Neumarkt-Bamberg
ASV: Maximale Ausbeute fürs Schrumpfteam

Mit nur zwölf Feldspielern im Aufgebot siegt Neumarkt dank Keeper Lukas Wutz und Doppel-Torschütze Raphael Heimisch 3:2.

08.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:25 Uhr
Ans 3:2 in Bamberg wird sich Raphael Heimisch lange erinnern. −Foto: Lothar Röhrl

Vierter Sieg im vierten Spiel nacheinander: Es ist offensichtlich, dass der ASV Neumarkt in der Nord-Gruppe der Bayernliga kurz vor Saisonschluss noch einmal auf den Geschmack gekommen ist. Das 3:2 beim FC Eintracht Bamberg 1 nährt den Verdacht, dass der ASV immer dann am besten funktioniert, wenn es personell besonders eng ist.

Beispiel eins die Partie neulich unter der Woche in Ammerthal: Die Mannschaft der Trainer Kevin Leidl/Fred Neumüller wurde nach einer halben Stunde durch einen Platzverweis dezimiert. Sie siegte dennoch dank furioser 30 Minuten direkt nach dem Seitenwechsel 4:2. Beispiel zwei das Auswärtsspiel an diesem Samstag beim FC Eintracht Bamberg 1: Nur zwölf Feldspieler saßen bei der Abfahrt nach Bamberg im Neumarkter Mannschaftsbus. Nach den 94 Minuten gingen die Gäste mit einem 3:2-Erfolg vom Platz.

Obwohl es Trainer Kevin Leidl sehr schwer fiel, zwei Spieler aus einer sehr kompakten Mannschaft hervorzuheben, rang er sich dennoch zu zwei Ausnahmen durch: Torwart Lukas Wutz und Raphael Heimisch erhielten vom Trainer jeweils ein Sonderlob.

ASV Neumarkt: Marx fehlt, Schneider draußen

Dabei waren die Voraussetzungen nicht gerade günstig: Beim gewohnten Spiel-Antreiber Jonas Marx war schon Tage vor der Partie klar, dass er dieses Mal daheim bleiben musste. Bei einigen angeschlagenen Spielern wollten es Leidl und Neumüller nicht riskieren, sie mitzunehmen. Und so ergab sich ein sicher nicht schön anzusehendes Bild. Denn zum Zeitpunkt des Anpfiffs der Partie saßen nur Christian Bullinger und der nach seiner Sperre wieder spielberechtigte Jannik Schneider auf der Bank.

Tabelle:Das nächste Spiel:
„Lieber Fünfter als Fürther“, das sagt der Nürnberger gerne. Beim ASV Neumarkt ist der fünfte Platz wohl Mittelpunkt dieser Saison geworden. Erstaunlich beständig rangiert Neumarkt seit dem zweiten Spieltag meistens als Fünfter.Vor dem 33. Spieltag dieser Bayernliga-Saison ist der ASV Fünfter. Bei sechs noch zu vergebenen Punkten sind die Abstände nach oben, aber auch unten für Neumarkt ohne Bedeutung. Nächster Gegner ist Don Bosco Bamberg (nlr)

Doch schon früh in dieser Partie keimte beim Gast aus der Oberpfalz Hoffnung auf. In der fünften Minute ging der Tabellenfünfte beim Vierten zur Freude von Kevin Leidl mit 1:0 in Führung. Leidl verhehlte im Gespräch mit unserer Zeitung seine Freude über den Vorbereiter und den Schützen nicht: Neumarkts Dribbler-Wirbler Selim Mjaki zeigte bei einem Konter über die rechte Seite Übersicht, als er merkte, dass Raphael Heimisch mitgelaufen war. Den von Mjaki auf ihn gezirkelten Ball nahm Heimisch mit der Brust an und jagte das Leder ins Netz.

Natürlich passte dieser frühe Rückstand nicht ins Konzept der Bamberger. Denn gegen Neumarkt war ein Sieg eingeplant, um sich doch noch die Mini-Chance auf einen der beiden ersten Plätze zu erhalten.

ASV-Torwart Lukas Wutz zeigt seine Klasse

Doch im Neumarkter Tor hatte einer etwas gegen ein 1:1 vor der Halbzeit: Lukas Wutz. „Dreimal hat er uns großartig vor einem Ausgleich und mehr noch vor der Halbzeit bewahrt“, freute sich Kevin Leidl. Er durfte sich in der 67. Minute gar über die Erhöhung auf 2:0 freuen. Wieder war Mjaki der Vorbereiter und wieder traf Heimisch ins Tor. Für den Blonden im Trikot des ASV bedeutete der zweite Treffer in dieser Partie die Verdoppelung seiner Ausbeute in dieser Saison zuvor. Was wäre es dieses Mal für ein ASV-Sieg gewesen, ohne dass nicht auch Tormaschine Christian Schrödl getroffen hätte. In der 70. Minute versenkte er den Ball zum 3:0 im Bamberger Netz.

3:0 nach 70 Minuten: Das war schöner, als es zuvor erträumt worden war. Das war aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn nur eine Minute nach dem 0:3 glich Bamberg zum 1:3 durch Simon Heinz aus. Trotz der weiter scheinbar beruhigenden Führung merkte der ASV-Trainerstab, dass die Kräfte ihrer Mannschaft immer mehr den Bach (in Bamberg: Pegnitz genannt) hinab gingen. Damit war die Zeit für Spielerwechsel gekommen. Mehr als zwei waren an diesem Samstag aber nicht drin: Christian Bullinger und Jannik Schneider kamen für die zweifache Torfabrik Mjaki/Heimisch.

Das verhinderte nicht, dass die Bamberger Eintracht noch zu ihrem zweiten Treffer (Patrick Hack; 80. Minute) kam. Mehr ließen Wutz & Co. aber nicht mehr zu.