Der ASV Neumarkt hatte in der vergangenen Woche die kurzfristigen Abgänge derbeiden Leistungsträger Alexander Moratz und Leon Gümpelein verkraften müssen, ist dadurch aber sportlich keineswegs aus dem Tritt geraten.
Im Freitagabendspiel beim ambitionierten ATSV Erlangen siegte der Bayernliga-Aufsteiger in einem leidenschaftlichen Spiel im Stil einer Spitzenmannschaft verdient 4:1 (1:0) und springt damit zumindest für eine Nacht wieder auf Platz eins der Nord-Staffel.
Schon im ersten Abschnitt hatten die Gäste die Partie im Griff, waren auf dem vom Regen rutschigen Rasen die ballsicherere, feldüberlegene Mannschaft. Einziges Manko im Spiel der Neumarkter: Die zahlreichen Chancen wurden teils fahrlässig vergeben, weshalb nach 45 unterhaltsamen Minuten nur eine 1:0-Führung für die Spieler von Coach Jürgen Schmid stehen sollte.
Das Tor für den ASV erzielte Neumarkts Torjäger Christian Schrödl drei Minuten vor der Halbzeitpause, als er nach einem langen Pass von Elias Meyer in den Strafraum an den Ball kam und die Kugel per Drehschuss flach ins Erlanger Tor beförderte.
Viele Chancen liegen lassen
Zu diesem Zeitpunkt hätten die defensiv nahezu einwandfrei aufspielenden Gäste bereits deutlicher führen können, ja sogar müssen. So drosch Angreifer Christian Schrödl bereits nach 20 Spielminuten den Ball wuchtig an die Querlatte des Erlanger Tors, schob Selim Mjaki völlig freistehend das Spielgerät zu lässig am ATSV-Kasten vorbei (40.) oder er fand seinen Meister in Torhüter Michael Kraut (41.).
Nach dem Seitenwechsel dauerte es hingegen nicht allzu lange, bis der ASV Neumarkt wieder ins Tornetz der Mittelfranken traf. In der 58. Spielminute setzte sich Daniel Haubner mit einem beherzten Spurt über die linke Seite durch und passte maßgenau in die Strafraummitte, wo Selim Mjaki aus drei Metern nur noch einschieben brauchte – 2:0 für die Gäste, die jedoch eine Minute zuvor zwei große Chancen der Hausherren zugelassen hatten . Doch ASV-Keeper Nicolas Herzig reagierte zweimal hervorragend.
Nach der Zwei-Tore-Führung der Gäste wurden die Beine bei Erlangens Spieler zunehmend schwerer. Der ASV drückte hingegen weiter aufs Tempo und kam in der 71. Minute durch Haubner, der den Ball 30 Meter vor dem Tor erobert hatte, zum Tor zog und überlegt einschob, zum verdienten 3:0.
Der angestaute Frust der Hausherren entlud sich in der 78. Spielminute, als Philip Messingschlager für ein unmotiviertes Foulspiel zurecht mit der Roten Karte des Platzes verwiesen wurde.
Ehrentreffer in Unterzahl
In Unterzahl sollte Erlangen dennoch zu seinem Ehrentreffer kommen. Nach einem Missverständnis zwischen Neumarkts Henrik Brüggen und Keeper Herzig im eigenen Strafraum, fiel ein Spieler des ATSV zu Boden – Strafstoß. Den anschließenden Foulelfmeter verwandelte Tarik Kuygun sicher zum 1:3 aus Sicht der Hausherren (87.).
Den Schlusspunkt der Partie sollten aber die souveränen Neumarkter setzen. Raphael Heimisch traf noch zum 4:1 für die Gäste, danach pfiff der umsichtige Schiedsrichter Stefan Dorfner das Spiel ab und die jubelnden ASV-Spieler konnten als vorübergehende Spitzenreiter die Heimreise in die Oberpfalz antreten.