Landesliga Nordost
Ein harter Brocken für den SV Seligenporten

04.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:09 Uhr
Udo Weller
Will der SVS (rot) gegen Herzogenaurach bestehen, muss er sich ganz schön strecken. −Foto: Weller

Nach nur vier Spieltagen ist der SV Seligenporten wieder dort angelangt, wo er sich schon fast die ganze vorherige Saison aufgehalten hat – auf einem Abstiegsplatz.

Dabei sprach in Forchheim ganz viel für die Klosterer, wo die Hausherren schon früh in Unterzahl gerieten und sich teilweise mehr mit dem unsicheren Schiedsrichter als dem Spiel an sich beschäftigten.

Tatsächlich war der SVS drauf und dran, die längst verdiente Führung zu erzielen, bis ein kapitaler Ballverlust dem Gastgeber die 2:1-Führung auf dem Silbertablett servierte. „So was darf einfach nicht passieren, wir müssen beim Spielaufbau konzentrierter sein“, hängt Trainer Bernd Rosinger diese letztlich spielentscheidende Szene auch mit ein paar Tagen Abstand noch immer nach.

Viele SVS-Spieler sind noch unerfahren

In Bausch und Bogen verdammen mag er sein Team aber nicht: „Wir haben viele Spieler, die aus unteren Ligen kommen und sich erst einmal an die gestiegenen Anforderungen gewöhnen müssen.“

Hoffnung spendet zudem, dass die Klosterer mit Ausnahme der ersten Hälfte gegen Neudrossenfeld noch gegen keinen Rivalen komplett unterlegen waren, sondern stets mindestens auf Augenhöhe agierten. Mit dem 1. FC Herzogenaurach erscheint an diesem Freitag (18.30 Uhr) allerdings ein, so Rosinger, „dicker Brocken“ im Kloster.

Der Stammverein des deutschen Rekordnationalspielers Lothar Matthäus tummelte sich im Sommer 2015 noch in der Kreisliga. Mit der Verpflichtung von Jakob Karches als Spielertrainer tätigten die Verantwortlichen dann einen echten Glücksgriff.

Der mittlerweile 36-jährige Abwehrspieler führte die „Pumas“ erst in die Bezirks- und 2018 in die Landesliga. Dort etablierten sich die Erben des Lothar Matthäus recht schnell und verpassten in der vorigen Saison nur knapp die Teilnahme an der Aufstiegsrunde.

Zu Beginn dieser Spielzeit erfuhr der Kader nur behutsamen Veränderungen, so dass Karches auf ein eingespieltes Team zurückgreifen kann. Mit Tom Galasek befindet sich darunter auch der Sohn von Tomas Galasek, seines Zeichens fundamentaler Bestandteil der Pokalsiegermannschaft des 1. FCN anno 2007.

Keine Bange beim SVS vor dem Gegner

Aktuell befindet sich der FCH mit je zwei Siegen und Niederlagen auf Rang elf der Tabelle und wird nach der 0:3-Abfuhr in Röslau auf schnelle Wiedergutmachung aus sein. Für Rosinger kein Grund, Bange zu machen: „Wir werden alles versuchen, um unser Spiel durchzuziehen.“

Zumindest in personeller Hinsicht haben sich die Möglichkeiten dieses Vorhaben umzusetzen, verbessert. War in Forchheim die Ersatzbank mit zwei Feldspielern aus der Reserve dünn besetzt, können Rosinger und Michael Görlitz nun wieder auf Urlaubsrückkehrer Güney Bayram und höchstwahrscheinlich auch auf Routinier Christian Knorr, dessen Knieprobleme behoben sind, zurückgreifen.

Auch stehen die Chancen, dass Maximilian Laub nach seiner Platzwunde im Gesicht wieder ins Tor zurückkehrt, recht gut.