Eisbären Regensburg
Eisbären-Serienende zum Jahresende

Nach acht Siegen gibt es im Derby bei Spitzenreiter Weiden wieder eine Niederlage. 2022 beginnt am Sonntag bei Riessersee.

30.12.2021 | Stand 30.12.2021, 19:30 Uhr
Erik Keresztury (in Rot) und die Eisbären kämpften in Weiden bis zum Schluss – aber vergeblich. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Am 28. November hatten die Eisbären des EV Regensburg in Memmingen ihre bislang letzte Niederlage in der Eishockey-Oberliga Süd kassiert, am 30. Dezember ging mit dem 1:4 (0:1, 1:2, 0:1) vor 608 Zuschauern beim Tabellenführer Blue Devils Weiden im letzten Spiel des Jahres eine Serie von acht Siegen in Serie für das Team der Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl zu Ende. Am Sonntag (18 Uhr) beginnt 2022 für die Eisbären mit dem Gastspiel beim SC Riessersee. Wir haben alles versucht, aber es hat nicht gereicht“, sagte Kaltenhauser hinterher. „Wir haben auch das dritte Derby verdient gewonnen“, befand sein Weidener Kollege Sebastian Buchwieser.

Das harte Dienstagsspiel gegen Memmingen hatte noch mehr Spuren hinterlassen als den schon im Vorfeld bekannten Ausfall des zuletzt so treffsicheren Tomas Schwamberger. Auch Nikola Gajovsky und Christoph Schmidt mussten passen. „Wenn Nikola nicht dabei ist, spielt eben der Colonel wieder“, hatte Max Kaltenhauser schon im Vorfeld einen vierten Einsatz von US-Soldat Jeff Fearing (38) angekündigt, der Ende Oktober, Anfang November in der Ausfallzeit von Richard Divis bereits in Landsberg und Passau sowie zuhause gegen Rosenheim eingesprungen war. Bis auf Reihe zwei, in der sich Erik Keresztury mit Constantin Ontl und Lukas Heger spielfähig meldete, waren damit alle Reihen gesprengt: Liga-Toptorjäger Andrew Schembri und Marvin Schmid, der gegen Memmingen ein so glänzendes Comeback feierte, rückten als Außenstürmer zu Divis; der vielseitige Andre Bühler bildete mit Matteo Stöhr und Nico Kroschinski Reihe drei und Fearing gab mit U-20-Youngster Lukas Wagner die Stürmer zehn und elf.

Aber auch Weiden kämpft mit Personalproblemen und konnte bei sieben Ausfällen nur drei Sturmreihen aufbieten: Diesmal fehlte neben den schon länger ausfallenden Edgars Homjakovs, für den Verteidiger Jeremy Lucchini sein erstes Heimspiel bestritt, Rob Brown und dem Ex-Regensburger Barry Noe auch Martin Heinisch.

Nick Lattas Alleingang

Auch die Blue Devils hatten neue Formationen – und das wirkte sich zwar nicht auf den Spielfluss, aber auf die Durchschlagskraft aus. Die ersten 20 Minuten boten die Teams kein Chancen-Feuerwerk, die Hausherren verzeichneten aber ein Chancenplus, wofür auch die 12:4 Torschüsse sprachen. Eisbären-Goalie Patrick Berger hatte immer wieder auf der Hut zu sein, schon bei Weidens erstem Überzahlspiel ab Minute zwei, vor allem aber bei der dicksten Blue-Devils-Gelegenheit, als Routinier Chad Bassen, der Mann mit über 800 DEL-Spielen, allein vor Berger auftauchte, aber nicht an ihm vorbeikam (14.). Das vollbrachte erst Nick Latta, der Eisbär Andrew Schembri (20 Treffer) mit seinem 18. Saisontreffer noch ein bisschen näherrückte. 92 Sekunden vor Drittelende schloss er einen Alleingang aus dem eigenen Drittel erfolgreich ab.

Im zweiten Durchgang ging es schneller bis zu Zählbarem, viel schneller: Nach 128 Sekunden schoss der Ex-Regensburger Mirko Schreyer von der blauen Linie, Felix Feder fälschte erfolgreich ab, 2:0. Doch die Eisbären hatten nur 59 Sekunden schon die Antwort parat: Als Weidens Schlussmann Jaroslav Hübl die Scheibe etwas unglücklich rausspielte, passte Constantin Ontl auf und verkürzte.

Lukas Heger an die Latte

Dennoch: Am Drücker blieb Weiden und erhöhte nach der Hereingabe von Louis Latte durch Philipp Siller nach 27:33 Minuten wieder auf 3:1. Die Eisbären schafften aber immer wieder kleine Drangphasen: Schembri scheiterte an Hübl (31.), Lars Schiller schoss drüber (35.). In beiden Saisonduellen aber hatten ein Team Rückstände aufgeholt: Im ersten Spiel in Weiden verloren die Eisbären nach einem 0:4 erst das Penaltyschießen, in Regensburg machte Weiden aus einem 0:3 ein 6:3. Und diesmal? Traf Lukas Heger die Latte (43:20) und scheiterte wenig später an Hübl (46.), der auch danach sein Team im dritten und bislang besten Überzahlspiel vor Unheil bewahrte.

Die Uhr tickte unerbittlich. Die Eisbären kämpften bis zum Schluss, doch alle Dominanz half nichts: Dennis Thielschs 4:1 im Powerplay machte 82 Sekunden vor Ende den Deckel drauf. Fünf Sekunden vor dem Ende lieferten sich Jeff Fearing und Nick Latta noch einen mit beidseits fünf Strafminuten belegten Ringkampf.

Weiden – Regensburg 4:1 (1:0, 2:1, 1:0)

Blue Devils Weiden: Hübl – Schusser, Herbst; Müller, Ostwald; Lucchini, Schreyer – Nick Latta, Bassen, Palka; Siller, Rubes, Louis Latta; Luknowsky, Thielsch, FederEisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Schiller, Schütz – Schmid, Divis, Schembri; Ontl, Keresztury, Heger; Stöhr, Kroschinski, Bühler; Fearing, WagnerTore: 1:0 (18:28) N. Latta, 2:1 (22:08) Feder (Schreyer-Bassen), 2:1 (23:07) Ontl (Heger), 3:1 (27:33) Siller (L. Latta-Rubes), 4:1 (58:38) Thielsch (Bassen-L. Latta bei 5-4)Schiedsrichter: Göran Noeller. – Zuschauer: 608. – Strafminuten: Weiden 10 + 5 für N. Latta (59:55) – Regensburg 14 + 5 für Fearing (59:55)