV Regensburg einen Rückstand im Schlussdrittel um. Vor Spiel drei am Dienstag um 19.30 Uhr in Memmingen steht es in der Playoff-Finalserie der Eishockey-Oberliga gegen die Allgäuer damit 1:1, sicher ist ein zweites Heimspiel am Freitag (20 Uhr) in der Donau-Arena.

Acht Sekunden hatten den Eisbären am Freitag zum ersten Sieg gefehlt, mit unveränderter Auf- und Einstellung gingen sie in Finalspiel zwei, das bestbesuchte Eishockeyspiel in Regensburg seit Jahren. Schon 40 Minuten vor dem ersten Bully sangen sich beide Lager in Stimmung. Wie am Freitag begann das Spiel mit Tempo und Intensität – diesmal aber mit einem schnellen Treffer. Einen blitzschnellen Gegenzug über Max Lukes nutzte Milan Pfalzer mit einem Abschluss aufs kurze Eck aus – Eisbären-Keeper Patrick Berger sah da nicht ganz glücklich aus. Die Eisbären versuchten es immer wieder mal mit kurzen Drangphasen. Nach Lars Schillers Schussversuch (9.) sprangen die Fans auf und versuchten die Eisbären zu unterstützen.

Die Gäste konterten weiter gefährlich, ließen immer wieder ihre individuelle Klasse aufblitzen, Jaroslav Hafenrichter zum Beispiel (10.) oder auch Sergej Topol 55 Sekunden vor Drittelende bei seinem Drehschuss.

Kurz vor der Linie gestoppt

Dazwischen hatte Nikola Gajovsky den herausgeeilten Indians-Keeper Marco Eisenhut schon überspielt, wurde nach außen abgedrängt und ein Memminger Verteidiger stoppte nach Gajovskys Schussversuch den Puck kurz vor der Linie (16.).

Es blieb ein technisch hochstehendes Spiel, in dem beide Teams höchsten Wert auf die Verteidigungsarbeit legten – und dazu von der Strafbank fernblieben. Die Regensburger ließen die einzige beiden Powerplay-Minuten ungenutzt, als Donat Peter zwangsweise draußen saß (26.). Die Memminger nutzten es nicht, als sich Constantin Ontl zwei Minuten einhandelte (35.).

Vereinzelt boten sich immer wieder gute Gelegenheiten: Nach Matej Pekrs tollem Solo (21.) zielte Eisbären-Verteidiger Jakob Weber nach einem Abpraller von ECDC-Schlussmann Marco Eisenhut knapp vorbei. Gajovsky stahl sich die Scheibe, schaffte es alleine vor dem Torwart aber auch nicht an Eisenhut vorbei (25.). Andrew Schembri versuchte es mit einem Diagonalschuss (34.), Richard Divis nach einem Bully Sekunden später – erfolglos. Auch das Solo von Memmingens Daniel Huhn (37.) änderte nichts am Resultat.

Ohne eigenen Torerfolg aber waren die Eisbären bislang in der ganzen Saison zuvor nicht geblieben. Zum Start des Schlussabschnitts aber hatte erst einmal Memmingen zwei Top-Gelegenheiten: nach 25 Sekunden durch Peter, 38 Sekunden später parierte Berger prachtvoll gegen Petr Pohl.

Plihal bricht den Bann

In Überzahl waren die Eisbären danach nah dran am Ausgleich: erst traf Gajovsky den Pfosten, dann hob Tomas Plihal die Scheibe knapp drüber. Tomas Schwamberger bot sich frei vor Eisenhut die nächste Chance: Auch er verpasste. Als die Attacke von Leon Kittel vom souveränen Hauptschiedsrichter-Duo Benjamin Hoppe/Carsten Lenhart mit einer Strafzeit bedacht wurde, bot sich die nächste Chance in Überzahl. 17 Sekunden später reckte Tomas Plihal jubelnd die Hände in die Luft, als er den Ausgleich erzielt und den Bann gebrochen hatte.

Doch jetzt suchte auch das stets gefährliche Memmingen sein Heil wieder in vermehrter Offensive. Plihals Solo (56.) und wenig später Lukas Wagner nach einem Abpraller hatten mehr für die Eisbären auf dem Schläger. Dann entschied die Szene des Tages das Spiel: Nach Lars Schillers Lupfer lief Constantin Ontl alleine auf und davon und traf 122 Sekunden vor Schluss zum 2:1, das nach kurzer Beratung der Schiedsrichter auch anerkannt wurde. Memmingen versuchte es ohne Torwart, diesmal anders als am Freitag vergeblich und ohne das Sekundenglück. Der Serienausgleich war perfekt!

Eisbären – Memmingen 2:1 (0:1, 0:0, 2:0)

Eisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Schlauderer; Schiller, Schütz – Ontl, Gajovsky, Divis; Heger, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, Schmid, Plihal, Wagner; (Kroschinski)ECDC Memmingen Indians: Eisenhut – Svedlund, Kittel; Kasten, Raab; Schirrmacher, Jiranek; Bergen – Pohl, Peter, Hafenrichter; Pekr, Ahlroth, Topol; Pfalzer, Lukes, Nirschl; Stange, Huhn, Abstreiter

Tore: 0:1 (5:03) Pfalzer (Lukes), 1:1 (48:13) Plihal (Gulda-Divis bei 5-4), 2:1 (57:58) Ontl (Schiller-Flache)Schiedsrichter: Benjamin Hoppe/Carsten Lenhart. – Zuschauer: 4481. – Strafminuten: Regensburg 4 – Memmingen 6