Historischer Sieg in Heilbronn
Regensburger Eisbären gehen jubelnd in die Länderspielpause

04.11.2022 | Stand 15.09.2023, 3:04 Uhr
Beim Hinspiel in Regensburg verteidigte Petr Heider (in Rot, hier gegen Moritz Elias) gegen Heilbronn. Diesmal half er wieder als Stürmer in der zweiten Reihe aus. −Foto: Andreas Nickl

Die Eisbären Regensburg landen den nächsten Coup: Mit einem 5:1 (3:0, 1:0, 1:1) vor 1826 Zuschauern holte sich der Zweitliga-Neuling im 16. Spiel die Punkte 24 bis 26. Weiter geht es für die Regensburger nun erst am 15. November in Weißwasser bei den Lausitzer Füchsen.



„Wir haben eine starke Partie geliefert, waren defensiv stark: alles in allem ein verdienter Sieg“, resümierte Eisbären-Coach Max Kaltenhauser, während Falken-Coach Jason Morgan die Leistung seines Teams „enttäuschend“ fand.

Bei den Eisbären konnte Top Piipponen doch nicht spielen: Nach dem Abschlusstraining hatte er wieder Schmerzen an der Hand und wurde neuerlich untersucht. Petr Heider rückte wieder in die zweite Sturmreihe zu Constantin Ontl und Lukas Heger, weil vorne auch der kranke Erik Keresztury und der verletzte Tomas Schwamberger weiter nicht dabei war. Dafür gab Lars Schiller als siebter Verteidiger sein Zweitliga-Debüt im Eisbären-Trikot.

Die Oberpfälzer lieferten in ihrem letzten Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause – das Spiel am Sonntag wurde auf Wunsch von Gastgeber Freiburg ja verlegt – ein erstes Drittel wie gemalen in Heilbronn, wo der EVR erst ein einziges Mal in seiner Vereinsgeschichte zu St.James-/Crawford-Tagen in der Oberliga 1992 gewonnen hatte.

Vor der Drittelpause noch das Sahnehäubchen

Früh staubte Radim Matus nach 156 Sekunden mit der Rückhand ab, als Falken-Keeper Ilya Andryukhov die Scheibe durchgerutscht war. Im ersten Regensburger Überzahlspiel untermauerten die Eisbären die Statistik als aktuell zweitbestes Powerplayteam der DEL2: Andrew Schembri arbeitete die Scheibe im zweiten Versuch über die Linie (13:16). Und dann setzte nach Corey Trivinos Schuss Richard Divis mit dem 3:0 44,9 Sekunden vor der Drittelpause noch das Sahnehäubchen drauf.

Im Pausen-Interview bei Sprade TV mahnte Trivino trotzdem: „Es ist noch viel zu spielen. Heilbronn hat viele gute Offensivspieler. Wir müssen smart spielen und schauen, dass wir gewinnen.“

Zahlen drückten die Überlegenheit der Regensburger deutlich aus

Die Gastgeber waren nach der Rückkehr von Jeremy Williams, Judd Blackwater, Corey Mapes und des gebürtigen Regensburgers Julian Lautenschlager und der Verpflichtung von Freddy Cabana aus Bayreuth personell ganz anders aufgestellt als bei der Penaltyniederlage in Regensburg.

Doch die Zahlen drückten die Überlegenheit der Regensburger deutlich aus: 17:7 Schüsse und 16:7 Bullys standen in der Statistik. Heilbronn versuchte nach der ersten Pause, Druck zu machen, doch die Eisbären hatten entweder das nötige Glück oder ihren neuerlich souveränen Torhüter Devin Williams auf ihrer Seite.

Anzeichen für eine Heilbronner Aufholjagd im Schlussdrittel?

Dann machten die Schiedsrichter nach einem Bandencheck gegen Constantin Ontl aus einer Zwei- auch noch eine Fünf-Minuten-Strafe gegen den Heilbronner Kenney Morrison (32:26) – und die Eisbären nutzten auch diese Überzahlgelegenheit. Schembri war nach 189 Sekunden zur Stelle, 4:0 (35:33). Das Ziel, mit einem Sieg in die spielfreien Tage gehen zu können, war zum Greifen nah. „Wir arbeiten und arbeiten, aber laufen wie gegen eine Wand“, drückte Falken-Stürmer Alex Lambacher seinen Frust am Sprade-TV-Mikrofon deutlich aus.

Anzeichen für eine Heilbronner Aufholjagd im Schlussdrittel? Lange keine. Die Falken-Fans skandierten: „Wir haben die Schnauze voll.“ Erst eine Zwei-Mann-Überzahl brachte Heilbronn wenigstens das erste Tor (50:20). 3:54 Minuten vor Ende nahmen die Hausherren den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers heraus, doch ins leere Tor traf für die Eisbären zehn Sekunden vor Ende Daniel Pronin.

Statistik Heilbronn – Regensburg 1:5 (0:3, 0:1, 1:1) Heilbronner Falken:Andryukhov – Morrison, Della Rovere; Fischer, Leitner; Mapes, Preto – Williams, Cabana, Tonge; Kirsch, Lambacher, Lautenschlager; Elias, von Ungern-Sternberg, Mühlbauer; Dunham, Blackwater, Ramoser

Eisbären Regensburg:Williams – Gulda, Bühler; Weber, Tippmann; Demetz, Schütz; Schiller – Gajovsky, Trivino, Divis; Ontl, Heger, Heider; Matus, Schmid, Schembri; Stöhr, Wagner, Pronin

Tore:0:1 (2:36) Matus (Schmid-Schembri), 0:2 (13:16) Schembri (Divis-Gajovsky bei 5-4), 0:3 (19:15) Divis (Trivino-Gajovsky), 0:4 (35:33) Schembri (Trivino-Divis bei 5-4), 1:4 (50:20) Morrison (Williams-Tonge bei 5-3), 1:5 (59:50) Pronin (Stöhr-Wagner bei 5-6 ins leere Tor)

SR:Marc Andre Naust/Michael Klein. –Zuschauer:1826. –Strafminuten:6 + 5 für Morrison (32:26) – 8