Eisbären
Eisbären mit einer emotionalen Wende

Mit viel Aufwand machen die Regensburger im ersten Heimspiel aus einem Rückstand gegen Peiting noch einen Sieg.

15.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:49 Uhr
Der junge Italiener Aleandro Angaran (Nummer 60) feierte bei den Eisbären sein Oberliga-Debüt. −Foto: Christian Brüssel

Emotionaler Auftakt in der Donau-Arena: im ersten Saison -Heimspiel drehten die Eisbären des EV Regensburg mit viel Einsatz einen Rückstand vor 1364 Zuschauern im letzten Drittel noch in einen 2:1 (0:0, 0:1, 2:0)-Erfolg um. Am Sonntag (18 Uhr) führt der Weg das Team von Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl nun nach Höchstadt.

Positive Signale bei den Eisbären vor Spielbeginn: Alle angeschlagenen Kranken Spieler standen auf dem Bogen, der mit sieben Verteidigern und zwölf Stürmern gefüllt war. Auch, weil nach dem Ausfall von Richard Divis die zweite Kontingentstelle mit einem italienischen Nachwuchsmann besetzt war: Der 17-jährige Aleandro Angaran, der bereits seit seinen U-17-Tagen 2018/19 in Regensburg spielt und inzwischen zum U-20-Team gehört, lief in der vierten Reihe neben Matteo Stöhr und Lukas Wagner auf und bekam dosierte Einsatzzeit.

Die Partie war wie so häufig gegen Peiting in der Vergangenheit kein optischer Leckerbissen und in den ersten 20 Minuten eher fahrig. Die besseren Gelegenheiten freilich hatten die Eisbären durchaus. Am geballtesten in der 9. Minute als Constantin Ontl erst knapp am Tor vorbeizielte, Sekunden später die Scheibe wiederbekam, am in der Oberliga ebenfalls bestens bekannten Keeper-Routinier Florian Hechenrieder scheiterte und dabei einen Schläger ins Gesicht bekam.

Ontl mit Schläger im Gesicht

Geahndet wurde dieses Foul vom Schiedsrichter-Duo Lender/Wohlgemuth zwar nicht, aber Ontl fuhr vom Eis, spielte für den Rest des Drittels nicht mehr, kam danach aber mit Visier wieder. Nach einem schönen Eisbären-Angriff fälschte Tomas Schwamberger den Puck auch noch gefährlich ab (11.), aber recht viel mehr gab es nicht zu erzählen. Peiting hatte freilich noch weniger zu bieten, Oldie Ty Morris war noch am gefährlichsten (16.).

Das änderte sich schlagartig, denn plötzlich stand Peitings niederländischer Kontingentspieler Nardo Nagtzaam nach 199 Sekunden im zweiten Durchgang frei und hob die Scheibe zum Führungstreffer in den Winkel vorbei an Eisbären-Torwart Peter Holmgren. Jetzt waren die Oberbayern gefährlicher und taten mehr, obwohl Nikola Gajovsky unmittelbar nach dem Rückstand seine Chance hatte (24.). Im Gegenzug freilich verhinderte Holmgren gegen Peitings frei vor ihm auftauchenden Finnen Eetu-Arki Arkiomaa Schlimmeres und Ty Morris zielte an den Pfosten (27.).

Die Eisbären mühten sich und übernahmen danach doch wieder das Kommando – ohne den nötigen Schuss Glück. Fast hätte Youngster Aleandro Angaran den Ausgleich erzielte, doch Hechenrieder parierte (33.). Dann hatten Gajovsky und Stöhr in Überzahl eine Doppelchance (35.). Doch auch im Powerplay fehlte ein Divis eben dann doch an allen Ecken und Enden: Vier Gelegenheiten mit einem Mann mehr auf dem Eis verstrichen in den ersten 40 Minuten ungenutzt. Und dann parierte Hechenrieder nach dem von Peter Flache abgefälschten Versuch noch einmal blendend und fing die Scheibe 140 Sekunden vor der zweiten Pause kurz vor der Linie im Nachfassen.

Nach 38 Sekunden im Schlussabschnitt aber war Hechenrieder dann doch überwunden: Andrew Schembri fasste sich mit einem Alleingang ein Herz, schubste im Fallen die Scheibe zu Lukas Heger und der hatte keine Mühe aus Nahdistanz auszugleichen.

Latte und Pfosten helfen mit

Jetzt wogte das Spiel hin und her, beide Teams erspielten sich Chancen. Gajovsky hier, im Gegenzug versuchte Thomas Heger im Bruderduell mit Lukas da auszugleichen. Morris hatte bei einem Konter Peitings Führung auf dem Schläger, die erst Holmgren, Sekunden später bei Tim Rohrbachs die Latte und dann auch noch der Pfosten bei Florian Stauder (53.) verhinderte.

Die letzten vier Minuten spielten die Eisbären wegen einer Zwei-plus-zwei-Strafe in Überzahl und tatsächlich stand Ontl richtig und verwertete 115 Sekunden vor Ende einen Abpraller zum 2:1. Dennoch wurde es eng, weil Erik Kereszturys Aktion gegen Morris mit fünf Strafminuten bedacht wurde. Doch die Eisbären überstanden das – und selten wurden auf der Bank so gejubelt wie diesmal.

Regensburg – Peiting 2:1 (0:0, 0:1, 2:0)

Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Weber, Bühler; Schiller, Schütz; Tippmann – Lukas Heger, Kroschinski, Gajovsky; Ontl, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, Wagner, AngaranEC Peiting: Hechenrieder – Söll, Weyrich; Feuerecker, Rohrbach; Bartsch, Winkler; Frankenberg – Thomas Heger, Nagtzaam, Reichert; Arkiomaa, Morris, Maier; Stauder, Gohlke, Czogallik; Mühlegger

Tore: 0:1 (23:19) Nagtzaam (T. Heger-Weyrich), 1:1 (40:38) Heger (Schembri-Gulda), 2:1 (58:05) Ontl (Schwamberger-Weber bei 5-4)

Schiedsrichter: Benedikt Lender/Markus Wohlgemuth. – Zuschauer: 1364. – Strafminuten: Regensburg 6 + 5 für Keresztury (58:48) – Peiting 14