Bayernliga
ASV stolpert über Tabellenletzten

Neumarkt und Aschaffenburg sind beides Aufsteiger. Der ASV hatte als Tabellenzweiter allerdings größere Ambitionen.

12.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:38 Uhr
Der Neumarkter Traiberstab mit Jürgen Schmid (l.), Johannes Geitner und Fred Neumüller hatte viel zu besprechen. −Foto: Hans Gleisenberg

Der ASV Neumarkt hat sich im Auswärtsspiel bei Vatan Spor Aschaffenburg wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert und musste nach dem 0:2 mit leeren Händen die Heimreise antreten. Sicher, es war auf dem Papier das Duell zweier Aufsteiger, aber die Oberpfälzer gingen als Tabellenzweiter mit wesentlich größeren Ambitionen in die Partie als das Schlusslicht aus Aschaffenburg.

Doch Vatan Spor hatte offenbar die bessere Tagesform, war im Abschluss effizient, in der Abwehr konsequent und schaffte es mit diesem Sieg, die rote Laterne abzugeben – an den SV Seligenporten. Nichts war es also mit der erhofften Nachbarschaftshilfe.

Auch ASV-Chefcoach Jürgen Schmid sprach von einem gebrauchten Tag: „Heute konnten weder unsere erfahrenen Spieler noch die jungen Kicker an ihre zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen. Wir haben über die gesamte Spielzeit keine brauchbare Torchance herausgespielt“. Ob dies nachlassenden Kräften aufgrund des großen Spielpensums seit Juli geschuldet sei oder ob das Team nur einen schlechten Tag erwischt habe, müssten die nächsten Spiele zeigen, sagte Schmid weiter. „Allerdings müssen wir alle unsere Lehren daraus ziehen“, sagte der Trainer, der aber keinen Grund sieht, den Kopf hängen zu lassen.

Nie ins Spiel gefunden

Von Beginn an machten die Platzherren die Räume eng und hatten in ihren Innenverteidigern die Dirigenten in der Abwehr. So fanden die Gäste zu keiner Phase richtig ins Spiel und die sonst so flinken und beweglichen Angriffsspitzen blieben an diesem trüben und regnerischen Samstag blass wie der Himmel. Mit besagten Wetterverhältnissen kam die Heimelf zudem besser zurecht. Auf dem tiefen und nach dem Platzregen auch seifigen Boden zeigten die Aschaffenburger Kicker die wesentlich bessere Standfestigkeit.

Aschaffenburg verstand es von Anfang an gut, das Neumarkter Aufbauspiel zu stören und so konnten Braun, Haubner, Schrödl und Co. nicht wie bisher gewohnt ihr Aufbauspiel kreieren. Der ASV fand keine Mittel, die tief stehenden Unterfranken aus der Defensive zu locken. Vatan Spor überließ dem Schmid-Team die Initiative, was für mehr Neumarkter Ballbesitz sorgte und eine optische Überlegenheit, aber die Unterfranken lauerten auf Fehler des Tabellenzweiten und zeigte sich gnadenlos effektiv.

Tabelle:Trainerstimme:
Mit seiner Niederlage in Aschaffenburg befindet sich der ASV in bester Gesellschaft, denn auch die DJK Vilzing musste sich als Tabellenerster bei Vatan Spor mit 1:0 geschlagen geben.ASV-Trainer Jürgen Schmid blickt positiv voraus, denn es steht kein Spiel unter der Woche an. So kann man intensiv trainieren, um im Spiel gegen die DJK Vilzing eine positive Reaktion zu zeigen.

Es hätte aber auch anders laufen können. Denn in der 25. Minute hatte ASV-Neuzugang Yannik Schneider nach einer Ecke die Führung auf dem Fuß. Er scheiterte aber mit seinem Schuss am Torhüter. Keine zwei Minuten später verloren die Neumarkt im Spielaufbau den Ball und Furkan Sandikci lief alleine auf das Neumarkter Tor zu. Den herauseilenden Keeper Nico Herzig überwand er mit einem Lupfer.

Das Tpr hätte auch ein Weckruf sein können, sagte hernach Neumarkts Co-Trainer Johannes Geitner. Tatsächlich mühten, ja quälten sich die Neumarkter Kicker sichtbar, etwas zu bewerkstelligen, aber mehr als unproduktives Ballgeschiebe brachten sie nicht zustande.

Zweites Tor zur Unzeit

Stattdessen fiel kurz vor der Pause der zweite Gegentreffer nach einer Ecke. Diese konnte Neumarkts Abwehr nicht klären. An der Strafraumgrenze nahm Hendrik Ehart das Leder volley und donnerte es in den Winkel des ASV-Kastens. Mit einem Doppelwechsel, Jonas Marx und Marc Müller rein und Raphael Heimisch und Jannik Schneider raus, wählte Schmid nach der Pause eine etwas offensivere Variante, doch auch dies brachte nicht den gewünschten Effekt.

Aufregung dann in der 53. Minute: Henrik Brüggen prallte mit einem Gegenspieler zusammen. Den Spieler der Heimelf erwischte es schwerer und er wurde ins Krankenhaus gebracht, aber auch Brüggen konnte nicht weiter machen.

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Die Heimelf war konsequent und der ASV weiter ideenlos. So bekamen die 90 Fußballfans in den letzten 30. Minuten nichts mehr zu sehen.