Fussball
ASV erwartet Tabellenzweiten

Die Neumarkter müssen sich erneut beweisen: diesmal gegen Eintracht Bamberg. Auf die Defensive kommt viel Arbeit zu.

08.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:10 Uhr
Hans Peter Gleisenberg
Der ASV Neumarkt und der SC Feucht lieferten sich ein packendes Derby. −Foto: Hans Gleisenberg

Die Spitzenteams der Bayernliga geben sich am Deininger Weg die Klinke förmlich in die Hand – und mit Eintracht Bamberg kommt am heutigen Samstag um 14.30 Uhr der aktuelle Tabellenzweite. Die Oberfranken treffen dabei auf wieder erstarkte Platzherren.

Beim ASV-Anhang war nach dem Derbysieg gegen Feucht kollektives Aufatmen angesagt – auch beim Coach: „Natürlich war uns klar, dass unsere Jungs das Fußballspielen nicht verlernt haben, doch man muss auch mal eine Schwächephase überstehen, ohne gleich in Panik zu verfallen“, so Jürgen Schmid. Und hier muss man allen beteiligten schon ein Kompliment aussprechen, weil sie zielstrebig weitergearbeitet und nicht nach drei sieglosen Spielen alles in Frage gestellt haben. Und dass die Mannschaft noch siegen kann, hat sie im Kreisderby gegen den SC Feucht eindrucksvoll bewiesen. Hier hat Schmid auch mutig gehandelt und personelle Veränderungen vorgenommen, die er nach den Trainingseindrücken vollzog. Michael Winter und Jannik Schneider überzeugten dabei in ihrem Startelfdebüt und verliehen der Defensive Halt und Sicherheit. Die vergangene Trainingswoche wurde genutzt, um die gewonnene Erkenntnis aus dem Kreisderby zu vertiefen. Schmid brach hier eine Lanze für das ganze Team: „Wir sind auch in der Breite gut aufgestellt und jedem, den ich bringe, gehört mein Vertrauen“, so der Coach.

Qualität von der Bank

Das zeigt auch der Spielberichtsbogen der vergangenen Woche, auf dem – um nur einige zu nennen – mit Elias Mayer, Raphael Heimisch, Marc Müller und Philipp Majewski, der leicht erkrankt eine schöpferische Pause bekam, lauter Spieler stehen, die in der Bayernliga schon ihre Klasse unter Beweis gestellt haben. Schmid machte hier auch deutlich, dass man zwar wichtige Spieler verloren hätte, aber die Weiterentwicklung der gesamten Mannschaft sei, wie das Derby zeigte, auf einem guten Weg.

Wie wichtig auch ein Christian Schrödl für das Team ist, hat er am Samstag bewiesen. Zum einen bindet der „Schrödi“ mindestens zwei Abwehrspieler und zusammen mit Daniel Haubner und Selim Mjaki ist er der Kopf der Angriffsformation. Allerdings wird das Sturmtrio heute schon einen guten Tag haben müssen, denn der Gast hat in 14 Spielen erst neun Gegentore einstecken müssen.

Getreu der Fußballweisheit „der Angriff gewinnt das Spiel, aber die Abwehr die Meisterschaft“ muss man aber auch die Abwehr loben: Henrik Brüggen, Leon Schoen, Flo Hausner und nicht zu vergessen Philipp Majewski. Auch die Routiniers im Team, wie Kapitän Alexander Braun, Jonas Marx und Keeper Nico Herzig waren gegen Feucht eine Macht. Herzig im Tor verhinderte im Derby kurz nach der Pause mit zwei Glanzparaden ein Kippen der Partie, Marx glänzte als Vorlagengeber beider Treffer und Braun zog die Fäden im Mittelfeld.

Beste Voraussetzungen

Eigentlich beste Voraussetzungen, auch gegen den Tabellenzweiten aus Bamberg eine gute Figur zu machen. Doch wie die Erfahrung lehrt, jedes Spiel hat seine eigenen Gesetze. Auch der Gast aus der Domstadt hat ähnliche Erfahrungen mit Pleiten verkraften müssen. Besonders schmerzlich war da die Heimspielniederlage gegen den Underdog aus Karlburg, der den Bambergern auch die Tabellenführung kostete. Der ASV-Coach charakterisierte den Gegner so: „Die wissen, wo die Hütte steht, was ihre 38 Einschüsse unterstreichen und haben auch eine sattelfeste Abwehr.“

Aus den bisherigen Spielen kann man allerdings die Erkenntnis ziehen: Keiner ist unschlagbar. Und aus Sicht des ASV Neumarkt ist eines auch klar: Die Zuschauer-Entwicklung ist positiv, denn im Schnitt wollten bisher 450 Fans den ASV sehen, was im Liga-Ranking Platz drei bedeutet. Noch besser sieht es in der Fairness-Tabelle aus, in der der ASV auf Platz eins steht.