Eisbären
Die Eisbären verlieren erstmals

Deggendorf legt mit drei Treffern im Mitteldrittel den Grundstein für den Sieg. Es gibt jede Menge Strafzeiten.

10.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:55 Uhr
Es ging kräftig zur Sache in Deggendorf: Hier geriet Eisbären-Kapitän Peter Flache (in Weiß) mit dem Ex-Regensburger Leon Zitzer aneinander. −Foto: Roland Rappel

Zweites Spiel, erste Niederlage: In einem intensiven Donau-Derby mit sehr vielen Strafzeiten unterlagen die Eisbären des EV Regensburg beim Deggendorfer SC vor 1614 Zuschauern mit 2:4 (0:0, 0:3, 2:1). Am Freitag (20 Uhr) wartet nun das erste Heimspiel in der neuen Saison in der Eishockey-Oberliga Süd, wenn der EC Peiting in die Donau-Arena kommt.

„Das war ein wildes Ding“, kommentierte Eisbären-Coach Max Kaltenhauser das Spiel in der Pressekonferenz. „Es war schwer, sich auf die Linie der Schiedsrichter einzustellen. Unser Unterzahlspiel war ausbaufähig. Aber wir sind am Anfang der Saison und wissen, woran wir arbeiten müssen. Wir haben im neunten Spiel das erste Mal verloren, auch wenn wir uns für die ersten sieben Siege nichts kaufen können“, sagte er mit Blick auf die Testspiele. „Jetzt haben wir halt mal verloren. Wichtig ist, in den Spiegel schauen zu können – und das können wir, weil wir nie aufgegeben haben.“

„Das wird ein spannendes und gutes Spiel“, gab Eisbären-Verteidiger Jakob Weber als Prognose eines auch für ihn neuen zweiten Auswärtsspiels zum Saisonstart ab. „Wir wissen ja schon, wie die rauskommen“, blickte er auf die zwei Donaupokal-Vergleiche, die die Regensburger 4:3 nach Penalty und 5:2 gewonnen hatten. Die Klubhistorie vermittelte eine ausgeglichene Bilanz: In 39 Vergleichen der EVR-Geschichte gab es in Deggendorf zwar 20 Siege, aber auch 18 Niederlagen bei einem Unentschieden aus Zeiten, als es das noch gab.

Einer der Knackpunkte

Zunächst prägten aber eher Strafzeiten als Tore die Partie, in der Matteo Stöhr in der 6. Minute nach einem geblockten Schuss angeschlagen war, aber weitermachen konnte: Vier Zweiminutenstrafen für Deggendorf, zwei für Regensburg standen in den ersten 20 Minuten in der Statistik. Das änderte im zweiten Durchgang flott: Nach 104 Sekunden stand bei einer Drei-gegen-zwei-Situation Niklas Jentsch frei vor Patrick Berger, der diesmal das Eisbären-Tor hütete, und traf. Die beste Gelegenheit hatten die Eisbären in Unterzahl: Andrew Schembri legte quer für Tomas Schwamberger, doch dessen Versuch landete an der Querlatte (25:38). „Das war einer der Knackpunkte im Spiel“, sagte Max Kaltenhauser danach.

Statt 1:1 hieß es 68 Sekunden später 2:0, weil Thomas Greilinger in Überzahl klug die Lücke sah und nutzte. Noch einmal 138 Sekunden später traf der Slowene Jure Sotlar neuerlich in Überzahl. Im zweiten Abschnitt verbuchten die Eisbären viel zu viele Strafzeiten. Sechsmal musste ein Eisbär zwei Minuten vom Eis, dazu kassierte Jakob Weber wie schon am Freitag in Füssen wieder eine Fünf-Minuten-Strafe wegen Bandenchecks für seine Aktion gegen Liam Blackburn nach exakt 34 Minuten. Dazu fehlte dem Kaltenhauser-Team auch das Schussglück: Schwamberger hatte bei einem Konter ein zweites Mal ein Erfolgserlebnis auf dem Schläger, scheiterte aber an DSC-Goalie Timo Pielmeier (36.). Dazu landete der Puck bei Andre Bühlers in Unterzahl nach 36:34 Minuten ein zweites Mal bei einem Eisbären-Versuch am Gestänge.

Drei Tore Rückstand waren eine große Hypothek für den letzten Abschnitt, in dem sich den Regensburgern in den ersten Minuten gleich wieder zwei Überzahl-Chancen boten, weil sich erst Greilinger (42.), dann Blackburn (45.) Strafzeiten eingehandelt hatten. Diese Gelegenheiten waren gerade verstrichen, da ergriff Andrew Schembri gegen seinen Ex-Klub die Initiative, fuhr ums Tor herum und traf 12:30 Minuten vor Schluss zum 1:3-Anschlusstreffer.

Deggendorfs drittes Überzahltor

Ging da noch mehr? Patrick Berger rettete bei einem Deggendorfer Konter gegen Jentsch (50.), doch als Eisbären-Torschütze Schembri für zwei plus zwei Minuten in die Kühlbox geschickt wurde, nutzte das Sotlar zum dritten Deggendorfer Überzahltor, seinem zweiten Tor und der Vorentscheidung nach 53:16 Minuten. Daran änderte auch das 2:4 von Nikola Gajovsky 46,7 Sekunden vor dem Ende nichts mehr, als die Eisbären ihren Torwart längst durch einen sechsten Feldspieler ersetzt hatten.

Deggendorf – Regensburg 4:2 (0:0, 3:0, 1:2)

Deggendorfer SC: Timo Pielmeier – Großrubatscher, Heiß; Pozivil, Messing; Zitzer, Pfenninger; Wallek– Sotlar, Blackburn, Sauer; Greilinger, Miculka, Jentsch; Heatley, Thomas Pielmeier, Bauer; Schroepfer, BrunnerEisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Schiller, Schütz; Bühler – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, KroschinskiTore: 1:0 (21:44) Jentsch (Miculka-Greilinger), 2:0 (26:46) Greilinger (Blackburn-Sotlar bei 5-4), 3:0 (29:04) Sotlar (Pozivil-Blackburn bei 5-4), 3:1 (47:30) Schembri (Kroschinski), 4:1 (53:16) Sotlar (Blackburn-Pozivil bei 5-4), 4:2 (59:13) Gajovsky (Flache-Divis bei 6-5)Schiedsrichter: Dominic Erdle/Maik Preiß. – Zuschauer: 1614. – Strafminuten: Deggendorf 22 – Regensburg20 + 5 für Weber für Bandencheck (34:00)