EV Regenburg
Eisbären feiern gleich zwei Jubiläen

Beim 8:3-Sieg in Peiting stehen nicht nur Coach Kaltenhauser und Richard Divis im Fokus. Am Dienstag ist Memmingen zu Gast.

26.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:17 Uhr
Richard Divis (links; gegen den Peitinger Thomas Heger) gelingt sein 100. Tor im Trikot der Eisbären. −Foto: Roland Halmel/Roland Halmel

Die Eisbären haben den siebten Sieg in Folge eingefahren und steuern damit auf einen äußerst gelungenen Jahresabschluss zu. Beim EC Peiting schoss der Regensburger Eishockey-Oberligist einen 8:3 (2:0, 3:3, 3:0)-Erfolg heraus, imponierte mit einem bärenstarken Auftritt und bescherte am zweiten Weihnachtsfeiertag Max Kaltenhauser bei dessen 100. Spiel als Cheftrainer den 77. Sieg.

Auch Richard Divis feierte in Peiting ein bemerkenswertes Jubiläum. Dem Tschechen gelang sein 100. Treffer im Trikot der Eisbären. Eine erholsame Zeit zwischen den Jahren ist den Regensburgern indes weiterhin nicht vergönnt. Bereits an diesem Dienstag (20 Uhr) werden die Memmingen Indians zu Gast in der Donau-Arena sein.

„Im zweiten Drittel sind wir ein bisschen schlampig geworden. Die Drittelpause kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Aber ansonsten war es eine souveräne Leistung von uns“, bilanzierte Kaltenhauser.

In Peiting fehlten weiterhin die langzeitverletzten Peter Flache und Marvin Schmid. Der angeschlagene Constantin Ontl biss abermals auf die Zähne. Eine zentrale Frage aus Regensburger Sicht lautete: Hatte die Absage des Freitagspiels gegen den EV Füssen wegen eines Corona-Verdachts beim Gegner Kaltenhausers Schützlinge erneut aus dem Rhythmus gebracht? Nach der ersten Zwangspause im November hatte es für sie in den folgenden Duellen mit den Topteams aus Weiden und Memmingen die bislang letzten Niederlagen gesetzt.

Peiting gilt ja – zumal auf eigenem Eis – stets als unbequemer Gegner für die Eisbären. Diesen Ruf hatten die Oberbayern zuletzt im ersten und bis dato einzigen Saison-Aufeinandertreffen beider Teams im Oktober untermauert, als sich der ECP in Regensburg erst nach hartnäckigem Widerstand mit 1:2 geschlagen gegeben hatte. Doch am Sonntag brachten die Hausherren im ersten Drittel gegen furios aufdrehende Eisbären zunächst kaum eine Kufe aufs Eis. Das Team von Coach Anton Saal durfte sich glücklich schätzen, dass es nur mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabinen ging.

Zweite Sturmreihe trumpft auf

Nikola Gajovsky & Co. deckten Goalie Florian Hechenrieder mit einem wahren Scheibenhagel ein. Das Geschehen spielte sich fast ausschließlich im Peitinger Abwehrdrittel ab. Die stark auftrumpfende zweite Sturmreihe mit Erik Keresztury, Ontl und Lukas Heger setzte weiterhin die Akzente. Der Ex-Regensburger Andreas Feuerecker vertändelte die Scheibe, und die Eisbären ließen sich nicht lange bitten. Heger legte den Führungstreffer mit einem überlegten Querpass mustergültig auf, Ontl vollendete mit seinem zwölften Saisontor. Zieht man die Vielzahl der Regensburger Chancen heran, grenzte es fast an ein Wunder, dass 10:15 Minuten verstrichen, ehe das Team erstmals den gerechten Lohn für seine beherzte sportliche Darbietung einfuhr.

Peiting fand vor der ersten Sirene so gut wie gar nicht statt. Lukas Gohlke prüfte einmal Peter Holmgren, aber der Eisbären-Torhüter war trotz vorheriger Beschäftigungslosigkeit auf der Hut.

Zuvor hatte Keresztury zum 2:0 getroffen. Jakob Weber hebelte mit seinem Pass die überforderte Peitinger Defensive aus. Der Deutsch-Ungar traf mit einem Schuss, der Florian Hechenrieder durch die Schoner glitt.

So beruhigend der Vorsprung nach dem ersten Abschnitt auch war, er taugte noch nicht zum sanften Ruhekissen. Dass sie die erste Unterzahl unbeschadet überstanden, gab den Peitingern ein wenig Auftrieb. Divis‘ Treffer nahm ihnen aber gleich wieder den Wind aus den Segeln. Andre Bühler hatte den Gewaltschuss zum Divis-Jubiläum vorbereitet.

Hechenrieder hat die Nase voll

Es lief weiter wie am Schnürchen für die Gäste. Tomas Schwamberger fälschte Webers Schuss von der blauen Linie unhaltbar zum 4:0 ab. Nach Schwambergers zweitem Streich, der aus einem Konter in Eisbären-Unterzahl resultierte, hatte Hechenrieder die Nase voll und machte beim Stand von 0:5 frustriert Platz für Andreas Magg.

Ausgerechnet Feuerecker, der zuvor wenige lichte Momente hatte, brachte den ECP zurück in die Partie. Seine beiden Treffer – jeweils in Überzahl erzielt – hielten die Peitinger Hoffnungen nach dem zweiten Drittel am Leben, zumal Florian Stauder ein weiteres Powerplay mit dem dritten Tor krönte. Die Eisbären hatten einen demoralisierten Kontrahenten mit Nachlässigkeiten wieder in die Spur gebracht.

Umso wichtiger war, dass Lukas Heger aus spitzem Winkel sowie Andrew Schembri mit seinen Saisontoren 19 und 20 den Abstand wieder auf fünf Tore ausbauten. Damit war vor 357 Zuschauern der Drops gelutscht.

Statistik

Peiting – Eisbären 3:8 (0:2, 3:3, 0:3)

EC Peiting: Hechenrieder (ab. 26:35 Maag)– Söll, Weyrich; Feuerecker, Rohrbach; Frankenberg, Winkler – Arkiomaa, Nagtzaam, Krabbat; Habermann, Morris, T. Heger; Stauder, Gohlke, Czogallik; Hoferer, Greil, Krutsch

Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Tippmann, Weber; Schiller, Schütz – Bühler, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, L. Heger; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, Kroschinski, Wagner

Tore: 0:1 (10:15) Ontl (Heger, Keresztury); 0:2 (12:47) Keresztury (Weber);0:3 (24:42) Divis (Bühler, Gajovsky); 0:4 (25:46) Schwamberger (Heider); 0:5 (29:35) Schwamberger (Schembri, Keresztury bei 4-5): 1:5 (31:01) Feuerecker (Nagtzaam, Arkiomaa bei 5-3); 2:5 (32:04) Feuerecker (Morris, Stauder bei 5-4); 3:5 (38:25) Stauder (Feuerecker, Morris bei 5-4); 3:6 (41:27) Heger; 3:7 (44:48) Schembri (Gulda, Divis bei 5-3); 3:8 (46:41) Schembri (Schwamberger, Schütz bei 4-5)

Schiedsrichter: Stefan Schusser; Zuschauer: 357; Strafminuten: Peiting 6 – Regensburg 10