Bayernliga Nord
ASV Neumarkt verspielt eine Zwei-Tore-Führung

23.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:30 Uhr
Lothar Röhrl
Ein ASVler (Jannis Hampl in Rot) oben und ein Kornburger unten: Beim Schlusspfiff war es genau umgekehrt. −Foto: Röhrl

Der ASV Neumarkt hat am Samstag zuhause 2:3 gegen den TSV Kornburg verloren. Wesentlich mehr als diese beiden Zahlen sagen die folgenden aus: Der ASV hätte zur Halbzeit deutlicher als 2:0 führen müssen. Chancen zum 3:0, 4:0 waren da.

Nach der Halbzeit glich Kornburg binnen acht Minuten zum 2:2 aus. Nur ASV-Torwart Nick Guttenberger ist es zuzuschreiben, dass es lange beim 2:2 blieb. Dieser Dusel endete in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als der ASV das 2:3 kassierte. Beim ASV Neumarkt ist das Gespenst des Abstiegs aus der Bayernliga Nord noch lange nicht verjagt.

ASV brach in Hälfte zwei ein

Wer auf Neumarkter Seite eine Ahnung davon gehabt hatte, wie diese Partie nach der klaren Halbzeitführung ausgehen würde, könnte jetzt ins Hellseher-Fach wechseln. Denn Kornburg sah – wie der Fußballer es gerne sagt – „schon eingesackt“ aus. Der Einbruch ihrer Mannschaft nach der Halbzeit und die Harmlosigkeit über weite Strecken dieser zweiten 45 Minuten plus der verhängnisvollen Nachspielzeit musste die ASV-Fans betroffen machen.

Der ASV gestaltete die ersten 45 Minuten vor rund 400 Zuschauern wie eine Mannschaft, die mit dem angestrebten Heimsieg einen vorentscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt machen wollte.

ASV schnürte Kornburg ein

Kornburg wurde fast eingeschnürt. Gedanklich immer auf der Höhe pressten und doppelten die Neumarkter die Gäste-Spieler schon an der Mittellinie. Im Angriff wurde aus allen Positionen auf das Kornburger Tor geschossen. Zum „Mann der ersten Halbzeit“ wurde Selim Mjaki – zunächst im positiven Sinn. Sein zehntes Saisontor gelang Mjaki in der achten Minute. Mit seinem Flachschuss ins Glück krönte er eine schnelle, von Michael Winter und Leon Gümpelein eingeleitete Kombination. Die Offensivwucht der Neumarkter ließ auf ein weiteres Tor für die Hausherren hoffen.

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Christian Schrödl, der nach seiner Verletzung noch nicht hundertprozentig fit scheint, hatte dann zweimal Pech im Abschluss, ehe Mjaki die nächste Großchance kreierte. Dieses Mal als Vorbereiter über rechts: Nach der Zwischenstation Schrödl kam Leon Gümpelein von Schrödl perfekt bedient zum Abschluss. Nach 38 Minuten führte der ASV 2:0.

Ausgerechnet dem zuvor so groß aufspielenden Mjaki blieb in der 43. Minute die Vorentscheidung verwehrt: Seine sehenswerte Direktabnahme aus 20 Metern parierte Kornburgs Keeper Ockert per Reflex.

Völlig andere zweite Hälfte

Die Statik der Partie änderte sich in Hälfte zwei komplett. Kornburg übernahm das Kommando und kam innerhalb von nur acht Minuten zum 2:2. Erst traf Sebastian Schulik, Kornburgs Kraftpaket auf der Mittelstürmer-Position, mit einem wunderschönen Schuss zum 1:2 (54.). Den mittlerweile überfälligen Ausgleich besorgte Zischler, als Neumarkts Hintermannschaft zunehmend unsortiert geworden war (62.).

Immer stärker lag dann Kornburgs Führungstor in der Luft. Doch allein Neumarkts mit Abstand bester Akteur, Torhüter Nick Guttenberger, bewahrte sein Team vor einem weiteren Gegentor. Guttenbergers Glanztaten halfen aber dennoch nicht, die Niederlage abzuwenden.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit schnappte sich Schurig den Ball nach einem missglückten Befreiungsschlag und traf zu seinem zehnten Saisontor. Damit war die wegen des „Filmrisses“ nach dem Wechsel verdiente Heimniederlage des ASV perfekt.