Leistungssport
Kegeln stirbt aus – oder doch nicht?

Uwe Rupprecht von Fortuna Neukirchen will mit Klischees aufräumen. Der neue BSKV-Referent nimmt die Vereine in die Pflicht.

14.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:57 Uhr
Dieter Waeber
Uwe Rupprecht ist für den Kegelverband engagiert. −Foto: Rupprecht/Rupprecht

Der Bayerische Sportkeglerverband (BSKV) versucht durch diverse Maßnahmen, den sinkenden Mitgliederzahlen Einhalt gebieten. Unter dieser Prämisse wurde im Präsidium ein neues Ressort „Mitgliederbetreuung“ geschaffen. Als Referent verantwortlich dafür zeichnet der Oberpfälzer Uwe Rupprecht von der Fortuna Neukirchen.

Mit dem Slogan „Kegeln stirbt aus – oder doch nicht?“ steigt der neue Referent in das Thema ein. Rupprecht wehrt sich gegen den Mythos, Kegeln sei ein Seniorensport mit Wirtshausmilieu. „Mit Blick auf den Leistungssport gibt es aber nur eine Antwort: Nein! Allein in Bayern sind derzeit über 15 000 Mitglieder in knapp 700 Vereinen aktiv.“

„Kegeln? Da mach ich doch ein, zwei Würfe und widme mich erst einmal wieder meinem Bier bis ich wieder dran bin.“ So wird laut Rupprecht der Kegelsport oft in der Öffentlichkeit wahrgenommen. „Dass der Sportkegler 120 Wurf in 50 Minuten im Spielbetrieb absolviert, wissen die Wenigsten. Wir wollen mit dieser neuen Plattform gegen diese Klischees vorgehen. Jeder Interessierte darf gerne mal 120 Wurf am Stück absolvieren und zwei Tage später versuchen, Treppen zu steigen“, meint er augenzwinkernd.

Im ersten Projekt soll ein Kegelbahnverzeichnis entstehen, wodurch Gesellschaftskegler wieder den Weg auf die Bahnen finden sollen. „Die meisten gehen lieber zum Bowling, obwohl der Unterschied zwischen Kegeln und Bowling gar nicht bekannt ist“, so Rupprecht. „Dabei kostet eine Stunde Bowling in der Regel 20 bis 30 Euro pro Bahn, während Kegelbahnen für unter zehn Euro zu buchen sind.

Vor allem aber nimmt Rupprecht die Vereine und Klubs in die Pflicht. Hier sei in den vergangenen Jahrzehnten viel versäumt und nur gejammert worden. Dabei gebe es durchaus positive Beispiele. Negativvorbilder seien dagegen Bundesligisten, die keine eigene Jugendarbeit betreiben. In den nächsten Monaten sollen weitere Projekte in Sachen Öffentlichkeitsarbeit folgen, die den Kegelsport wieder in die Mitte der Gesellschaft zurückführen sollen.

Eines ist für Rupprecht aber klar: „Wir als Verband können nur Ideen sammeln und unterstützen. Vor Ort muss jeder Verein selbst das Beste aus seinen Möglichkeiten machen.“