Eishockey
Eisbären mit Torfestival ins Finale

Die Regensburger gewinnen auch ihr drittes Duell mit Höchstadt und warten auf ihren nächsten Playoff-Gegner ab 16. April.

07.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:47 Uhr
Nikola Gajovsky (in Rot hier gegen Niklas Jentsch) feierte beim Sieg gegen Höchstadt ein stolzes Skorerjubiläum. −Foto: Christian Brüssel

Die Eisbären des EV Regensburg stehen im Playoff-Finale um die Süd-Meisterschaft in der Eishockey-Oberliga Süd. In einem Torfestival setzte sich die Mannschaft der Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl am Mittwochabend mit 8:5 (3:2, 2:2, 3:1)) in der Donau-Arena gegen die Alligators des Höchstadter EC durch und gewann damit nach einem 5:4 und 3:2 nach Verlängerung zuvor die Halbfinalserie mit 3:0. Der Gegner ist noch offen: Selb führt nach dem 3:2 gegen Rosenheim in der zweiten Halbfinalserie mit 2:1 Siegen. Die Eisbären haben jetzt bis zum ersten Finale am 16. April in Regensburg Spielpause.

Wieder mit Peter Holmgren, der beim Spiel am Ostermontag einer der Sieggaranten gewesen war, im Tor, aber ohne den verletzten Tomas Schwamberger gingen die Eisbären ins Spiel. Für den Deutsch-Tschechen rückte Christoph Schmidt in die dritte Reihe an die Seite von Andreas Geigenmüller und Fabian Herrmann. Höchstadt seinerseits bot diesmal statt der Aushilfe von Team-Manager Daniel Tratz wieder Artjom Alexandrov auf. Und es begann mit einem turbulenten Startdrittel, in dem in 16 Minuten fünf Tore und damit genausoviele wie zwei Tage zuvor nach knapp 76 Minuten fielen. Die Eisbären fabrizierten einen Traumstart. 19 Sekunden dauerte das erste Überzahlspiel, dann hatte Petr Heider getroffen (2:19).

500. Skorerpunkt für Gajovsky

Und fünf Minuten später schien eine Konterchance von Richard Divis schon vergeben, doch mit zwei ihrer Diagonalpässe produzierte das Tschechen-Duo mit Torschütze Divis doch noch das 2:0 – und Vorlagengeber Nikola Gajovsky bejubelte früh seinen 500. Skorerpunkt für die Eisbären.

Das Geschehen auf dem Eis aber spiegelte das Ergebnis schon zu dem Zeitpunkt nicht wieder. Jiri Mikesz alleingelassen vor Holmgren (4.) oder Thilo Grau (5.) hatten früh beste Chancen auf dem Schläger. Insofern kam das Anschlusstor von Milan Kostourek (16:11) gar nicht überraschend und auch der Ausgleich durch den 38-jährigen Topskorer der HEC-Alligators, als Heider leichtsinnig die Scheibe im eigenen Drittel abgegeben hatte, war durchaus als verdient zu bezeichnen.

Die Eisbären aber wussten wie so oft in dieser Saison eine Antwort und spielten einen Konter wunderschön aus. Gajovsky nahm den aufgerückten Verteidiger Jakob Weber mit, der passte auf Richard Divis und fertig war das 3:2 – schon das neunten Playoff-Tor für Divis im achten Spiel – nur 64 Sekunden nach dem Ausgleich.

Und es blieb auch im zweiten Abschnitt ein Tag des offenen Visiers. Just, als man den Eindruck gewinnen konnte, die Eisbären würden die Spielkontrolle bekommen, verpasste Milan Kostourek das leere Tor und seinen dritten Treffer. Und Sekunden später parierte Holmgren den Schuss des Ex-Regensburgers Michail Sokolov zwar noch, aber Anton Seewald musste die Scheibe nur noch über die Linie schubsen – 3:3 nach 28:12 Minuten.

Doch wieder dauerte es bis zur Eisbären-Antwort nur 62 Sekunden, dann brachte Lukas Heger die Regensburger wieder in Führung und nahe ans Süd-Finale. Die Höchstadter monierten beim 4:3 derweil Torraum-Abseits (29:24). Fabian Herrmann hatte noch eine Topchance. Doch die Alligators glichen erneut aus: Sokolov traf zum 4:4 nach 35:27 Minuten.

Diesmal dauerte es länger, 162 Sekunden – dann feierte Peter Flache sein Skorerjubiläum und nutzte seine Gelegenheit vor Höchstadts Keeper Benjamin Dirksen, der 0,6 Sekunden vor der zweiten Pausensirene noch mit Erik Keresztury aneinandergeriet – der 400. Eisbären-Skorerpunkt des Kapitäns.

Wieder ein Topstart ins Drittel

Auch der letzte Abschnitt begann wieder besser für die Eisbären – und diesmal auch wieder mit einem Tor. Andreas Geigenmüller hämmerte den Puck nach 44:46 Minuten ins Eck. Ob das 6:4 Höchstadts Willen brach? 84 Sekunden später sah alles ganz danach aus, denn da traf Jakob Weber assistiert von Constantin Ontl auch schon zum 7:4. Die restlichen 13:50 Minuten liefen danach entspannter – trotz Höchstadts fünftem Tor, wieder durch Kostourek (56:03), und Gajovskys 8:5-Schlusspunkt (56:03).

Regensburg – Höchstadt 8:5 (3:2, 2:2, 3:1)

Eisbären Regensburg: Holmgren – Heider, Gulda; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Zitzer, Bühler – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schmidt; Stöhr, Kroschinski, SchwarzHöchstadter EC: Dirksen – Vojcak, Kokes; Ribarik, Fardoe; Cejka, Dolezal; Diel – Jentsch, Mikesz, Kostourek; Litesov, Sokolov, Seewald; Alexandrov, Grau, ZbaranskiTore: 1:0 (1:19) Heider (Divis bei 5-4), 2:0 (10:54) Divis (Gajovsky), 2:1 (10:54) Kostourek, 2:2 (16:11) Kostourek (Litesov), 3:2 (17:15) Divis (Weber-Gajovsky), 3:3 (28:12) Seewald (Sokolov-Litesov), 4:3 (29:24) Heger, 4:4 (35:27) Sokolov (Seewald), 5:4 (38:09) Flache (Ontl-Weber), 6:4 (44:46) Geigenmüller (Vogel-Schütz), 7:5 (56:03) Kostourek (Litesov-Fardoe), 8:5 (57:56) Gajovsky (bei 5-6 ins leere Tor)Schiedsrichter: Dominic Erdle/Martin Holzer. – Strafminuten: 2 – 2. Playoff-Stand: 3:0