Eishockey Die Eisbären ringen Lindau wieder nieder
Auch das zweite Spiel gewinnen die Regensburger mit einem Tor Unterschied, diesmal 2:1. Sie klettern damit auf Platz zwei.

Regensburg.Sechs Punkte aus den zwei Spielen gegen Lindau, der Neustart der Eisbären nach der Corona-Zwangspause ist geglückt. Am Dreikönigstag gab es einen umkämpften 2:1-Erfolg (1:1, 0:0, 1:0) in der Eishockey-Oberliga Süd. Die Eisbären verdienten sich einen freien Donnerstag und können jetzt mit einem spielfreien Freitag noch einmal durchschnaufen, bevor am Sonntag (18 Uhr) das nächste Heimspiel wartet. Dann geht es erstmals gegen Deggendorf, das gleichzeitig zu den Eisbären eine Corona-Zwangspause hatte einlegen müssen. „Das war ein Charaktersieg“, freute sich Trainer Max Kaltenhauser mit Blick auf die Kraft. „Die Jungs haben sich zusammengerissen, obwohl alle platt waren.“ Noch wertvoller machte die drei Punkte, dass die die Eisbären dank des 6:5-Penaltysiegs von Deggendorf gegen Rosenheim wieder auf Platz zwei kletterten. Obendrein kassierte Spitzenreiter Selb (sechs Spiele und jetzt zehn Punkte mehr) in Memmingen mit dem 0:2 seine dritte Saisonniederlage.
Lindau zeigte von Anfang an, dass es das Spiel aktiv mitgestalten wollte. In den ersten zehn Minuten fehlten zwar die ganz großen Gelegenheiten, aber die Gästeführung kam nicht unvermittelt. Islanders-Kapitän Andreas Farny startete ein Solo und der Reihenkollege Simon Klingler musste die Scheibe nach 12:21 Minuten nur noch über die Linie drücken.
Beide Teams begannen mit einem anderen Torwart als am Sonntag beim Regensburger 4:3-Erfolg. Bei den Eisbären, bei denen Leon Zitzer, Xaver Tippmann, Lars Schiller und Nico Kroschinski wieder fehlten, hütete Patrick Berger anstelle von Peter Holmgren das Tor. Bei Lindau stand David Heckenberger für Lucas di Berardo zwischen den Pfosten.
Die Gäste vom Bodensee verdienten sich die Führung nach dem 1:0 endgültig, als Berger nur wenig später gegen Linus Lundström parieren konnte und vor allem bei einem Lindauer Konter noch einmal top reagierte, als Mark Heatley auf Corvin Wucher legte (14.).
Freilich beweisen die Eisbären nicht das erste Mal ihre Comeback-Qualitäten zum besten Zeitpunkt und glichen direkt nach dieser Lindauer Top-Gelegenheit aus, als Jakob Weber nur 67 Sekunden nach dem Rückstand erfolgreich war.
Sichtbares Bemühen
Drei Tage zuvor hatten sich die Eisbären mit drei Treffern und einem goldenen Mitteldrittel die Weichen auf Sieg gestellt, als EVL-Trainer Gerhard Puschnik „drei individuelle Fehler beklagt“ hatte. Und diesmal? Die Eisbären gaben sich sichtbar Mühe, das Spiel mehr in die Hand zu nehmen als im ersten Durchgang. Lindau seinerseits wollte sich genauso wenig übertölpeln lassen wie zuhause. Herauskam, dass sich die Regensburger mehr Chancen erspielten: Ein Weber-Schuss (22.), zwei Versuche von Constantin Ontl (29./36.), ein Abfälscher von Gajovsky (30.) oder Peter Flaches Powerplay-Chance (37.) standen nach 40 Minuten auf der Liste, aber eben kein Treffer.
Dabei blieb Lindau stets gefährlich wie bei Klinglers Rückhandversuch (33.). Beide Teams hatten nach nur einer Zweiminutenstrafe (für Lindau) im ersten Drittel auch je zwei Strafzeiten zu überstehen. Die erste Regensburger Strafzeit wegen „Beleidigung eines Offiziellen“ saß Kapitän Flache ab (27.), die zweite Philipp Vogel (35.). Doch hier tat sich genauso wenig Zählbares wie bei den Kühlbox-Aufenthalten von Daniel Schwamberger (37./40.), der allerdings noch 81 Sekunden im letzten Abschnitt abbüßen musste.
Spannender Endspurt
Den Vorteil der Überzahl konnten die Hausherren, deren Powerplay-Quote inzwischen auf exakt 17 Prozent (nur der neuntbeste Ligawert) abgesunken ist, aber nicht nutzen. Die Spannung blieb, dem nächsten Treffer schien entscheidender Charakter zuzukommen. Florian Lüsch hatte ihn frei vor Berger für Lindau auf dem Schläger (45.), Richard Divis für die Eisbären (47.).
Am Sonntag hatte Lindau nach der langen Eisbären-Pause im Endspurt logischerweise mehr zulegen können, diesmal aber war Ontl nur auf Kosten eines Penaltys zu stoppen. Nikola Gajovsky behielt gegen David Heckenberger die Nerven und traf nach 46:51 Minuten zum 2:1. Beinahe hätte der Tscheche 63 Sekunden das 3:1 draufgelegt, doch der Puck sprang vom Innenpfosten zurück aufs Feld.
So stand die Partie bis zum Schluss auf des Messers Schneide. Lindau nahm 2:17 Minuten vor Ende eine Auszeit und den Torwart vom Eis, Ontl verpasste die Entscheidung und schoss zweimal am leeren Tor vorbei, doch der Sieg war gesichert.
Regensburg – Lindau 2:1 (1:1, 0:0, 1:0)
Eisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Bühler; Vogel, Schütz – Heger,
Divis, Gajovsky; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Tomas Schwamberger;
Stöhr, Wagner, Schmidt, Schwarz
EV Lindau Islanders: Heckenberger – Grünholz, Widen; Sezemsky, Ochmann; Birner, Raaf-Effertz;
David Farny, Marvin Wucher – Daniel Schwamberger, Lundström, Schneider; Lüsch, Andreas
Farny, Klingler; Oppenberger, Heatley, Corvin Wucher; Rodrigues, Miller, Wirz
Tore: 0:1 (12:21) Klingler (A. Farny-Lüsch), 1:1 (13:28) Weber (Flache-Ontl), 2:1
(46:51) Gajovsky (Penalty); Schiedsrichter: Patrick Altmann/Andreas Flad. –Strafminuten:
Regensburg 4 – Lindau 8
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