Zweite Eishockey-Liga
Eisbären Regensburg verlieren im Endspurt bei den Ravensburg Towerstars

29.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:48 Uhr
Eisbär Tomas Gulda (re. gegen Robbie Czarnik) wurde am Ende in Ravensburg zur tragischen Figur. −Foto: Maximilian Rist/Pressefoto Eibner

Bittere Niederlage für Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg: Bei den Ravensburg Towerstars sah es lange mindestens nach einem Punkt aus, am Ende sahen 2117 Zuschauer aber doch eine 1:3 (1:0, 0:0, 0:3)-Niederlage für die Oberpfälzer.



Dazu feierte auch die Konkurrenz im Kampf um Platz zehn aus Selb, Weißwasser, Crimmitschau und Heilbronn durch die Bank Siege. Am nächsten Wochenende haben die Eisbären am Freitag in Heilbronn und am Sonntag in Freiburg zwei weitere Auswärtsspiele. „Es war das gleiche wie am Freitag: Wir hätten etwas verdient gehabt“, befand Co-Trainer Martin Slansky, der den privat verhinderten Cheftrainer Max Kaltenhauser erneut an der Bande vertrat.

Die Verletzung von Erik Keresztury aus dem Kassel-Spiel an Schulter, Arm oder Hand, deren Schwere erst Anfang der Woche genau bestimmt werden kann, erforderte in Ravensburg Anpassungen in der Aufstellung. Korbinian Schütz rückte wieder in die Abwehr, der zweifache Torschütze Lars Schiller nach den ersten DEL-2-Toren seiner Karriere in den Sturm. Dort spielte Constantin Ontl neben Marvin Schmid und Andrew Schembri. Lukas Heger führte wieder Reihe vier als Mittelstürmer.

Gibt es Gegner, die einem liegen? Die bisherigen drei Vergleiche gegen Ravensburg hatten den Eindruck erweckt: Immer punkteten die Eisbären, gewannen zwei Duelle mit dem Tabellendritten. Und gingen auch diesmal wieder in Führung: Nikola Gajovsky machte per Direktabnahme in Überzahl das 1:0 und damit auch seinen 600. Skorerpunkt im Regensburger Trikot, den er gegen Kassel bei seinem Penalty gegen Kassel am Freitag noch verpasst hatte.

Kein Tor nach Videobeweis

67 Sekunden später fand ein Tor von Robbie Czarnik nach langem Videostudium des Hauptschiedsrichter-Duos Marcus Brill/Bastian Haupt keine Anerkennung. „Ich stand direkt dahinter. Für mich war das ein klares Tor“, kritisierte Pawel Dronia im Pausen-Interview, war aber auch mit dem eigenen Auftritt unzufrieden: „Wir waren schläfrig und müssen mehr schießen.“

Auch Eisbären-Torwart Devin Williams war stets auf dem Posten, wenn er gebraucht wurde, ob früh gegen Marvin Drothen (4.), aber auch Sekunden vor der ersten Pause, als er nach einem Solo von Josh MacDonald zur Stelle war. Auch im zweiten Durchgang verteidigten die Eisbären wacker weiter, verloren allerdings auch Daniel Pronin, der nach einem Check nicht mehr aufs Eis kam.

Und das Team hatte zudem von den letzten acht Minuten fünf in Unterzahl zu überstehen. Aber auch das gelang. „Wir müssen so weiter spielen, die kleinen Sachen richtig machen“, sagte Constantin Ontl im Sprade-TV-Interview in der zweiten Pause. „Einfach einfach spielen eben.“ Freilich: Im letzten Abschnitt wurde die nicht immer unumstrittene Strafzeitenflut den Regensburger zum Verhängnis.

Es kam wie geunkt

Als Xaver Tippmann raus musste, dauerte es 83 Sekunden, bis Robbie Czarnik der Ausgleich gelang (45:07). „Wenn ein Tor fällt, dann auch ein zweites und vielleicht ein drittes“, hatte Ravensburgs verletzter Stürmer Nick Latta im Sprade-Studio geunkt. Lange sah es ganz und gar nicht danach aus – und kam dann doch so. 81 Sekunden vor Schluss legte Tomas Gulda für Louis Latta vor, der danke sagte und die Scheibe hoch mit der Rückhand ins Netz schlenzte. Devin Williams zertrümmerte vor Wut seinen Schläger. Und Sam Herr traf dann auch noch zum Ravensburger 3:1 ins leere Tor, als die Eisbären ihren Torwart vom Eis genommen hatten.

Statistik: Ravensburg – Regensburg 3:1 (0:1, 0:0, 3:0)Ravensburg Towerstars:Langmann – Granz, Pfaffengut; Dronia, Sezemsky; Ketterer, Eichinger – Czarnik, Hadraschek, MacDonald; Dietz, Sarault, Herr; Louis Latta, Calce, Hessler; Feigl, Gorgenländer, Drothen

Eisbären Regensburg:Williams – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Schiller, Demetz – Schwamberger, Gajovsky, Divis; Osterberg, Trivino, Piipponen; Ontl, Schmid, Schembri; Pronin, Heger, Schiller

Tore:0:1 (11:43) Gajovsky (Weber-Osterberg bei 5-4), 1:1 (45:07) Czarnik (Dietz-Eichinger bei 5-4), 2:1 (58:39) Louis Latta (Calce-Czarnik), 3:1 (59:06) Herr (Dronia bei 5-6 ins leere Tor)

Schiedsrichter:Marcus Brill/Bastian Haupt. –Zuschauer:2117. –Strafminuten:6 – Regensburg 12