Eishockey
Eisbären erkämpfen den ersten Matchball

Die Regensburger führen nach dem überzeugenden 5:2-Sieg bei den Memmingen Indians in der Viertelfinal-Serie mit 2:0.

26.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:54 Uhr
Peter Flache (l.) scheitert in dieser Szene an Memmingens Torhüter Jochen Vollmer. −Foto: Erwin Hafner

Diesmal hatten die Eisbären relativ leichtes Spiel, auch wenn das Ergebnis ihre Dominanz nur bedingt widerspiegelt. Nach dem 5:2 (2:0, 2:1, 1:1)-Sieg beim ECDC Memmingen Indians führt der Regensburger Eishockey-Oberligist in der Best-of-five-Serie mit 2:0 und kann mit einem weiteren Erfolg am Sonntag (17 Uhr) in der heimischen Donau-Arena bereits einen Schlussstrich unter das Playoff-Viertelfinale gegen die Allgäuer ziehen. Im hart umkämpften ersten Duell hatten sich die Indians in Regensburg mit 2:3 beugen müssen. Am Freitagabend spielten die Eisbären ihre spielerischen Vorteile konsequenter aus.

Memmingen musste auf Donat Peter verzichten, der am Dienstag in Regensburg einen Cut am Auge erlitten hatte. Dafür konnte Coach Sergej Waßmiller wieder auf Verteidiger Nikolaus Meier zurückgreifen. Bei den Eisbären fehlte weiterhin Tomas Gulda, dessen Comeback sich noch verzögert.

Scheibe vertändelt

Indians-Kapitän Daniel Huhn schwor seine Mitspieler vor dem ersten Bully mit dem lautstarken Ausruf „Am Dienstag haben wir gesehen, dass wir sie schlagen können!“ auf einen harten Fight ein. Mächtig Druck bauten indes von Beginn an die Gäste auf. Andreas Geigenmüller war sofort hellwach und nutzte eine Situation konsequent aus, als Memmingen die Scheibe im gegnerischen Verteidigungsdrittel vertändelte. Geigenmüller war auf und davon und überwand Goalie Joey Vollmer.

Mit der Regensburger Führung war das Konzept der Hausherren sehr früh durchkreuzt. Es dauerte, bis sie wieder in die Spur fanden. Der schwedische Verteidiger Linus Svedlund hatte noch die beste Einschussmöglichkeit, als Richard Divis die Strafbank drückte. Er verfehlte knapp das von Peter Holmgren gehütete Tor.

Als der Memminger Lion Stange eine durchaus umstrittene Strafe abbrummte, schlugen die Eisbären zum zweiten Mal zu. Und wie! Divis packte in Überzahl den Hammer aus und zimmerte den Puck aus relativ spitzem Winkel vorbei am verdutzten Vollmer, der das Geschoss wohl kaum gesehen hatte. Weitere Regensburger Chancen folgten, so durch Nikola Gajovsky. Die 2:0-Führung nach dem ersten Drittel verdiente das Etikett hochverdient,

Die Memminger haderten auch im zweiten Abschnitt mit einigen umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen. Aber die Indians hatten schon in Regensburg bewiesen, dass sie bei einem Rückstand nicht die Köpfe hängen lassen. Sie knieten sich rein und kamen nun zu mehr Torchancen. Bei der größten scheiterte Lars Grözinger an Holmgren. Die einzigen Highlights aus Regensburger Sicht waren zunächst ein beherztes Solo von Andre Bühler sowie ein Konter, bei dem Kapitän Peter Flache Vollmer prüfte.

Divis fackelt nicht lange

Bully, Tor! Nach diesem simplen Motto verfuhren die Eisbären beim dritten Treffer. Gajovsky gewann das Bully, und Divis fackelte erneut nicht lange und zog ab. Wieder hatte Vollmer das Nachsehen. Fast im Gegenzug kam Leon Abstreiter völlig allein vor Holmgren zum Abschluss, ließ aber die Gelegenheit zum dringend benötigten Anschlusstreffer überhastet liegen.

Nachdem die Regensburger im Mitteldrittel lange mit dem Verwalten des Vorsprungs beschäftigt waren, nahmen sie jetzt das Heft wieder in die Hand. Constantin Ontl wurde von Erik Keresztury ideal bedient und traf zum 4:0, als eine Strafzeit gegen Myles Fitzgerald gerade abgelaufen war. Vollmer, der diesmal nicht der große Rückhalt für Memmingen war, räumte das Eis und machte im Kasten Platz für Lukas Steinhauer. Erst eine doppelte Überzahl kurz vor dem Drittelende ebnete den Hausherren den Weg zum ersten Treffer. Marvin Schmid verlud Holmgren.

Mit diesem kleinen Hoffnungsschimmer für die Indians ging es in den Schlussabschnitt. Waßmillers Team schaffte es zunächst jedoch nicht, die Eisbären massiv in Bedrängnis zu bringen. Als Marc Hofmann einen Schlagschuss vom Mark Ledlin unhaltbar zum zweiten Treffer der Indians abfälschte, wurde es noch mal eng.

Mit ihrer Routine und Kampf brachten die Eisbären das Resultat jedoch über die Zeit, bis Erik Keresztury Sekunden vor der Sirene in das von Steinhauer verlassene Tor traf und damit den Schlusspunkt setzte.

Statistik

Memmingen – Eisbären 2:5 (0:2, 1:2, 1:1)

ECDC Memmingen Indians: Vollmer (ab 33:57 Steinhauer) – Svedlund, Meier; Kasten, Kittel; Stange, de Paly; Stobbe – Fitzgerald, Ledlin, Herm; Hofmann, Schmid, Grözinger; Pfalzer, Huhn, Miettinen; Wolter, Ahlroth, Abstreiter

Eisbären Regensburg: Holmgren – Heider, Bühler; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Zitzer, Schwarz – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schwamberger; Stöhr, Kroschinski, Schmidt

Tore: 0:1 (2:48) Geigenmüller (Schwamberger); 0:2 (12:48) Divis (Heider, Gajovsky bei 5-4); 0:3 (29:01) Divis (Gajovsky, Heger); 0:4 (33:57) Ontl (Keresztury); 1:4 (39:28) Schmid (Svedlund bei 5-3); 2:4 (48:23) Hofmann (Ledlin); 2:5 (59:54) Keresztury (Flache, Tippmann, ins leere Tor)

Schiedsrichter: Andreas Flad/Zeljko Rajic. – Strafminuten: Memmingen 10 – Regensburg 12

Hier der Liveticker zum Nachlesen: