Eisbären
Eisbären feiern einen haushohen Erfolg

Der Regensburger Eishockey-Oberligist lässt Lindau nicht den Hauch einer Chance. Am Sonntag geht es nach Landsberg.

29.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:32 Uhr
Viel Verkehr herrschte vor dem Lindauer Tor: Constantin Ontl und Erik Keresztury (in Rot v. l.) waren an einigen Eisbärentreffern beteiligt. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Nein, diesmal war es anders als zuletzt bei den Aufholjagden gegen Memmingen und in Weiden nicht sonderlich spektakulär, sondern eine glasklare Sache für die Eisbären des EV Regensburg. Das Team der Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl zeigte dem schwachen Schlusslicht der EV Lindau Islanders beim 9:0 (4:0, 3:0,2:0) vor 1151 Zuschauern in der Donau-Arena extrem deutlich seine Grenzen auf. Weiter im Spielereigen der Eishockey-Oberliga Süd geht es für die Eisbären am Sonntag um 18 Uhr beim EV Landsberg, der sein Spiel am Freitagabend in Passau mit 1:0 nach Verlängerung gewann.

Eine gute Nachricht überbrachte schon der Spielberichtsbogen: Auf ihm waren alle Eisbären verzeichnet – bis auf die langfristig ausfallenden Marvin Schmid, Richard Divis und Peter Flache natürlich. Sieben Verteidiger und elf Stürmer standen zur Verfügung. Auch die krankheitsgeschwächte Fraktion mit Nikola Gajovsky und Co. war also einsatzfähig. Der Tscheche lief diesmal als Rechtsaußen mit Tomas Schwamberger und Andrew Schembri auf, Lukas Heger rückte in die zweite Sturmreihe neben den ebenfalls fitten Erik Keresztury und Constantin Ontl.

Schnell wurde klar: Eine Dramatik wie zuletzt mit den 0:4-Aufholjagden gegen Memmingen und in Weiden würde es nicht geben. Die ebenfalls personell geschwächten Gäste vom Bodensee brachten auch diesmal nur fünf Verteidiger und neun Stürmer auf die Beine – und waren überfordert. Da half weder eine schnelle Auszeit von Islanders-Trainer Stefan Wiedmann noch ein Torwartwechsel zum Ende des ersten Durchgangs.

Vier Tore im ersten Drittel

Die Eisbären schalteten und walteten, wie sie wollten. Tomas Gulda eröffnete das Scheibenschießen nach einem Konter bereits nach 186 Sekunden. Xaver Tippmann legte 153 Sekunden später nach, als er von der Strafbank kam und traf. Die Auszeit half nicht: Nach 12:22 Minuten tauchte Erik Keresztury mutterseelenallein vor Keeper David Heckenberger auf und ließ ihm keine Chance. Und ebenfalls problemlos vollendete Lukas Heger am Ende einer Kombination über Jakob Weber und Tomas Schwamberger, der im Duell mit Bruder Daniel auf Lindauer Seite damit schnell auf der Siegerstraße war. Nach dem 4:0 war nach 18:28 Minuten auch Heckenbergers Arbeitstag zu Ende und Matthias Nemec übernahm.

Die Eisbären hatten damit noch schneller ein 4:0 herausgeschossen, als sie zuletzt in Rückstand gelegen waren. Und es bestand zu keiner Zeit auch nur der Hauch einer Gefahr, dass Lindau ein ähnliches Comeback zustande bringen könnte wie die Regensburger. Islanders-Goalie Nemec wehrte sich zwar sprichwörtlich mit Händen und Füßen gegen Versuche diverser Eisbären und überstand so immerhin 501 Sekunden ohne Gegentor. Dann aber traf Constantin Ontl in den Winkel (26:49) und wenig später Tomas Schwamberger nach einer schönen Kombination den Pfosten.

95 Sekunden nach dem 5:0 tauchte dann Andrew Schembri so frei vor Nemec auf, dass er beim siebten Saisontor des Liga-Topskorers machtlos war und das halbe Dutzend Eisbären-Tore voll war. Der 31-jährige Deutsche-Tscheche konnte einem fast leidtun, als er nach 38:15 Minuten von Lukas Heger ebenfalls bereits ein drittes Mal überwunden wurde und achselzuckend auf dem Eis saß, nachdem er Sekunden zuvor noch glänzend gegen Erik Keresztury pariert hatte, der den Schläger reingehalten hatte.

Sprechchöre für Patrick Berger

Auf der anderen Seite wurde Eisbären-Schlussmann Patrick Berger mit Sprechchören von den Fans gefeiert, als er gegen Lindaus sonst blassen Finnen Jere Laaksonen mit einem Spagat spektakulär klärte und das Zu-Null hielt. Derweil steuerten die Eisbären nach weiteren Treffern von Keresztury (43:26) und Schembri (45:09) schnell auf zweistelligem Kurs. Das zehnte Tor aber wollte trotz Überzahl in der letzten Minute nicht mehr fallen.

Die Statistik: Regensburg – Lindau 9:0 (4:0, 3:0, 2:0)

Eisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Schütz, Bühler; Schiller – Gajovsky, Tomas Schwamberger, Schembri; Ontl, Keresztury, Heger; Stöhr, Kroschinski, Schmidt; Angaran, WagnerEV Lindau Islanders: Heckenberger (ab 18:28 Nemec) – Ochmann, Raaf-Effertz; Birner, Klingler; Robin Wucher– Mairitsch, Laaksonen, Richter; Daniel Schwamberger, Corvus Wucher, Bezouska; Schneider, Lüsch, Marvin Wucher

Tore: 1:0 (3:06) Gulda (T. Schwamberger-Gajovsky), 2:0 (5:39) Tippmann (Keresztury), 3:0 (12:22) Keresztury (Weber-Ontl), 4:0 (18:28) Heger (Weber-Ontl), 5:0 (26:49) Ontl (Heger-Tippmann), 6:0 (28:24) Schembri (Heider-Gajovsky), 7:0 (38:15) Heger (Keresztury-Ontl), 8:0 (43:26) Keresztury (Ontl-Heger), 9:0 (45:09) Schembri (Gajovsky-Gulda)

Schiedsrichter: Vladislav Gossmann/Florian Feistl. – Zuschauer: 1151. – Strafminuten: Regensburg 8 – Lindau 2