Eisbären Regensburg
Eisbären erspielen sich den Matchball

Nach dem Sieg in der Verlängerung in Halle könnten die Regensburger am Freitag zuhause den Einzug ins Halbfinale klarmachen.

05.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:04 Uhr
Eisbären-Torwart Patrick Berger und Korbinian Schütz (rechts) verteidigten das Regensburger Tor gegen alle Bemühungen der Hallenser um Kapitän Sergej Stas bestens. −Foto: Objektfoto/Volker Ballasch/Objektfoto

Wieder ein Auswärtssieg – und einer mit Folgen: Die Eisbären des EV Regensburg haben sich vor 919 Zuschauern im Eisdom beim Nordmeister Saale Bulls Halle mit einem 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0)-Erfolg einen Matchball erspielt. Mit einem weiteren, dem dann dritten Sieg in der Serie am Freitag ab 20 Uhr wäre in den Playoffs der Eishockey-Oberliga das Halbfinale erreicht.

Beide Mannschaften wussten, worum es geht. Beide Mannschaften brauchten kein langes Abtasten mehr und legten offensiv los. „Sehr ausgeglichen, viele Chancen, es könnte zum Beispiel auch 2:2 stehen“, analysierte der verletzte Eisbären-Torwart Peter Holmgren am Mikrofon in der Live-Übertragung von Eisradio.de. Tatsächlich aber führten die Eisbären mit 1:0. 186 Sekunden vor der ersten Pause fand der Schlagschuss von Andrew Schembri abgefälscht den Weg vorbei an Saale-Bulls-Schlussmann Sebastian Albrecht ins Netz.

Die Anfangsphase hatten den scheibensicheren Regensburgern gehört, dann aber erspielten sich die Hausherren ihre Gelegenheiten: Zum Beispiel traf Verteidiger Finn Walkowiak die Latte, als Eisbären-Goalie Patrick Berger die Sicht verstellt war (8.). Dann aber bekamen die Gäste aus der Oberpfalz wieder die Kontrolle über das Spiel: Tomas Schwamberger (10.) und der in letzter Sekunde von Maurice Becker am Schuss gehinderte Nikola Gajovsky (12.) bildeten das Geschehen mit ihren Chancen ab. Noch einmal hatte Schwamberger (17.) eine Top-Gelegenheit. 22 Sekunden vor Ende der ersten 20 Minuten aber hatten die Eisbären Glück, dass in Unterzahl Joonas Niemelä über das leere Tor schoss.

Sorgen um Petr Heider

Der zweite Abschnitt begann mit einer Schrecksekunde, als Petr Heider nach 73 Sekunden einen Schuss geblockt hatte und am Boden liegenblieb. Doch wenig später war der Eisbären-Verteidiger schon zurück auf dem Eis – und sein Team spielte einen sehr dominanten Abschnitt, ohne allerdings den Vorsprung ausbauen zu können. Tomas Plihal (29.) und Gajovsky (30.) hatten zum Beispiel Gelegenheiten dazu.

Die Eisbären hatten ihren Gegner in dieser Phase gut im Griff. Erst kurz vor der Drittelpause wurde es noch einmal turbulenter, als sich Matteo Stöhr im Getümmel vor dem eigenen Tor eine Strafzeit einhandelte, Halles dazugeeilter Finne Tatu Vihavainen aber straffrei ausging. Dafür bekam der wenig später von der Bank aufs Eis gestürmte Michael Fomin 0,7 Sekunden vor Drittelablauf vom Hauptschiedsrichter-Duo Benjamin Hoppe/Robert Ruhnau eine Disziplinarstrafe aufgebrummt. „Wir waren eher spielbestimmend“, meinte Lukas im Sprade-TV-Pauseninterview und gab als Marschroute aus, die Hallenser Versuche auch weiter so gut zu unterbinden wie bis dahin. „Ich hoffe, das klappt.“ Und auch Teamkollege Holmgren meinte: „Weiter so.“

Ausgleich in Unterzahl

Doch immerhin starteten die Regensburger in Unterzahl in den dritten Durchgang – und überstanden diese nicht. Sieben Sekunden vor Ablauf nutzte Vihavainen seine Schusschance zum Ausgleich (41:36) – alles war wieder offen. Halle musste jetzt mit fünf Verteidigern auskommen, weil Philipp Halbauer verletzt passen musste.

Beide Teams bekamen weitere Powerplay-Chancen: Regensburg vergab zwei, Halle eine. Die Schlussphase gehörte den Eisbären bei einem Konter von Gajovsky und Richard Divis (55.) und Constantin Ontls Chance (58.), doch es ging in die Verlängerung.

In der ging es hin und her, doch nach 65:56 Minuten zog Nikola Gajovsky auf und davon und traf durch die Beine von Saale-Bulls-Schlussmann Sebastian Albrecht zum Siegtor. „Ein klassisches Playoff-Tor mit schnellem Umschalten“, anlaysierte Holmgren am Eisradio-Mikrofon. „Am Freitag müssen wir so wie heute spielen.“

Halle – Regensburg 1:2 n. V. (0:1, 0:0, 1:0, 0:1)

Saale Bulls Halle: Albrecht – Sturm, Becker; Gollenbeck, Walkowiak; Halbauer, Hoffmann – Valasek, Niemelä, Vihavainen; Striepeke, May, Schmid; Fomin, Denis Gulda, Stas; HildebrandEisbären Regensburg: Berger – Tomas Gulda, Heider; Weber, Bühler; Schiller, Schütz; (Schlauderer) – Ontl, Gajovsky, Divis; Heger, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, Schmid, Plihal, WagnerTore: 0:1 (16:54) Schembri (Schiller-Schwamberger), 1:1 (41:36) Vihavainen (Striepeke-Schmid bei 5-4), 1:2 (65:56) GajovskySR: Benjamin Hoppe/Robert Ruhnau. – Zuschauer: 919. – Strafminuten: 6 + 10 für Fomin – 6