Eishockey
Weiterer Dämpfer für die Eisbären

Die Regensburger unterliegen in Selb mit 2:4 und liegen in der Finalserie mit 0:2 zurück. Nun muss ein Kraftakt her.

18.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:34 Uhr
Tomas Gulda (l.) und Nikola Gajovsky stemmen sich gegen ihre Selber Gegenspieler. −Foto: PIXMAWI Mario Wiedel

Die Regensburger Eisbären benötigen einen Kraftakt, um die Finalserie in der Eishockey-Oberliga Süd noch zu drehen. Die Selber Wölfe behielten auch im zweiten Duell mit 4:2 (3:0, 0:2, 1:0) die Oberhand, nachdem sie bereits am Freitag mit 3:2 nach Penaltyschießen die Oberhand behalten hatten. Das Team von Chefcoach Max Kaltenhauser rannte vergeblich dem Rückstand nach dem ersten Drittel hinterher, kämpfte sich mit aufopferungsvollem Einsatz heran, belohnte sich aber letztlich erneut nicht für den Aufwand.

Am Dienstag (20 Uhr) kommt es zum nächsten Duell, dann wieder in der Regensburger Donau-Arena.

Ganz oben auf der Agenda der Eisbären stand am frühen Sonntagabend die Aufgabe, das überragende Unterzahlspiel der Gastgeber zu knacken. Im ersten Aufeinandertreffen war das auch in der Verlängerung nicht gelungen. Die Spieldauerstrafe gegen Jakob Weber am Freitag hatte zur Folge, dass Kaltenhauser in der Verteidigung umstellen musste. Andre Bühler rückte in die zweite Reihe neben Xaver Tippmann. Selb musste derweil weiterhin ohne Sam Verelst und Maximilian Hirschberger auskommen.

Die Wölfe gingen mit aggressivem Forechecking ins Spiel, aber die erste Chance hatten die Regensburger. Bei Erik Kereszturys Schuss griff sich Goalie Michel Weidekamp die Scheibe. Es ging zunächst ähnlich chancenarm weiter wie am Freitagabend, und im ersten Powerplay schafften es die Eisbären erneut nicht, die Wölfe groß in Bedrängnis zu bringen.

Holmgren ist die Sicht verdeckt

Wie es geht, machten dann die Hausherren eindrucksvoll vor. Andre Bühler saß zwei Minuten ab, als Regensburgs Torhüter Peter Holmgren bei einem Schuss von Felix Linden die Sicht verdeckt war. Über Carl Zimmermann kam die Scheibe zu Lukas Miculka, der Selb in Führung schoss.

Bei drei gegen fünf schlug es erneut hinter Holmgren ein. Routinier Landon Gare war der Torschütze zum 2:0. Die Regensburger drohten in dieser Phase allzu früh aussichtslos ins Hintertreffen zu geraten, obwohl sie zuvor deutlich mehr Scheibenbesitz, allerdings auch viel weniger Abschlüsse verbucht hatten. Ohnehin hatte Liga-Topscorer Nick Miglio bereits beim Stand von 0:0 das leere Tor verfehlt.

Die Strafzeiten häuften sich, und kurz vor dem Ende des ersten Drittels gaben die Oberpfälzer eine potenzielle Überzahlsituation aus der Hand, weil sie sich mit sechs Mann auf dem Eis eine Bankstrafe einhandelten. Bei noch einer Sekunde auf der Uhr schlug erneut Miculka zu. Der Frust über den deutlichen Rückstand begleitete die Eisbären in die Kabine, denn nach einem konzentrierten Beginn hatten sie ohne Not das Heft aus der Hand gegeben und rannten nun einer komfortablen Führung der Wölfe hinterher.

0:3 nach 20 Minuten: Das schrie förmlich nach einer raschen Reaktion, nach einem schnellen Aufbäumen. Am Bemühen lag es sichtlich nicht, aber Selb vertraute auf seine stabile Defensivleistung und lauerte auf Kontersituationen. Tomas Schwamberger war für die Regensburger am nächsten dran, traf aber nur den Außenpfosten. Ähnliches widerfuhr auf der Gegenseite Lukas Slavetinsky bei der nächsten Überzahl seines Teams.

Neue Hoffnung

Permanente Strafzeiten hüben wie drüben blieben das bestimmende Element. Kapitän Peter Flache hauchte mit einem Tor im Nachschuss seiner Mannschaft neue Hoffnung ein, die Nico Kroschinski mit dem Anschlusstreffer noch massiv nährte. Die Eisbären waren nun wieder im Spiel, waren drauf und dran, die Scharte des missratenen ersten Drittels auszuwetzen.

Selb schien nun den physischen Belastungen der Playoffs Tribut zu zollen, brachte nicht mehr die volle Power aufs Eis. Beide Mannschaften warfen im Schlussdrittel alles in die Waagschale, waren aber gleichzeitig darauf bedacht, sich keine Blöße zu geben. Die Uhr tickte aus Sicht der Eisbären unbarmherzig herunter, als Selbs Feodor Bojarchinov mit dem ersten Treffer in Gleichzahl den Ambitionen der Regensburger einen herben Dämpfer versetzte. Kaltenhauser nahm Holmgren vom Eis, aber die Wölfe ließen keinen Treffer mehr zu und bejubelten ausgiebig ihren zweiten Erfolg.

Statistik

Selb – Eisbären 4:2 (3:0, 0:2, 1:0)

VER Selber Wölfe: Weidekamp – Slavetinsky, Linden; Silbermann, Ondruschka; Otte, Böhringer; Wenisch, Klughardt – Snetsinger, Miculka, Zimmermann; Deeg, Gare, Miglio; Bojarchinov, Hammerbauer, Schiener; Hechtl, Gelke, Geisberger

Eisbären Regensburg: Holmgren – Heider, Gulda; Bühler, Tippmann; Vogel, Schütz; Schwarz, Zitzer – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schwamberger; Stöhr, Kroschinski, Schmidt

Tore: 1:0 (12:28) Miculka (Linden, Zimmermann bei 5-4); 2:0 (16:27) Gare (Miglio, Geisberger bei 5-3); 3:0 (19:59) Miculka (Slavetinsky, Miglio bei 5-4); 3:1 (31:11) Flache (Divis bei 5-4); 3:2 (33:35) Kroschinski (Gajovsky, Ontl bei 5-4); 4:2 (55:27) Bojarchinov (Hammerbauer, Gelke)

Schiedsrichter: Daniel Harrer/Thorsten Lajoie. – Strafminuten: 10 – 14

Playoff-Stand: 2:0

Hier der Liveticker zum Nachlesen: