Bayernliga Nord
ASV Neumarkt will in Ammerthal den Trend bestätigen

16.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:10 Uhr
Lothar Röhrl
Im Spiel gegen Großbardorf wurden die Trikots „Textilproben“ unterzogen, links der Neumarkter Leon Gümpelein. −Foto: Röhrl

Der ASV Neumarkt (Zwölfter) bei der DJK Ammerthal (Sechster): Dieses Oberpfalz-Duell steht am Sonntag (14 Uhr) in der Bayernliga an. Während der Trend des ASV klar nach oben zeigt, ist der Ammerthaler Motor nach starkem Saisonstart ins Stocken geraten.

Am Mittwoch hat sich der Ammerthaler Abwärtstrend mit dem 0:2 in der Nachholpartie beim TSV Kornburg fortgesetzt. Aktuell, nach 22 Spielen, hat Ammerthal 34 Punkte.

Kornburg indes drängte den ASV Neumarkt von Platz elf auf zwölf zurück. Auch nicht nach Neumarkter Wunsch war am Mittwoch, dass der Neunte (Cham) einen Punkt beim Vierten (Donaustauf) geholt hat. Nach diesen Nachholspielen ist erst recht klar geworden, wie wichtig für den ASV die beiden Siege binnen acht Tagen in Feucht und daheim gegen Großbardorf gewesen sind.

Neumarkt gewann vier der letzten sechs Spiele

Mindestens genauso wichtig wie die Vorschau auf das Spiel in Ammerthal ist ein Blick auf den Neumarkter Trend zuletzt: In den 17 Spielen der Hinrunde hatte der ASV vier Mal gewonnen. Allein in den ersten sechs Spielen der Rückrunde sind es auch schon vier Siege.

Zwei davon können noch besonders wertvoll werden: Denn gegen Großbardorf (derzeit 16.) wurde genauso zwei Mal (je 2:1) gewonnen wie gegen den Dreizehnten Bayern Hof (1:0 und 2:1).

Das bedeutet: Wenn der ASV am Ende der Saison punktgleich mit einem von beiden oder gar mit beiden Mannschaften wäre, zählt jeweils der direkte Vergleich. Da sind die Neumarkter besser.

ASV hat die Nase vorne

Und es gibt noch eine dritte Mannschaft aus dem Unterhaus dieser Bayernliga, gegen die der ASV die Nase vorne hat: Don Bosco Bamberg (14.). Einem 1:2 auswärts folgte daheim ein 2:0-Sieg kurz vor der langen Winterpause. Damit steht der ASV um ein Tor besser als Don Bosco da.

Nun also das brisante Auswärtsspiel des ASV in Ammerthal. Dort ist noch immer Jürgen Schmid Trainer. Doch der ehemalige Coach der Neumarkter (bis Februar 2022) muss derzeit als „angezählt“ gelten. Schon vor der Niederlage der Ammerthaler in Kornburg war das der Fall.

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Das liegt an Tobias Rösl, dem Sportdirektor der DJK. Dieser hatte Anfang Dezember Trainer Jürgen Schmid in einem Zeitungsinterview unter Druck gesetzt.

Zwei Beispiele: In Bezug auf Ammerthals spätes 3:4 gegen Aufstiegsfavorit Eintracht Bamberg in der 94. Minute wurden in Richtung Schmid „taktische Fehler“ attestiert. Und vom Trainer forderte Rösl einige Zeilen weiter, dass man auch mal klar sagen solle, dass man den Kader „anders anpacken“ müsse. Wieder einige Zeilen später steht in Bezug auf den Trainer und alle anderen Beteiligten die Aussage: „Es wird auch nicht mehr drumherum geredet, sondern Tacheles.“

ASV-Trainer Dominic Rühl sind diese Turbulenzen und jetzt auch Ammerthals Niederlage im Nachholspiel zwar nicht verborgen geblieben. „Wir werden unseren Fokus aber nur auf uns richten“, sagte Rühl im Vorgespräch. Er begründete diesen Grundsatz mit dem noch lange nicht erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt.

Personallage ist nicht rosig beim ASV Neumarkt

Die eigene Lage ist beim ASV personell nicht so rosig, wie sie sein sollte: Denn weiterhin nicht dabei sein wird Leon Schoen. Jetzt droht auch noch dem Verteidiger mit Sonderaufgaben, Niklas Schell, wegen einer im Großbardorf-Spiel erlittenen erheblichen Blessur im Knöchel ein längerer Ausfall. Ganz so lange wird es bei David Meyer trotz eines ihn schwer plagenden Weisheitszahnes wohl nicht dauern.

Rühl weiß aber auch, dass seine Mannschaft zuletzt enorm an Selbstvertrauen gewonnen hat: „Ich will in Ammerthal unbedingt gewinnen.“ Mit der zuletzt gezeigten Laufbereitschaft könnte das dem ASV gelingen. Das wäre auch die Revanche für das 1:2 daheim in der Vorrunde.