Eisbären Regensburg
Eisbären: Es gibt Halbfinal-Spiel vier

Nach der Niederlage bei den Hannover Scorpions haben die Regensburger am Ostermontag ihre zweite Chance auf den Finaleinzug.

16.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:57 Uhr
Den Zweikampf gibt es am Ostermontag wieder: Eisbären-Verteidiger Jakob Weber (in Weiß) gegen Hannovers Torschützen Julian Airich. −Foto: Florian Petrow/Florian Petrow

Die Eisbären des EV Regensburg haben im dritten Playoff-Halbfinale der Eishockey-Oberliga ihren ersten Matchball nicht verwandelt. 1233 Zuschauer sahen, wie die Hannover Scorpions mit dem 3:2 (1:1, 1:1, 1:0) in Wedemark-Mellendorf ihren ersten Erfolg feierten und in der Serie damit auf 1:2 verkürzten. Den zweiten Versuch, das Finale zu erreichen, können die Schützlinge von Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl nun am Ostermontag (17 Uhr) in der heimischen Donau-Arena starten.

„Alles auf Sieg, alles für den Aufstieg“ –¨ schon das Banner in der Scorpions-Kurve machte klar, wohin Hannover wollte. Die ersten Gesänge der heimischen Fans erst recht: „Macht sie alle, schießt sie aus der Halle“ war die Devise für Hannover, das ja unbedingt den Sieg brauchte, um im Rennen zu bleiben. Doch die Oberpfälzer machten den Niedersachsen nach 207 Sekunden einen ersten Strich durch die Rechnung – und wieder traf ein Jungspund. Lukas Wagner suchte sich einen guten Zeitpunkt für sein erstes Saisontor, sein zweites im Seniorenbereich überhaupt und sein erstes in den Playoffs.

Er hatte einfach abgezogen und Ansgar Preuß im Scorpions-Tor überrascht. Der 26-Jährige stand wieder zwischen den Pfosten, weil Brett Jaeger, der sich in Regensburg in der 12. Minute verletzt hatte, nicht einsatzfähig war. Obendrein hatte Hannover auch nur vier Verteidiger zur Verfügung, weil auch Thomas Supis nicht im Kader stand. Ein Vorteil für die Eisbären?

Einerlei: Die Hausherren wussten, dass sie mehr Engagement brauchten, drückten auf die Tube und hatten durch Robin Just (8.) und Christoph Kabitzky (9.) ihre Gelegenheiten. Bei den Eisbären versuchte es Nikola Gajovsky mit einem Abfälscher (11.). Dann arbeitete Julian Airich die Scheibe zum Ausgleich über die Linie (11:57) – und alles stand wieder auf null, zumindest in diesem Spiel.

Patrick Berger schimpft

Ihre ersten Überzahlchancen nutzten beide Teams nicht, die Eisbären begannen den zweiten Durchgang mit einem Mann mehr. Hannovers erster Sünder des Spiels, Andy Reiß, kam zurück aufs Eis und traf 15 Sekunden später zur Hannoveraner Führung. Eisbären-Torwart Patrick monierte, behindert worden zu sein, doch der Treffer zählte. Wenig später parierte Berger glänzend gegen Christoph Koziol.

Das Kaltenhauser-Team schaffte es nicht, die gewohnte Überlegenheit im Scheibenbesitz zu erobern und brachte nur sporadisch Druck auf Torwart Ansgar Preuß zustande. Torschütze Lukas Wagner hatte zwei weitere Male Gelegenheiten (26.), auch Nikola Gajovsky bei einem Break (32.). Den Ausgleich schafften die Eisbären aber doch noch: Tomas Gulda fuhr ins Scorpions-Drittel, bekam über Andrew Schembri den Puck wieder, fuhr ums Tor, schoss und war nach 38:28 Minuten mit seinem zweiten Playofftor erfolgreich. Die Schussstatistik von 9:5 bzw. 9:8 in den beiden Dritteln sprach dafür, dass beide Teams vor allem in der Defensive besser arbeiteten als noch am Gründonnerstag beim 8:5-Schlagabtausch.

Das Spiel wogte auch im Schlussdurchgang hin und her, ohne die ganz großen Chancen. Der Eindruck mehrte sich, dass das nächste Tor das spiel-, vielleicht ja sogar serienentscheidende sein könnte. Gajovosky und Constantin Ontl brachte zum Beispiel das Hannoveraner Tor in Gefahr (47.)

Die mitgereisten rund 150 Regensburger Fans aus zwei Bussen und diversen Privatfahrezugen gaben auf den Rängen ebenfalls alles und sahen wie Patrick Klöpper (49.) auch für die Scorpions das 3:2 auf dem Schläger hatte. Victor Knaub hatte in der 53. Minute frei vor Berger die vielleicht größte Möglichkeit, brachte den Puck aber nicht am Eisbären-Torwart vorbei.

Siegtor 159 Sekunden vor Ende

Die Uhr tickte, die Verlängerung nahte – und dann passierte es doch noch. Mario Trabuccos Versuch von der Seite fand 159 Sekunden vor dem Ende den Weg ins Netz. Und noch mehr als zuvor wurde bei Jakob Webers Schuss die geglückte Fangaktion von Scorpions-Schlussmann Ansgar Preuß frenetische bejubelt. Die letzten 46 Sekunden versuchten es die Eisbären nach einer Auszeit mit einem Feldspieler mehr, schafften den Ausgleich aber nicht mehr. Spiel vier steigt am Ostermontag in der Donau-Arena.

Hannover Scorpions – Regensburg 3:2 (1:1, 1:1, 1:0)

Hannover Scorpions: Preuß – Heinrich, Reiß; Pietsch, Raabe; – Klöpper, Just, Airich; Kabitzky, Koziol, Trabucco; Knaub, Trattner, Gron; Reichel, Hammond, RossEisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Bühler; Schiller, Schütz; (Schlauderer) – Ontl, Gajovsky, Divis; Heger, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, Schmid, Plihal; Wagner

Tore: 0:1 (3:27) Wagner (Divis), 1:1 (11:57) Airich (Heinrich-Trattner), 2:1 (22:59) Reiß, 2:2 (38:28) Gulda (Schembri), 3:2 (57:21) Trabucco (Kabitzky-Trattner)

Schuiedsrichter: Carsten Lenhart/Benjamin Hoppe. – Zuschauer: 1233. – Strafminuten: Hannover 4 – Regensburg 4