EVR-Liveticker
Sechs Eisbären-Tore bringen drei Punkte

Der Regensburger Eishockey-Oberligist festigt beim Debüt von Jeff Fearing in Landsberg seinen zweiten Tabellenplatz.

31.10.2021 | Stand 31.10.2021, 17:30 Uhr
Der Eisbären-Jubel von Constantin Ontl, Xaver Tippmann und Lukas Heger (von links) setzte sich mit dem 6:2 in Landsberg fort. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Die nächste Hürde ist übersprungen: Mit einem 6:2 (1:1, 3:0, 2:1) vor 535 Zuschauern beim HC Landsberg Riverkings feierte die Mannschaft der Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl im achten Saisonspiel der Eishockey-Oberliga Süd den sechsten Sieg. Die Eisbären des EV Regensburg festigten damit den zweiten Tabellenplatz und rückten Spitzenreiter Weiden bis auf zwei Zähler auf die Pelle, das beim 4:5 nach Penaltys in Memmingen die erste Saisonniederlage hinnehmen musste. Am Freitag (20 Uhr) kommen jetzt die Starbulls aus Rosenheim zum Spitzenspiel in die Donau-Arena. „Ich habe eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft gesehen, die gegen dieses Landsberg auch nötig war“, befand Max Kaltenhauser in der Pressekonferenz. Sein Trainer-Kollege fand den Ausgang „ein bisschen zu hoch“.

Nicht zuletzt das 9:0 am Freitag gegen Lindau hatte bei den Eisbären für eine nette statistische Momentaufnahme der damit besten Liga-Offensive gesorgt: Andrew Schembri (15 Skorerpunkte), Constantin Ontl (13), Lukas Heger, Nikola Gajovsky und Jakob Weber (alle 12) reisten als beste fünf Skorer der Oberliga Süd an. Weniger nett: Landsberg ist einer von drei Gegner der Liga, gegen den die Bilanz in der Vereinsgeschichte bei nur acht Siegen in 23 Duellen in Landsberg negativ ist. Daran war zu feilen.

Bei Landsberg stand Michael Güßbacher für Stammkeeper Jonas Stettmer im Tor, der für Ingolstadt im Einsatz war. Güßbacher hatte bisher nur beim 3:6 in Garmisch das Tor gehütet. Bei den Eisbären waren die Augen auf Jeff Fearing gerichtet: Der 38-jährige US-Amerikaner, im Hauptberuf Major bei der US-Army in Grafenwöhr, lief mit der Nummer 70 auf. Fearing hatte sich als Nothelfer angedient wie in der vergangenen Saison für fünf Spiele bei Nord-Oberligist Diez-Limburg.

Gute Szenen für Jeff Fearing

Und weil der junge Italiener Aleandro Angaran (17) wie Lukas Wagner wieder in der U 20 der Jung-Eisbären im Einsatz war, die am Sonntag nach dem 3:4 nach Penaltyschießen beim EV Landshut den letzten Tabellenplatz in der Division I verließ (nach einem 3:10 am Samstag), kam Fearings Einsatz als zehnter Stürmer höchst gelegen. „Er stellt keine Ansprüche, kostet uns nichts und kann uns durchaus helfen“, hatte Max Kaltenhauser geurteilt. Prompt hatte Fearing auch erste gute Szenen bei seinen Einsätzen mit Matteo Stöhr und Nico Kroschinski.

Beide Teams hatten schnell losgelegt, die Eisbären aber dann die Partie in den Griff bekommen und die Führung erzielt. Constantin Ontl fälschte einen Schuss von Erik Keresztury nach 9:31 Minuten erfolgreich ab. Danach kämpfte sich Landsberg, das mit sieben Punkten nach sieben Spieltagen schon genauso viele Punkte wie in der gesamten Hauptrunde 20/21 auf sein Konto brachte, ins Spiel zurück. Die Riverkings erspielten sich Chancen und glichen durch Mika Reuter aus, den Jusse Nättinen fein anspielte (16:53).

Im zweiten Abschnitt aber zogen die Eisbären die Zügel der Konzentration wieder an. Das 2:1 lief nach demselben Muster wie das 1:0 ab, nur mit anderen Protagonisten: Diesmal hielt Tomas Schwamberger die Kelle beim Schuss von Jakob Weber in Überzahl rein (29:12). 158 Sekunden später luchste Landsbergs Ondrej Nedved in der Ecke die Scheibe ab, passte zu Keresztury – 3:1. Noch einmal 224 Sekunden später gab Petr Heider den Puck nach innen und Liga-Topskorer Schembri lenkte sie ins Tor.

Und es hätte noch mehr als vier Eisbären-Treffer geben können: Ontl scheiterte mit Penalty an Güßbacher (36:08), bei Schwamberger wurde 1:46 Minuten vor Drittelende von der Linie gekratzt. „Wir haben mehr Schüsse zum Tor gebracht, einfacher und schneller nach vorne gespielt“, erklärte Lukas Heger im Sprade-TV-Interview das simple Erfolgsrezept und befand: „Im letzten Drittel müssen wir genauso weiterspielen.“

Das klappte so erst einmal nicht. Landsberg meldete sich von den Spielanteilen zurück und traf, als Eisbären-Verteidiger Xaver Tippmann auf der Strafbank saß. Torwart Holmgren hatte die ersten zwei Versuche noch abwehren können, war dann aber gegen Jussi Nättinen machtlos (46:13).

Schlusspunkt in Zwei-Mann-Überzahl

Nahte noch einmal Gefahr? Nein, weil 149 Sekunden später Heger selbst nach Ontls Vorarbeit erfolgreich war – bereits Saisontreffer sieben des Eisbären-Stürmers. Nach fünf Strafen in zweieinhalb Minuten und sogar ein paar Sekunden 3:5-Unterzahl der Eisbären wurde es aber noch einmal hektisch, doch die Regensburger nutzten ihrerseits eine Zwei-Mann-Überzahl durch Schembri (53:55) zum Schlusspunkt.

Die Statistik: Landsberg – Regensburg 2:6 (1:1, 0:3, 1:2)

HC Landsberg Riverkings: Güßbacher – Nedved, Wedl; Jänichen, Neal; Erdt, Lilik – Reuter, Nättinen, Adriano Carciola; Krammer, Rypar, Wagner; Mitchell, Gäbelein, Reicheneder; Schwarzfischer, von Friderici-Steinmann, MücklEisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Schütz, Bühler; Schiller – Gajovsky, Schwamberger, Schembri; Ontl, Keresztury, Heger; Stöhr, Kroschinski, Schmidt; Fearing

Tore: 0:1 (9:31) Ontl (Keresztury-Heger), 1:1 (16:53) Reuter (Nättinen), 1:2 (29:12) Schwamberger (Weber-Ontl bei 5-4), 1:3 (31:50) Keresztury (Ontl-Tippmann), 1:4 (35:34) Schembri (Heider-Schwamberger), 2:4 (46:13) Nättinen (Reuter-Carciola bei 5-4), 2:5 (48:32) Heger (Ontl-Tippmann), 2:6 (53:55) Schembri (Heger-Gajovsky bei 5-3)Schiedsrichter: Dominic Fowler/Patrik Mylius. – Zuschauer: 535. – Strafminuten: Landsberg 12 – Regensburg 14; Besonderes: Ontl scheitert mit Penalty an Güßbacher (36:08)