Landesliga
Ein gestandener Gegner für den SV Seligenporten

29.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:10 Uhr
Udo Weller
Gelingt dem SV Seligenporten (rot) in Forchheim der erste Saisonsieg? −Foto: Weller

Mit nur einem Zähler aus drei Spielen ist der Absteiger SV Seligenporten alles andere als erfolgreich in der Landesliga Nordost angekommen.

So ganz aus heiterem Himmel kommt diese magere Ausbeute freilich nicht, müssen die Klosterer doch mal wieder einen massiven Umbruch schultern. „Es war von vornherein klar, dass nicht alles sofort klappt, die Jungs müssen erst mal zusammenfinden“, lässt Trainer Bernd Rosinger denn auch Milde walten.

Dass die Geduld von ihm, wie auch die seines Trainerkollegen Michael Görlitz nicht ins Unbegrenzte reicht, wurde am vergangenen Freitag im Match gegen den SV Mitterteich deutlich, als beide sofort nach dem Abpfiff sichtlich angefressen den Platz verließen. Grund war der späte und entscheidende dritte Gegentreffer des SVM just in der Phase, als die Klosterer erst einen 0:2-Rückstand egalisiert hatten und dann drauf und dran waren, den Spieß komplett umzudrehen.

„Wir leisten uns zu viele individuelle Fehler, besonders bei langen Bällen haben wir große Probleme“, so Bernd Rosinger. Und eben so ein langer Ball war es auch, von dem sich sein Team in der 83. Spielminute übertölpeln ließ und es deshalb mit leeren Händen und hochgradig enttäuscht in die Kabine trottete.

Zu viele Chancen vergeben

Dazu wäre es aber gar nicht erst gekommen, wenn der SVS seine alles andere als seltenen Torgelegenheiten besser zu Ende gespielt hätte.

Fehlte es in einem Fall am finalen Pass, kam dieser in einem anderen Fall zwar an, wurde dann aber bei der letzten Berührung entweder nur mit einem Minimum an kinetischer Energie versehen oder weit entfernt vom Zielgebiet ins Nirgendwo befördert. Dieses eklatante Manko zog sich auch durch das gesamte Match bei den Kickers aus Selb, so dass der SV Seligenporten dort trotz weitgehender Überlegenheit mit dem 1:1-Unentschieden am Ende sogar noch zufrieden sein durfte.

„Wir müssen unsere Gelegenheiten nutzen und insgesamt torgefährlicher werden“, umreißt der Coach ein weiteres Aufgabengebiet.

Hier kommt es ihm gar nicht gelegen, dass mit Christian Knorr sein erfahrenster Offensivmann noch immer an Kniebeschwerden laboriert und deshalb am Samstagnachmittag (15 Uhr) auch im Spiel bei der SpVgg Jahn Forchheim aller Wahrscheinlichkeit nach ausfällt.

Kader soll größer werden

Um solchen Problemen künftig wirkungsvoller begegnen zu können, will das SVS-Trainerduo Görlitz/Rosinger den aktuellen Mannschaftskader unbedingt noch aufstocken. So wird intensiv nach einem Torhüter, einem weiteren Innenverteidiger sowie ein oder zwei Alternativen für den Sturm im Team gefahndet.

Zumindest in Forchheim ist jedoch noch die aktuelle Besetzung der Klosterer gefordert. Ging der Saisonstart der Equipe von Ex-Profi Christian Springer (unter anderem 1. FC Köln) mit der 1:4-Klatsche beim Aufsteiger SV Unterreichenbach noch gründlich daneben, folgte dem mühsamen 3:2 gegen Memmelsdorf ein furioser 5:0-Sieg über den FC Vorwärts Röslau.

„Forchheim ist eine gestandene Mannschaft und derzeit gut drauf“, erwartet Rosinger einen schweren Gang, was seine Vorfreude aber umso mehr befeuert: „Es ist schön, gegen ein Team zu spielen, dass einen richtig fordert“, findet Bernd Rosinger.