Eisbären
Rosenheim war zu stark für die Eisbären

Das erste Drittel schürt Hoffnung, aber dann trumpft der Topfavorit auf. Sonntags geht‘s nach Passau.

05.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:31 Uhr
Eisbären-Torhüter Peter Holmgren (in Rot, hier mit Xaver Tippmann/links und Erik Kresztury/rechts) hatte gegen Rosenheim mit Brad Snetsinger (Nummer 41) immer wieder gut zu tun. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Topspiel, Topstimmung, aber trotz großem Kampf nicht das erhoffte Top-Ergebnis für die Eisbären des EV Regensburg: Nach 20 starken Minuten setzten sich die als Topfavorit der Eishockey-Oberliga Süd gehandelten Starbulls aus Rosenheim vor 1734 Zuschauern am Ende verdient mit 4:2 (0:1, 2:0, 2:1) durch. Für das Team von Trainer Max Kaltenhauser geht es am Sonntag um 18.30 Uhr mit dem Ostbayern-Derby in Passau weiter.

Neben den langzeitverletzten Marvin Schmid, Richard Divis und Peter Flache fehlten im Eisbären-Kader noch die in der U-20-Division I spielfreien Youngster Lukas Wagner (krank) und Aleandro Angaran (Heimaturlaub in Südtirol). Dafür stand US-Major Jeff Fearing erstmals in einem Heimspiel im Kader und auch der in der U 20 erst zum 1. Dezember spielberechtigte Tom Schütz sorgte dafür, dass theoretisch neben sieben Verteidigern auch elf Stürmer zur Verfügung standen.

Das erste Drittel hatte aus Eisbären-Sicht nur einen Makel. Sie hätten mehr als dieses eine, frühe Tor schießen müssen, bei dem Lukas Heger nach 68 Sekunden durch die Rosenheimer Reihen tanzte und sein achtes Saisontor erzielte. Das Gästeteam des ehemaligen EVR-Spielers John Sicinski wirkte in den ersten zehn Minuten von der Oberpfälzer Power überrascht und fand gar nicht ins Spiel.

Erst in der elften Minute tauchte Zack Phillips, vor zehn Jahren NHL-Erstrunden-Pick der Minnesota Wild an Position 28, frei vor Eisbären-Schlussmann Peter Holmgren auf, der seine Null aber verteidigte. Die Eisbären, die fast ausschließlich mit drei Sturmreihen spielten, kombinierten weiter durch die Bank munter, ließen aber auch zwei Gelegenheiten in Überzahl nach Strafzeiten für Max Barndl (3.) und Marc Schmidpeter in den letzten beiden Minuten des ersten Abschnitts ungenutzt verstreichen.

Noch mehr Ehrgeiz im Jubiläum

„Wenn man die Kader nebeneinander legt, dann kriegen wir eine Packung. Auf dem Papier ist Rosenheim DIE Mannschaft“, hatte Max Kaltenhauser sein Team wieder einmal ganz und gar nicht in der Rolle des Favoriten gesehen. „Aber natürlich wollen wir auch hier gewinnen.“ Zudem war es ein Jubiläumsspiel für Korbinian Schütz, der im aktuellen Kader nach Lukas Heger und Peter Flache die Marke von 300 Spielen im Regensburger Trikot erreichte und dem der besondere Ehrgeiz für dieses Spiel in einigen guten Szenen anzusehen war.

Für das zweite Drittel aber kam eine verwandelte Rosenheimer Mannschaft zurück aufs Eis, die sofort Druck ausübte – und auch ihre Nummer-eins-Qualität zeigte. Mit 59 Prozent Powerplay-Quote waren die Oberbayern bislang in dieser Disziplin das Über-Team gewesen, als das sie allgemein eingeschätzt wurden. Und als Andrew Schembri nach 25:29 Minuten auf die Strafbank wanderte, unterstrich Rosenheim das sofort. Es dauerte 42 Sekunden, dann hatte Marc Schmidpeter zum Ausgleich vollendet. Und die Gäste blieben am Drücker und kamen keine drei Minuten später durch den aufgerückten Verteidiger Max Vollmayer zur Führung, weil Peter Holmgren die Scheibe durch die Beine trudelte.

Doch die Eisbären kämpften sich gegen den jetzt deutlich stärkeren Gegner zurück ins Spiel. Andrew Schembri versuchte es mit einem Drehschuss (29.). Und Holmgren allerdings musste gegen Nicolas Cornett auch noch einmal alle seine Qualitäten (36.) zeigen wie auf der Gegenseite Christopher Kolarz zum Beispiel gegen Constantin Ontl (39.).

Zweimal Zack Phillips

Weil die Starbulls auch ihre zweite Überzahl-Chance durch Zack Phillips nutzten, als Jakob Weber eine Zwei-Minuten-Strafe absaß, schien eine Art Vorentscheidung mit dem Rosenheimer 3:1 nach 42:20 Minuten gefallen zu sein. Zumal auch Goalie Kolarz glänzte, zum Beispiel gegen Heger und Schembri (43/44.). Als Florian Krumpe das 4:1 draufsetzte (45:38) war alles klar. Oder doch nicht? Erik Keresztury verkürzte 87 Sekunden später, doch mehr ließ Rosenheim gegen die dennoch von den Fans gefeierten Eisbären nicht zu.

Regensburg – Rosenheim 2:4 (1:0, 0:2, 1:2)

Eisbären Regensburg: Holmgren – Gulda, Heider; Weber, Tippmann; Schütz, Schiller; Bühler – Gajovsky, Schwamberger, Schembri; Ontl, Keresztury, Heger; Stöhr, Kroschinski, Schmidt; Fearing, SchwarzStarbulls Rosenheim: Kolarz – Krumpe, Vollmayer; Reinig, Tölzer; Heidenreich, Draxinger – Phillips, Leinweber, Snetsinger; Edfelder, Daxlberger, Höller; Schmidpeter, Brandl, Slezak; März, Cornett, Hofbauer

Tore: 1:0 (1:08) Heger (Ontl-Bühler), 1:1 (26:11) Schmidpeter (Leinweber-Snetsinger bei 5-4), 1:2 (28:57) Vollmayer (Snetsinger-Leinweber), 1:3 (42:20) Phillips (Daxlberger-Brandl bei 5-4), 1:4 (45:38) Krumpe (Vollmayer-Leinweber), 2:4 (47:05) Keresztury (Weber-Ontl)SR: Andreas Flad/Bruce Becker. – Zuschauer: 1734. – Strafminuten: 4 – 8