Zweite Eishockey-Liga
Großer Kampf der Eisbären gegen Spitzenreiter bleibt unbelohnt

27.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:51 Uhr
Die Eisbären (im Bild in Rot mit Constantin Ontl, Daniel Pronin und Nikola Gajovsky/von links) lieferten dem Tabellenführer Kassel in der Donau-Arena einen großen Kampf. −Foto: Andreas Nickl

Klasse gekämpft, aber keinen Punkt gewonnen: Mit einem ehrenvollen 4:5 (1:2, 2:2, 1:1) gegen Tabellenführer Kassel Huskies, der seinen 17. Sieg in Serie feierte, präsentierten sich die Zweitliga-Eisbären aus Regensburg ihrem Publikum in der Donau-Arena.



Mit unverändert einem Zähler Rückstand auf Playoff-Qualifikations-Platz zehn in der Tabelle geht es am Sonntag (18.30 Uhr) zum nächsten Topteam nach Ravensburg.

„Neue Impulse in der Aufstellung“ hatte Co-Trainer Martin Slansky angekündigt, der den aus familiären Gründen am Wochenende verhinderten Max Kaltenhauser an der Bande vertrat. Das sah so aus, dass Tomas Schwamberger zu Nikola Gajovsky und Richard Divis rückte. Mit Topskorer Corey Trivino, dem zuletzt so erfolgreichen Torschützen Kyle Osterberg und Topi Piipponen wurde eine kanadisch-finnisch-amerikanische Kontingentspielerreihe gebildet. Marvin Schmid war mit Andrew Schembri und Lukas Heger unterwegs. Das lange bewährte Duo Erik Keresztury/Constantin Ontl hatte Daniel Pronin an der Seite. Neben den verletzten Andre Bühler und Lukas Wagner fehlten die überzähligen Korbinian Schütz und Radim Matus.

Ein wenig Unsicherheit war den Eisbären in der Startphase anzumerken – und Kassel nutzte die sich bietenden Schwächen brutal. Erst war Tomas Sykora zur Stelle, als die Eisbären vor dem eigenen Tor über die Scheibe schlugen (4:20). Dann war Alec Ahlroth im zweiten Versuch da, um einen Regensburger Aufbaufehler zum 0:2 umzumünzen (6:06).

Gut bekannte Rückstände

Freilich: Die Eisbären kannten Rückstände schon aus den zwei bisherigen Gastspielen in der Donau-Arena im Testspiel und beim spektakulären 7:6 nach Penaltyschießen am 30. Oktober. Sie kämpften sich besser ins Spiel, hatten schon in der Anfangsphase durch Schembri (2:20) oder Piipponen (4:54) gute Möglichkeiten, die aber wie zuletzt so oft ungenutzt blieben.

Auch Kassel aber spielte defensiv nicht fehlerfrei: Als bei vier gegen vier nach den ersten Strafzeiten mehr Platz auf dem Eis war, nutzte Divis so einen Patzer zum 1:2-Anschlusstor (14:30). Und Ontl hätte nach einem weiteren Husky-Fauxpas gut und gerne das 2:2 erzielen können (16:20). Nach 40 Sekunden des zweiten Drittels hatte Osterberg wieder den Ausgleich auf der Schaufel. Dann aber zog Kassel an. Timothy McGauley war Nutznießer und fand nach einem Schuss neben das Tor und dem Rückpraller von der Bande das Tor völlig frei vor (23:38). James Arniel packte nach nur 18 Sekunden Überzahl das 4:1 für Kassel fünf Minuten später drauf.

Die Entscheidung? Mitnichten. Obwohl 37 Sekunden bei fünf gegen drei verstrichen (ab 30:53) und Erik Keresztury angeschlagen in die Kabine fuhr (35.), gaben die Eisbären nicht auf – und kamen prompt zurück. Lars Schillers 2:4 Stand am Ende einer Drangphase (37:33), nur 77 Sekunden später schloss Gajovsky eine wunderbare Überzahl-Kombination erfolgreich ab und zwölf Sekunden vor der Drittelpause hätte Trivino gut und gerne das 4:4 erzielen können. Es gab zur Pausensirene verdienten Applaus für die Eisbären.

Gajovsky verschießt Penalty

Das 3:5, als Hans Detsch nach einem Williams-Abpraller am rechten Fleck stand (45:09), war eine neuerliche kalte Dusche und entscheidend – trotz vier Minuten Überzahl ab 49:21 Minuten und Schillers Anschluss-4:5 (59:25), weil Nikola Gajovsky vier Sekunden vor Schluss auch einen Penalty wegen absichtlichen Verschieben des Kasseler Tores nicht mehr nutzen konnte.

Statistik: Regensburg – Kassel 4:5 (1:2, 2:2, 1:1) Eisbären Regensburg:Williams – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Schiller, Demetz – Schwamberger, Gajovsky, Divis; Osterberg, Trivino, Piipponen; Heger, Schmid, Schembri; Ontl, Keresztury, Pronin

Kassel Huskies:Kuhn – Faber, Seigo; Tramm, Shevyrin; Keussen, Geischeimer – McGauley, Weidner, Lowry; Sykora, Arniel, Spitzner; Mieskowski, Reichel, Rosa Preto; Schlenker, Ahlroth, Detsch

Tore:0:1 (4:20) Sykora (Shevyrin-Spitzner), 0:2 (6:06) Ahlroth (Detsch-McGauley), 1:2 (14:30) Divis (Gajovsky bei 4-4), 1:3 (23:38) McGauley (Keussen-Lowry), 1:4 (28:40) Arniel (Ahlroth-Tramm bei 5-4), 2:4 (37:33) Schiller (Schembri-Demetz), 3:4 (38:50) Gajovsky (Osterberg-Divis bei 5-4), 3:5 (45:09) Detsch (Seigo-Ahlroth), 4:5 (59:25) Schiller (Divis-Demetz)

Schiedsrichter:Alexander Singer/Aleksandar Polaczek. –Zuschauer:2987. –Strafminuten:Regensburg 10 – Kassel 16