Sportgespräch
BLSV lud Vereine aus dem Landkreis Neumarkt ein – und kaum einer kam

29.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:50 Uhr
Andreas Friedl
Fast 2000 Läufer von jung bis alt nahmen heuer am BLSV-Läufercup teil. −Foto: Treiber (Archiv)

Zum Sportgespräch hatten der Bayerische Landessportverband (BLSV) und die Bayerische Sportjugend (BSJ) ins Lengenfelder Vereinsheim eingeladen. Von den 113 Vereinen, die dem BLSV im Kreis Neumarkt angeschlossen sind, fanden nur von 15 Vereinen Vertreter den Weg nach Lengenfeld.

Eine enttäuschende Resonanz, wie an den Gesichtern der Verantwortlichen anzusehen und vor allem den Gesprächen der anwesenden Vereinsvertreter zu entnehmen war. Aus der Sicht eines Neutralen gesehen, wer nicht anwesend war, hatte viel Wissenswertes versäumt.

Neben den Vertretern aus den Vereinen konnte der BLSV-Kreisvorsitzende Robert Hoidn auch Michaela Dörfler von der BSJ und seine weitere Vorstandschaft sowie den ersten Vorsitzenden des DJK-SV Lengenfeld, Erwin Achhammer, mit seiner Vorstandschaft begrüßen.

Mehr als 49000 Mitglieder in 113 Vereinen

Nach dem Grußwort von Achhammer, der dabei kurz seinen Verein vorstellte, ergriff Robert Hoidn wieder das Wort und zeigte den Gästen die Entwicklung BLSV im Kreis auf: „Zum 31. Dezember des vergangenen Jahres hatten wir insgesamt 49219 Mitglieder in 113 Vereinen.“

Während in den Jahren 2020 und 2020 fast alle Veranstaltungen Corona zum Opfer fielen, konnten im letzten Jahr wieder alle geplanten Veranstaltungen durchgeführt werden.

Beim BLSV-Läufercup 2022 waren insgesamt fast 2000 Läufer am Start. Hoidn und auch einige Vereinsvertreter beklagten, dass die immer größer werdende Bürokratie ein Hindernis sei, die so manchen an der Mitarbeit in den Vereinen abhalte.

Weiter sprach der Kreisvorsitzende unter anderem die Verlängerungen der Übungsleiterscheine, die Meldung zur Sportlerehrung und die Verdoppelung der Vereinspauschale für 2020 und 2021 an. „Dies war sehr wichtig und hat den Vereinen sehr gut getan. In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei unserem bayerischen Finanzminister Albert Füracker bedanken.“

Weitere Fördermöglichkeiten, gerade im Jugendbereich erläuterte dann auch Markus Ott vom Kreisjugendring: „Der Kreisjugendring kommt dann ins Spiel, wenn es über den BLSV und die BSJ hinausgeht. Zum Beispiel für Beamer in Jugendräumen, Zeltlager oder in Sachen Inklusion.“

Als dann noch Manfred Eckl, zuständig im BLSV-Kreis für Sportstättenbau, über die Fördermöglichkeiten sprach, erhellte sich so manches Gesicht eines Vereinsfunktionärs.

Förderungen unter Vereinen teils unbekannt

Denn offensichtlich waren diese finanziellen Unterstützungen seitens des Freistaates, des BLSV, des Bezirks, des Landkreises oder der Gemeinde nicht so bekannt.

Wolfgang Federhofer, Vorsitzender des Fördervereins der SpVgg Willenhofen, formulierte es gegenüber unserer Zeitung so: „Ich kann nur Positives über die Förderung durch den BLSV sagen. 2021 konnten wir unser Flutlicht auf LED umstellen und 2022 die Bewässerung auf unserem A-Platz durchführen.“

Hoidn sprach weiter die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten beim BLSV und der BSJ an. Ausführlich erwähnte er auch die von den Vereinen zu tragenden und gestiegenen Energiekosten, die so manche finanzielle Rücklage aufbrauchten. Von Michael Wittl, zuständig im BLSV-Kreis für Digitales, wurden die Veranstaltungsteilnehmer anschließend über die Neuerungen in diesem Bereich informiert. Rainer Zimmermann erläuterte noch die Vereinsberatung im BLSV-Bezirk Oberpfalz. Interessierte Vereine können sich in der BLSV-Geschäftsstelle melden. Angesprochen wurde auch der Termin für den BLSV-Jugendtag, der am 28. Oktober stattfinden soll.

Unter dem Motto „Wo drückt der Schuh – die Vereine haben das Wort“, äußersten sich die Vereinsvertreter vor allem zu den gestiegenen Energiekosten. Große Sorge bereitet den Vereinen auch die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Es wird immer schwieriger Betreuer, Trainer und Vorstandsmitglieder zu gewinnen. Einige sprachen auch die mangelnde Unterstützung und Wertschätzung des Ehrenamtes an. Leider kann auch so manche geplante Baumaßnahme trotz der guten Zuschusslage aufgrund der gestiegenen und nicht überschaubaren Baukosten nicht realisiert werden.