EVR Liveticker
Die Eisbären verspielen ein 3:0

Tabellenführer Weiden dreht das Oberpfalz-Derby im letzten Drittel. Auf die Regensburger wartet das nächste Topspiel.

26.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:06 Uhr
Eisbär Tomas Schwamberger (in Rot) legte bei der zwischenzeitlichen 2:0-Führung gegen Weiden ein starkes Solo aufs Eis. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Und wieder so eine Aufholjagd: Vor einem Monat machten die Eisbären in Weiden aus einem 0:4 ein 4:4 und holten am Ende einen Punkt. Diesmal sahen 582 Zuschauer unter 2-G-Plus-Regelung in der Donau-Arena, wie die Blue Devils im zweiten Oberpfalz-Derby ein 0:3 aufholten und mit dem 6:3 (0:2, 2:1, 4:0) ihre Tabellenführung in der Eishockey-Oberliga Süd verteidigten. Die Eisbären haben nun am Sonntag (18 Uhr) in Memmingen das nächste Topteam vor der Brust.

Gute Eisbären-Nachrichten verbreitete schon die Aufstellung. Bis auf die Langzeitverletzten Marvin Schmid und Peter Flache, dessen Comeback langsam auch wieder in Sichtweite kommt, waren alle Spieler an Bord – also auch das Duo aus der freiwilligen Selbst-Quarantäne sowie der zuletzt kranke Christoph Schmidt.

Gegen das „stärkste Weiden, gegen das ich bisher gespielt habe“ absolvierte Nikola Gajovsky seine 300. Partie im Eisbären-Trikot und hatte erstmals seit dem zweiten Spieltag am 10. Oktober in Deggendorf wieder Richard Divis an seiner Seite. „Es war anders mit Tomas und Schembs zu spielen“, hatte Gajovsky im Vorfeld über die Schwamberger und Schembri gesagt, „aber auch das sind natürlich richtig gute Spieler. Mit Ritchie verbindet mich halt der gleich Spielsinn, die gleiche Denke.“

Und Richard Divis unterstrich seinen Wert auch schnell, der sich ja stets in Überzahl ganz besonders gezeigt hatte: Nach 4:31 Minuten bediente er Verteidiger-Kollege Tomas Gulda und der überwand bei einem Eisbären mehr auf dem Eis Blue-Devils-Keeper Jaroslav Hübl per Schlagschuss. Die Regensburger Derby-Stimmung wäre da sonst übergeschwappt, diesmal war sie auf den wegen der Corona-Bedingungen spärlich besetzten Rängen trotz Führung erst einmal eher gedämpft.

Schwamberger unwiderstehlich

Weiden kam zwar danach ein Stück besser ins Spiel, aber ohne die großen Torchancen. Dafür zeigten sich die Hausherren unheimlich effektiv: Korbinian Schütz schickte Schwamberger auf die Reise, der zog mit dem Puck unwiderstehlich nach innen und umkurvte Hübl erfolgreich – 2:0 nach 15:10 Minuten. Dass die Regensburger Null stand lag auch an einer Portion Glück, weil Nick Latta nach 16:20 Minuten die Latte traf und sich Eisbären-Schlussmann Peter Holmgren gegen Neal Samanski auszeichnete (19.).

Jubilar bekam nach 16 Sekunden des zweiten Durchgangs sein Geschenk: In Überzahl prallte ihm nach abgewehrtem Pass die Scheibe vor die Füße, Weidens Torwart Hübl lag schon auf dem Boden und Gajovsky traf ins leere Tor. Der erste Saisonvergleich, als die Eisbären in Weiden sogar ein 0:4 wettgemacht hatten, aber lehrte: Entschieden war damit nichts.

Und prompt schlenzte Dennis Thielsch den Puck nur 66 Sekunden später erstmals an Holmgren vorbei in die Maschen. Weiden erhöhte Schlagzahl und Härte, die nicht gerade sicheren Schiedsrichter taten sich schwer und die Partie wurde hektischer und hektischer. Binnen achteinhalb Minuten hatten die Eisbären drei Strafzeiten für Xaver Tippmann, Petr Heider und Tomas Gulda zu verkraften. Die dritte überstanden sie nicht unbeschadet, Dennis Palka erzielte im Powerplay das 2:3-Anschlusstor (32:24).

Das Spiel wogte jetzt stimmungsvoll hin und her: hier verpasste Schembri nach Gajovsky-Pass knapp (37:00), 59 Sekunden später touchierte ein Schuss von Edgars Homjakovs die Latte – und die Hektik wich wieder.

Nick Lattas sehenswerte Tore

Alles war offen für den Endspurt. Und die nach 60 Minuten in dieser Saison bislang ungeschlagenen Gäste glichen tatsächlich aus: Nick Lattas Abfälscher zum 3:3 nach 48:55 Minuten – sehenswert. Und 134 Sekunden später setzte er sogar gleich auch noch Weidens Führungstor drauf – in Unterzahl! Mit Palkas 5:3 war alles entschieden (56:11). Adam Schusser setzte den 6:3-Schlusspunkt (58:07).

Regensburg – Weiden 3:6 (2:0, 1:2, 0:4)

Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Weber, Tippmann;Bühler, Schütz; Schiller – Schembri, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Stöhr, Kroschinski, Schwamberger; Wagner, SchmidtBlue Devils Weiden: Hübl – Schusser, Herbst; Müller, Ostwald; Braun, Schreyer; Feder – Nick Latta, Homjakovs, Palka; Siller, Rubes, Heinisch; Bassen, Samanski, Thielsch; Noe, Luknowski, Louis LattaTore: 1:0 (4:31) Gulda (Divis-Schembri bei 5-4), 2:0 (15:10) Schwamberger (Schütz-Weber), 3:0 (20:16) Gajovsky (Schembri -Gulda bei 5-4), 3:1 (21:22) Thielsch (Samanski), 3:2 (32:24) Palka (Heinisch-Rubes bei 5-4), 3:3 (48:55) N. Latta (Ostwald-Schreyer), 3:4 (51:09) N. Latta (bei 4-5), 3:5 (56:11) Palka (Homjakovs-Schusser), 3:6 (58:07) Schusser (Homjakovs bei 5-6 ins leere Tor)Schiedsrichter: Andreas Flad/Vladislav Gossmann. – Zuschauer: 582. – Strafminuten: Regensburg 12 – Weiden 8