Zweitligist setzt Zeichen
Sozial-Aktion: Eisbären Regensburg laden Eishockey-Fans am Sonntag zum Spiel ein

09.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:09 Uhr
Die Eisbären wollen am Sonntag gegen Dresden auch sozial Schwächeren das Live-Erlebnis möglich machen. −Foto: Brüssel

Es ist als besonderes Signal in besonderen Zeiten gedacht: Am Sonntag bietet Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg eine Kartenaktion an. Das nächste Heimspiel am Sonntag (17 Uhr) gegen Dresden sollen Menschen, denen es nicht so gutgeht, mit Gratis-Tickets in der Donau-Arena verfolgen können.

In Zusammenarbeit mit dem Eisbären-Sozialpartner „Rengschburger Herzen“ sind die Karten bereits ab Dienstag an zwei Abholstellen verfügbar oder am Spieltag am Stadion erhältlich.

„Wir haben uns bewusst entschieden, das in der Zeit nach Weihnachten zu machen, weil da die Bereitschaft für andere etwas zu tun, einbricht“, formuliert Eisbären-Hauptgesellschafter Christian Volkmer den Gedanken. „Solidarität ist in Zeiten, in denen viele den Gürtel enger schnallen müssen, das Wichtigste. Corona hat uns gespalten. Die Welt ist kalt und egoistischer geworden.“ Deswegen gilt: „Jeder, der kommt und sagt, er möchte ein Ticket, wird eines bekommen – ohne große Prüfung.“

„Wir glauben an die Solidarität“

Christian Volkmer und Geschäfsführer Christian Sommerer ist dabei durchaus bewusst, dass mit der Aktion auch Missbrauch betrieben werden kann. „Natürlich kann das passieren – und wird es wahrscheinlich auch“, sagt Volkmer. „Aber wir wollen nicht das Negative sehen. Wir glauben an die Solidarität der Eishockey-Fans und dass alle die Aktion verstehen. Wobei wir wissen, dass sich mancher Dauerkarten-Inhaber genauso das Geld vom Mund abspart.“

Das Eisbären-Ansinnen für Sonntag ist, „Teilhabe zu ermöglichen: Für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder, für Hartz-IV-Empfänger, für Flüchtlinge, für wen auch immer“, sagt Volkmer. „Wir freuen uns darauf, wenn wir alle miteinander Regensburger Eishockey feiern können. Wir möchten mit dieser Aktion der Region etwas zurückgeben – auch wenn es nur eine ganz kleine Aktion ist.“ Die Zusammenarbeit mit den „Rengschburger Herzen“ bestehe ja ebenfalls schon länger. „Das muss man aber nicht immer groß hinausposaunen – zum Beispiel, wenn Jugendspieler helfen, eine Wohnung auszuräumen“, sagt Volkmer

Bewusst ist den Verantwortlichen des Aufsteigers dass das Erlebnis Eishockey nicht das kostengünstigste ist. „Das ist auch den Standortkosten geschuldet“, sagt Christian Volkmer. „Die Ticketpreise sind trotzdem nicht im Ansatz kostendeckend – und wir würden sie auch liebend gerne günstiger anbieten. Das ist aber faktisch nicht möglich.“

Wiederholung nicht ausgeschlossen

Eine Wiederholung der Aktion, bei der es nur Karten gibt, „solange der Vorrat reicht“, ist nicht ausgeschlossen. „Das ist ein Projekt. Die Solidarität geht in alle Richtungen. Wenn jeder für sich überprüft, ob es für ihn notwendig ist, dann war es ein Erfolg.“ Gewählt wurde bewusst ein Spiel mit Andrang im „mittleren Bereich“. Bislang ist rund die Hälfte der 4712 Plätze in der Donau-Arena für das Dresden-Spiel vergeben.

So läuft die Ticket-Ausgabe

Partner:Ab Dienstag, 10. Januar können Tickets beim Eisbären-Sozialpartner „Rengschburger Herzen“ an drei Orten abgeholt werden.

Zeiten:Im Cascada (Straubinger Str. 25 Regensburg) sind Karten dienstags bis samstags (15 bis 19 Uhr abholbar, im Seniorencafe (Dr.-Gessler-Straße 31, Regensburg) mittwochs (13 bis 18 Uhr) und samstags (11 bis 16 Uhr) sowie an der Tageskasse der Donau-Arena am Sonntag (15.30 bis 16.30 Uhr).