Fußball Bayernliga
ASV Neumarkt erlebt „gebrauchten Tag“

Auch das Gastspiel bei Don Bosco Bamberg geht verloren. Das 2:3 kam unter äußerst unglücklichen Umständen zustande.

17.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:42 Uhr
Benjamin Weigl
Der ASV Neumarkt (rot) war in Bamberg gefordert. (Archivfoto) −Foto: Hans Gleisenberg

Nach den erfolgreichen Auftakt-Wochen in die Bayernliga-Saison verfällt der ASV Neumarkt zum Ende der Hinrunde zunehmend dem Herbstblues. Am Sonntagnachmittag setzte es mit einem 2:3 gegen Don Bosco Bamberg die zweite Niederlage in Folge. Nach nur vier Punkten aus den vergangenen sechs Partien zeigt die Formkurve der Neumarkter Kicker steil nach unten – individuelle Fehler verfestigten in Bamberg diesen Trend.

Elfmeterpfiff in Minute fünf

„Ein Schiri-Geschenk und zwei Geschenke des ASV“, so fasste Günther Bruckschlögl, stellvertretender Abteilungsleiter, den missglückten Nachmittag in Franken vor wolkenverhangenem Himmel zusammen. Die Hausherren aus Bamberg gingen schnell in Führung: Bereits nach fünf Minuten ertöte der Pfiff von Schiedsrichter Maximilian Alkofer, der im Strafraum ein Foul von Henrik Brüggen an einem gegnerischen Stürmer gesehen hatte. Bruckschlögl bewertete die Situation anders: Brüggen habe den Ball gespielt, der Bamberger seinen Fuß hineingestellt – erst dann sei er getroffen worden. Simon Allgaier war’s egal: Bambergs Topscorer markierte aus elf Metern seinen siebten Saisontreffer.

Der ASV zeigte sich in der Folge unbeeindruckt. Leon Schön zielte knapp vorbei (8.), Philipp Nutz umkurvte Keeper Julian Glos, kam aber nicht mehr zum Abschluss (9.). Nach einer knappen halben Stunde meldete sich Bamberg nach einer Ecke per Kopfball erstmals wieder im ASV-Strafraum an. Eine brenzlige Situation nach Abspielfehler von Schneider konnte dieser selbst noch bereinigen (31.) – doch wenige Momente später kam es zu einem folgenschweren Missverständnis zwischen Schön und ASV-Torwart Nicolas Herzig: Don-Bosco-Spielmacher Sayko Trawally nahm dankend an und vollendete zum 2:0 (32.). Kurz vor der Pause hatte Schön den Anschluss auf dem Fuß, doch Glos parierte. Den Nachschuss von Jonas Marx kratzte die Bamberger Abwehr von der Torlinie.

Kalte Dusche nach dem Seitenwechsel

Für Abschnitt zwei hatte sich der ASV viel vorgenommen, Franken-Stürmer Dominik Sperlein erstickte mit dem 3:0 in der 47. Minute zunächst aber jede Hoffnung im Keim: Herzig sah bei seinem Abschluss aus zwölf Metern nicht gut aus, Sperleins haltbarer Schuss rutschte ihm durch die Hosenträger. Als sich die Bamberger dem Sieg sicher wähnten, folgte die beste ASV-Phase: Daniel Haubner tankte sich am Strafraum durch, legte quer auf den eingewechselten Selim Mjaki, der von halbrechts zum 1:3 traf (66.). ASV-Hoffnungsträger Haubner, an dem das Spiel bis dahin vorbeigelaufen war, kam nur drei Minuten später nach einem Marx-Freistoß frei zum Schuss – plötzlich nur noch 2:3.

Tabelle:Torjäger:
Nach 16 Spielen hat der ASV Neumarkt 29 Zähler auf dem Konto, das bedeutet Rang sechs der Bayernliga. Als Aufsteiger liegt der ASV damit mehr als im „Soll“.Während Christian Schrödl in Bamberg geschont wurde, schwingt sich Daniel Haubner zum Topscorer vom Deininger Weg auf. Er steuerte mit neun Toren und acht Assists bislang schon 16 Scorer-Punkte zum ASV-Erfolg bei.

Alles schien auf eine dramatische Schlussphase hinauszulaufen. In den letzten 20 Minuten näherten sich die Neumarkter dem erhofften 3:3 aber nicht mehr an, Bamberg verwaltete die Führung weitgehend souverän. So endete das umkämpfte Gastspiel im Frankenland letztlich auf mittelklassigem Niveau, Bruckschlögl sprach anschließend von einem „gebrauchten Tag“.

Bruckschlögl lobt den Teamgeist

„Das waren heute zu viele Unzulänglichkeiten, wir waren selbst schuld“, lautete sein Fazit. Dass die Neumarkter erstmals in dieser Saison auf ungewohnten Kunstrasen antreten mussten, ließ Bruckschlögl nicht als Entschuldigung gelten, wenngleich er festhielt: „Ich war jetzt zum dritten oder vierten Mal hier und hab noch kein gutes ASV-Spiel auf diesem Platz gesehen.“ Trotz des Formtiefs ist Bruckschlögl aber zufrieden mit der bisherigen Punkteausbeute und dem Teamgeist der Mannschaft. „Jetzt heißt es Mund abwischen, dann geht es weiter.“ Mit dem 1. FC-Sand zum Hinrundenfinale und dem Spiel gegen Hof hat der ASV nun zwei machbare Aufgaben in zwei Heimspielen vor der Brust.