Eishockey
Die Eisbären müssen in Spiel fünf

Nach der Niederlage in Memmingen steigt am Donnerstag das entscheidende Spiel gegen Memmingen um den Halbfinal-Einzug.

30.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:40 Uhr
Jochen Vollmer war für die Eisbären (in Weiß hier Matteo Stöhr und Nico Kroschinski/von links) nicht zu bezwingen. −Foto: Erwin Hafner

Die Eisbären des EV Regensburg müssen weitere Überstunden einlegen. Auch der zweite Versuch, Selb, Rosenheim und Höchstadt ins Playoff-Halbfinale der Eishockey-Oberliga Süd zu folgen, misslang am Dienstagabend. Mit 0:4 (0:0, 0:2, 0:2) unterlag das Team der Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl beim ECDC Memmingen. Das bedeutet: Die Indians aus dem Allgäu, die in der Hauptrunde als Neunter gerade noch in die Playoffs rutschten, haben ein alles entscheidendes fünftes Spiel am Gründonnerstag (20 Uhr) in der Donau-Arena in Regensburg erzwungen. Der Sieger ist eine Runde weiter.

Max Kaltenhauser hatte jenen „frischen Wind“ in den Sturmreihen, mit dem er es schon am Sonntag bei der 4:5-Niederlage nach Verlängerung nach dem Zwei-Tore-Rückstand versucht hatte, fortgesetzt und seine Mannschaft umgebaut. Nico Kroschinski war statt Lukas Heger der Partner von Nikola Gajovsky und Richard Divis. Heger spielte dafür den Mittelmann für Kapitän Peter Flache und Constantin Ontl. Erik Keresztury rückte in Reihe drei zwischen Andreas Geigenmüller und Tomas Schwamberger – und Fabian Herrmann war in Reihe vier mit Matteo Stöhr und Christoph Schmidt zu finden. Dazu stand wie angekündigt Peter Holmgren wieder für Patrick Berger im Tor.

Wieder war die Lage klar: Memmingen musste gewinnen, um nicht in die Sommerpause zu müssen, die Eisbären wollten mit dem dritten Sieg ins Halbfinale. Im ersten Drittel aber riskierte keines der beiden Teams viel, keiner wollte einem Rückstand hinterherlaufen müssen. So begann die Partie zwar intensiv, aber ohne hochkarätige Chancen. Schussmöglichkeiten für Ontl (10.) und Petr Heider (12.) gehörten noch zu den nennenswerteren Szenen. Oder Minute 14, als erst Christopher Kasten für Memmingen, dann Erik Keresztury für Regensburg ein wenig Gefahr verstrahlten.

Alles war ausgeglichen

Auch die beiden Strafzeiten des ersten Drittels wirkten sich nicht aus. Memmingen blieb komplett ungefährlich, als Nikola Gajovsky auf der Strafbank saß (6.). Die Eisbären hatten mit Tomas Schwambergers Nachschuss zumindest eine Gelegenheit, in der Gefahr aufblitzte (15.). Auch das Schussverhältnis war mit 16:14 für Memmingen nach 20 Minuten nahezu ausgeglichen. Am Sonntag hatte allerdings ein Eisbären-Plus von 49:16 in regulärer Spielzeit und ein 13:5 in der Verlängerung nicht geholfen.

Die Torhüter Jochen Vollmer (Memmingen) und Peter Holmgren (Regensburg) bekamen im zweiten Durchgang dann doch mehr zu tun. Die Regensburger versuchten mehr nach vorne zu tun, ließen aber bei einem Lattenschuss von Schwamberger (36.) drei Powerplay-Situationen erfolglos verstreichen, während die Memminger zuschlugen. Nach 27:06 Minuten wurde Christopher Kastens Versuch von der blauen Linie abgefälscht und versetzte den Eisbären-Ambitionen den ersten Schlag. Und rund sieben Minuten später bediente Marvin Schmid den völlig alleingelassenen Marc Hofmann, der Holmgren zum zweiten Mal überwand. Zwischendrin hätte sich Eisbären-Verteidiger Korbinian Schütz nicht beklagen, hätte er für seine Attacke gegen Jonas Wolter mehr als eine Zwei-Minuten-Strafe kassiert (29.). Leon Kittel hatte sogar noch einen dritten Treffer auf dem Schläger (37.).

Vollmer immer wieder zur Stelle

Die Eisbären standen jetzt vor einer sehr schweren Aufgabe, diesen Rückstand in den letzten 20 Minuten aufzuholen. Sie versuchten es und bauten viel Druck auf, doch die Uhr tickte nach unten, ohne dass sich am Ergebnis etwas änderte. Dazu galt es Strafzeiten erst gegen Ontl und dann Richard Divis zu verkraften. Als die Schiedsrichter auch Memmingens Kapitän Daniel Huhn auf die Strafbank schickten, hatte Divis in Überzahl die Topchance – aber wieder war Jochen Vollmer rettend zur Stelle.

Als Myles Fitzgerald das 3:0 draufsetzte (57:40) war alles klar und Jannik Herm markierte in Überzahl sogar noch das 4:0 (58:22). Danach wurde es 38 Sekunden vor Ende rabiat auf dem Eis mit diversen Raufereien und insgesamt 69 Strafminuten, in deren Folge Eisbären-Youngster Leon Zitzer wegen seiner Spieldauerstrafe am Donnerstag gesperrt sein wird.

Memmingen – Regensburg 4:0 (0:0, 2:0, 2:0)

ECDC Memmingen: Vollmer – Svedlund, Meier; Kasten, Kittel, Stange, de Paly; Stobbe – Fitzgerald, Ledlin, Herm; Hofmann, Schmid, Huh; Pfalzer, Grözinger, Abstreiter; Wolter, Ahlroth, Miettinnen; Peter

Eisbären Regensburg: Holmgren – Heider, Bühler; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Zitzer, Gulda – Kroschinski, Gajovsky, Divis; Ontl, Heger, Flache; Geigenmüller, Keresztury, Schwamberger; Stöhr, Herrmann, Schmidt

Tore: 1:0 (27:06) Kasten (Schmid-Kittel), 2:0 (34:20) Hofmann (Schmid), 3:0 (57:40) Fitzgerald, 4:0 (58:22) Herm (Fitzgerald-Huhn bei 5-4)

Schiedsrichter: Andreas Flad/Vladislav Gossmann. – Strafen: Memmingen 22 + 10 für Kittel – Regensburg 22 + 5 + 10 + Spieldauer für Zitzer