EV Regensburg
Eisbären-Torgala auf dem Lindauer Eis

Die Regensburger melden sich mit einem 9:2-Sieg bei den Islanders zurück. Spiel gegen Landsberg am Sonntag vor Zuschauern?

03.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:41 Uhr
Glänzend aufgelegt: Constantin Ontl (rechts; mit Erik Keresztury) und die Eisbären schießen Lindau ab. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Spiele gegen Lindau machen den Eisbären (Tor-)Laune. Auf das 9:0 daheim ließen die Regensburger nun einen 9:2 (1:0, 4:1, 4:1)-Sieg bei den Islanders folgen und meldeten sich nach dem vergangenen Null-Punkte-Wochenende eindrucksvoll zurück. Herausragender Akteur aufseiten des Teams von Chefcoach Max Kaltenhauser war Constantin Ontl, der drei Treffer zum verdienten Erfolg beisteuerte.

„Wir waren nach den Niederlagen gegen Weiden und Memmingen natürlich hungrig. Es war wichtig, dass wir mit einer guten Leistung zurückkommen. Dass es so hoch geworden ist, nehmen wir natürlich gerne mit“, resümierte Kaltenhauser.

Letztlich unbeantwortet blieb derweil selbst am späten Freitagabend die Frage, ob die Eisbären ihr Heimspiel an diesem Sonntag (17 Uhr) gegen den Tabellenletzten HC Landsberg Riverkings vor Zuschauern austragen dürfen. Die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder, wonach ab Samstag eine Geisterspiele-Regelung für den überregionalen Profisport gilt, lässt Interpretationsspielraum. Zählt die Eishockey-Oberliga Süd dazu?

Die Möglichkeit von Ticketbuchungen hatten die Eisbären schon vorsorglich ausgesetzt. Sie warten nun auf konkrete Ansagen der Behörden und des Verbandes. „Es ist eine sehr unbefriedigende Situation“, klagte Geschäftsführer Christian Sommerer auf „eisradio.de“. Die Tendenz deutet wohl auf leere Ränge am Sonntag hin.

In der kleinen Lindauer Eissporthalle, in der eine spärliche Kulisse für eine vorgezogene Geisterspiel-Atmosphäre sorgte, mussten die Eisbären neben Peter Flache und Marvin Schmid auch auf Nico Kroschinski verzichten. Die Statistik sprach angesichts von 17 Regensburger Siegen in bislang 18 Aufeinandertreffen für die Gäste.

Auf Betriebstemperatur

Die lange Anreise an den Bodensee schien den Eisbären anfangs noch in den Knochen zu stecken. Damian Schneider hätte Lindau früh in Führung bringen können, aber Peter Holmgren fuhr reaktionsschnell die Stockhand aus und verhinderte den Einschlag. Der Deutsch-Schwede im Tor blieb für die Insulaner im ersten Drittel unüberwindbar. Bei weiteren Chancen durch Schneider, Jere Laaksonen und Simon Klingler packte er jeweils sicher zu oder fuhr im letzten Moment, scheinbar schon geschlagen auf dem Eis liegend, den Schoner aus.

Die Eisbären benötigten einige Zeit, um in der eiskalten Arena auf Betriebstemperatur zu kommen. Aber auch sie hatten ihre Möglichkeiten, und die beste nutzten sie zur Führung. Nach einem Lindauer Scheibenverlust hinter dem Tor bildete sich vor Goalie David Heckenberger eine Menschentraube, in der sich Erik Keresztury von gleich drei Gegenspielern umringt sah. Aus diesem Knäuel heraus trudelte die Scheibe auf den Schläger von Constantin Ontl, der aus kurzer Distanz mühelos sein achtes Saisontor markierte.

Im ersten Powerplay der Partie hatte es Andrew Schembri in der Hand, kurz vor der Sirene den Vorsprung auszubauen. Er zirkelte den Puck jedoch knapp am leeren Tor vorbei.

Für Lindau stand der Ex-Regensburger Fabian Birner auf dem Eis. Zum Familienduell kam es diesmal nicht, weil Daniel Schwamberger, der ältere Bruder von Eisbär Tomas, aus disziplinarischen Gründen fehlte.

Topscorer Martin Mairitsch leitete mit einer klasse Aktion den Ausgleich ein. Der Österreicher ließ Tomas Gulda aussteigen und schickte den Finnen Laaksonen auf die Reise, der Holmgren das Nachsehen gab. In Überzahl rückten die Eisbären die Verhältnisse gleich wieder zurecht. Abermals war der Torschütze Ontl, und Keresztury verdeckte dabei Heckenberger die Sicht. Keresztury brachte dann selbst im Fallen einen Rebound zum dritten Regensburger Treffer im Tor unter.

Kein Kraut gewachsen

Tomas Schwamberger handelte sich für einen Ellbogencheck gegen Julian Tischendorf zwei plus zwei Strafminuten ein. Aber gegen einen glänzend aufgelegten Ontl war an diesem Abend kein Lindauer Kraut gewachsen. Erneut enteilte er der Defensive, umkurvte Heckenberger und machte seinen dritten Streich perfekt.

Lindau war nun komplett von der Rolle, und das schlug sich im 5:1 von Richard Divis nieder – was einer frühen Vorentscheidung beim zweiten Gang in die Kabinen gleichkam.

Jakob Weber gelang in Überzahl sein fünftes Saisontor. Schwamberger, Petr Heider und Keresztury setzten mit ihren Treffern gegen demoralisierte Islanders die Regensburger Schlusspunkte, ehe Andreas Farny eine kleine Ergebniskosmetik aus Lindauer Sicht gelang.

Statistik

Lindau – Eisbären 2:9 (0:1, 1:4, 1:4)

EV Lindau Islanders: Heckenberger (ab 40. Hattler) — Grünholz, Klingler; Raaf-Effertz, R. Wucher; Birner, Guran – Mairitsch, Laaksonen, Schneider; Bezouska, A. Farny, C. Wucher; Richter, Tischendorf, M. Wucher; Lüsch, Danzer, Amort

Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Tippmann, Weber; Schiller, Schütz – Stöhr, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Bühler

Tore: 0:1 (8:03) Ontl (Keresztury, Heger); 1:1 (24:28) Laaksonen (Mairitsch, Schneider); 1:2 (26:23) Ontl (Heger, Weber bei 5-4); 1:3 (29:28) Keresztury (Heger); 1:4 (30:58) Ontl (Schmidt bei 4-5); 1:5 (36:25) Divis (Stöhr, Heider); 1:6 (41:04) Weber (Heger, Ontl bei 5-4); 1:7 (44:01) Schwamberger (Schiller, Schmidt); 1:8 (44:51) Heider (Gajovsky, Gulda); 1:9 (53:10) Keresztury (Heger, Tippmann); 2:9 (59:26) A. Farny (Bezouska, Guran)

Schiedsrichter: Zeljko Rajic; Zuschauer: 181; Strafminuten: Lindau 10 – Regensburg 8

Hier der Liveticker zum Nachlesen: