Eishockey Eisbären ringen den DSC im Derby nieder
Die Regensburger besiegen Deggendorf im Eishockey-Krimi mit 6:5 nach Verlängerung. Schwamberger sorgt für die Entscheidung.

Deggendorf.Dieses Donau-Derby hielt, was die Rivalität beider Klubs verspricht: In einem dramatischen Duell mit ständigem Hin und Her rangen die Eisbären am Sonntagabend den Deggendorfer SC mit 6:5 (1:2, 4:1, 0:2, 1:0) nach Verlängerung nieder. Der Regensburger Eishockey-Oberligist kämpfte sich nach schwachem Beginn zurück ins Spiel und verdiente sich die zwei Punkte beim DSC. Tomas Schwamberger sorgte mit seinem Treffer nach 54 Sekunden der Overtime für die Entscheidung. Die Regensburger bleiben Spitzenreiter Selb (5:0 gegen Memmingen) auf den Fersen.
„Aus Trainersicht war es vielleicht nicht das Spiel, das man sich wünscht. Aber für die Zuschauer war es bestimmt sehr unterhaltsam. Wer nach Deggendorf fährt und denkt, dass er nach zwei Dritteln das Spiel gewonnen hat, der liegt sowieso verkehrt“, sagte Eisbären-Coach Max Kaltenhauser. DSC-Trainer Henry Thom beklagte: „Im zweiten Drittel haben wir komplett die Linie verloren.“
Das Spiel begann mit einer kalten Dusche für die Gäste. DSC-Galionsfigur Thomas Greilinger jagte Nikola Gajovsky im Regensburger Verteidigungsdrittel den Puck ab. Tomas Gulda holte den Altstar bei seiner Rettungsaktion von den Schlittschuhen. Den fälligen Penalty verwandelte Greilinger souverän an Peter Holmgren vorbei nach 37 Sekunden zur frühen Deggendorfer Führung.
Große Wertschätzung
Kaltenhauser hatte vor der Begegnung eindringlich vor den Qualitäten der Niederbayern gewarnt. „Deggendorf hat meiner Ansicht nach gemeinsam mit Selb den besten Kader der Liga“, goss er seine Wertschätzung für das Team des Kollegen Thom in Worte, hatte aber auch hinzugefügt: „Wir freuen uns darauf, uns mit Deggendorf zu messen.“ Die erste Begegnung zwischen beiden Teams am 10. Januar hatte mit einem verdienten 5:2-Erfolg der Eisbären geendet.

Deggendorf, das sich am Freitagabend mit dem 7:3 in Passau warmgeschossen hatte, blieb gegen anfangs indisponierte Eisbären am Drücker. Andrew Schembri tanzte beim zweiten DSC-Treffer Petr Heider aus, und die Scheibe trudelte an Holmgren vorbei ins Tor. Heider war doppelt gehandicapt in die Partie gegangen. Er laboriert weiterhin an Rückenschmerzen, und beim 5:2-Sieg in Lindau hatte er am Freitag einen Cut am Kinn erlitten.
Erst gegen Ende des ersten Drittels demonstrierten die Regensburger, dass sie nicht kampflos das Eis räumen würden. Tomas Schwamberger eroberte den Puck, umkurvte Goalie Niklas Deske und markierte mit seinem fünften Saisontor den Anschlusstreffer, der wieder Hoffnungen weckte.
Es geht Schlag auf Schlag
Die Eisbären waren nun in der Spur. Im Mitteldrittel ging es Schlag auf Schlag. Kapitän Peter Flache glückte mit seinem 19. Saisontreffer der Ausgleich, als er im Nachfassen die Scheibe an Deske vorbeistocherte. Anschließend spielten der derzeit in Topform als Torschütze auftrumpfende Richard Divis sowie Andreas Geigenmüller mit Deggendorf über Bande. Von Chase Schaber prallte der Puck nochmals vor die Füße von Divis, der die erstmalige Führung erzielte. Geigenmüller wiederum mogelte die Scheibe über Deskes Schoner ins Tor, nachdem ein Schwamberger-Schuss von der Bande zurückgeprallt war. Thom rief seine in dieser Phase desorganisierten Schützlinge bei einer Auszeit zur Ordnung.
Das zeitigte unmittelbar Wirkung. In Regensburger Unterzahl – Lukas Heger drückte die Strafbank – hielt Greilinger die Hausherren mit seinem zweiten Streich im Spiel. Trocken zog er gegen den machtlosen Holmgren ab. Damit war die Torflut im packenden zweiten Abschnitt aber noch nicht gestoppt. Nikola Gajovsky gelang im Fallen der fünfte Eisbären-Treffer.
Schaber glückt später Ausgleich
Wie schon am Freitag in Lindau ließen sich die Eisbären in eigener Überzahl übertölpeln und steckten ein Gegentor ein. Thomas Greilinger legte zu Beginn des Schlussdrittels das 4:5 für Chase Schaber auf. Der Eishockey-Krimi nahm weiterhin seinen Lauf.
Divis mit einem Pfostenschuss sowie Flache bei einer Großchance hätten wieder für Beruhigung in den Reihen der Eisbären sorgen können, aber es blieb verdammt eng. Auch Deggendorf wies nach, dass es einen Zwei-Tore-Rückstand noch egalisieren kann. Chase Schaber stellte auf 5:5, es ging in die Verlängerung. Dann schlug Schwamberger zum zweiten Mal an diesem Abend zu.
Terminlich geht’s im Galopp weiter. Am Dienstag (20 Uhr) steht für die Eisbären das Heimspiel gegen den EC Höchstadt auf dem Programm. Dabei geht es für die Regensburger darum, Revanche für die in dieser Höhe überraschende 1:7-Pleite bei den Mittelfranken am 12. Januar zu nehmen.
Statistik
Deggendorf – Eisbären 5:6 (2:1, 1:4, 2:0, 0:1) n.V.
Deggendorfer SC: Deske – Gawlik, Ostwald; Grossrubatscher, Pfänder; Wolfgramm, Wiederer; Maul, Nijenhuis – Greilinger, Schaber, Seidl; Röthke, Gollenbeck, Schembri; Kuchejda, Kumeliauskas, Schröpfer; Janzen, Brunner, Limböck
Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Bühler, Zitzer – Heger, Divis, Gajovsky; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schwamberger; Stöhr, Kroschinski, Schmidt
Tore: 1:0 (0:37) Greilinger (Penalty); 2:0 (8:17) Schembri (Röthke, Gollenbeck); 2:1 (17:22) Schwamberger (Vogel, Geigenmüller); 2:2 (24:52) Flache (Gajovsky, Divis bei 5-4); 2:3 (27:56) Divis (Gajovksy, Heger); 2:4 (28:38) Geigenmüller (Herrmann, Schwamberger); 3:4 (31:40) Greilinger (Gawlik, Kuchejda bei 5-4); 3:5 (33:17) Gajovsky (Heger, Gulda); 4:5 (42:24) Schaber (Greilinger, Ostwald bei 4-5); 5:5 (57:39) Schaber (Gawlik); 5:6 (60:54) Schwamberger
Schiedsrichter: Patrick Altmann/Ruben Kapzan; Strafminuten: Deggendorf 8 – Regensburg 6
Hier der Liveticker zum Nachlesen:
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