Kelheim Bayernliga
ATSV-Ringer schlagen zwei Spitzenteams

02.11.2022 | Stand 15.09.2023, 3:04 Uhr
Der ATSV-Neuzugang Raimund Zuraj (roter Anzug) war zweimal eine Klasse für sich. −Foto: Alfred Huber

Die Ringer des ATSV Kelheim setzten in der Bayernliga Süd zwei Ausrufezeichen. Sowohl den Tabellenzweiten SV Untergriesbach als auch den -dritten TSV Berchtesgaden bezwangen sie auf heimischer Matte.

Gegen Untergriesbach, das zuletzt noch Spitzenreiter SV Isar Unterföhring geschlagen hatte, fiel der Erfolg mit 30:7 Punkten beeindruckend aus. Doch der Gast musste auf verletzte Akteure verzichten. „Schade für dieses gute Team, so gebeutelt zu werden“, bedauerte ATSV-Pressewart Stephan Hacker. Schon in der 57kg-Klasse erhielt Kelheim die Punkte kampflos.

Bis 130 kg musste Korbinian Knauf für den ATSV auf die Matte, konnte jedoch gegen Daniel Rowe wenig ausrichten. Dafür kam der Untergriesbacher Maximilian Fisch gegen Goga Dzigua (61 kg) aufgrund dessen technischer Finesse nicht an. „Es ist eine Augenweide, ihn beim Kampf zu beobachten“, sagte Hacker.

Lukas Meyer (bis 98kg) hatte leichtes Spiel mit Felix Plachi aus Untergriesbach. Körperlich und technisch klar überlegen punktete er bis zum Schultersieg. Max Wagner (66kg) kommt langsam in der Herrenriege an, konnte aber gegen den Leistungsträger Florian Unfried nur Erfahrung sammeln. Mike Fischer baute die Führung für Kelheim bis 86kg wieder aus. Sein Kontrahent Daniel Loher musste bei einer 14:0-Führung des Kelheimers auf die Schultern.

Leckerbissen für die Fans

Bis 71kg kam es zum Kampf Oldie gegen Jugend, Robert Lenz gegen Kelheims Dario Kleinschmager. Der ATSV-Recke erwischte Lenz in der ersten Aktion per Kopfzug und brachte die nächsten vier Teampunkte auf das Konto. „Der beste Kampf des Abends“, so Hacker, war Felix Hennebergers Auftritt bis 80kg gegen Mavin Music. Henneberger revanchierte sich mit seinem 8:3-Punktsieg für die Niederlage in der Vorrunde.

Kelheims Neuzugang Raimund Zuraj (75 kgA) spielte seine Favoritenrolle gegen Johannes Lenz gekonnt aus. Nach kurzem Abtasten musste der Untergriesbacher in die Bodenlage. Zuraj nutzte diese Chance zu einem Ausheber. Ein blitzsauberer Kopfzug beendete den Kampf vorzeitig. Im letzten Duell sollte sich bis 75 kgB Kelheims Andreas Schmidt mit Christoph Fenzl messen, der aber wegen einer Verletzung nicht antreten konnte.

Erinnerungen an Bundesliga-Zeiten kamen bei Gegner TSV Berchtesgaden auf. Seit jenen Tagen verbindet die beiden Vereine eine Freundschaft. Die für die Kampfzeit ruhte. ATSV-Coach Helmut Wild spekulierte: „Wir können siegen, wenn meine Rechnung aufgeht.“ Und sie ging beim 22:12 auf. Um dahin zu kommen, ließ der ATSV die Klasse bis 57kg unbesetzt (wie Berchtesgaden auch). Dafür konnte Kelheims Leistungsträger Goga Dzigua in die 66kg-Kategorie aufrücken.

Zunächst hatte Lukas Meyer (130kg) gegen den ungarischen Kaderringer Adolf Bazso nicht nur wegen der 27 Kilo Gewichtsnachteil keine Chance. Auch die Qualität des Gegners sorgte für den Erfolg des TSV-Vertreters. Das Kräftemessen von Bence Juhasz gegen den starken Nachwuchskämpfer Tobias Küpper verlief schon beim Fischerfestkampf eng, erinnerte sich Hacker. Die erste Halbzeit ging mit einer knappen Führung an Küpper. Danach drehte der ATSV-Topmann zum 10:1-Sieg auf. Bis 98kg stellte sich Korbinian Knauf mannschaftsdienlich gegen den U17-Vizeweltmeister Musza Arsunkaev auf die Matte, musste aber die Schulterniederlage akzeptieren.

Verletzungspech bei Gästen

Nun war der eine Klasse aufgerückte Dzigua gegen den Berchtesgadener Topkämpfer Lukas Laue gefordert. Trainer Wild hoffte auf einen knappen Sieg. Es kam noch besser — zum Leidwesen des TSV-Ringers. Er verletzte sich an der Schulter und musste vorzeitig aufgeben. So gingen unerwartet vier Mannschaftspunkte nach Kelheim. Mike Fischer hatte bis 86kg gegen Sebastian Lochner leichtes Spiel und sorgte überlegen für die erhoffte volle Punktausbeute.

Beim Stand von 11:8 für Kelheim legte Raimund Zuraj (bis 71kg) nach. Sein Kontrahent Alexander Petersen wehrte sich vergebens, ein blitzsauberer Kopfzug brachte erneut vier Zähler. Die Vorentscheidung errang Johannes Mayerhofer (80kg), der Markus Graßl in einem mitreißenden Kampf mit 15:2 Punkten besiegte.

Bei seiner Saisonpremiere machte Andreas Schmidt (75 kg Freistil) gegen Gäste-Leistungsträger Christoph Graßl einen starken Kampf, musste aber auf die Schultern. Den umjubelten Schlusspunkt setzte Felix Henneberger. Gegen Benedikt Wendl musste er eine „Vier“ abgeben, glich jedoch schnell aus und stürmte zum Schultersieg. „Die Halle kochte“, so der ATSV-Pressewart.