Badminton
Freystädter Pistorius ist deutscher Meister

02.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:17 Uhr
Gemeinsam mit seinen Teamkollegen feierte der Freystädter Johannes Pistorius (2.v.l.) den Gewinn der deutschen Meisterschaft. −Foto: Fotos: Dr. Pauli

Der 1. BCB Saarbrücken hat sich mit dem Freystädter Badminton-Ass Johannes Pistorius im Endspiel des Final Four gegen den favorisierten Titelverteidiger 1. BC Wipperfeld (NRW) mit 4:0 durchgesetzt und wurde zum elften Mal Deutscher Meister.

Für die Sensation sorgte der Freystädter Doppelspezialist. Gemeinsam mit dem Holländer Ruben Jille bezwang er die amtierenden Europameister Marc Lamsfuß und Marvin Seidel. Mit diesem Punkt hatte niemand in der voll besetzten Joachim Deckarm-Halle in Saarbrücken gerechnet. Es gab minutenlang Standing Ovations für den so wichtigen Sieg.

Pistorius abermals im Finale

Johannes Pistorius, der nach dem Bundesliga-Rückzug seines Heimatvereins TSV Freystadt vor vier Jahren zum Saarbrücker Topclub wechselte, stand zum dritten Mal mit dem 1. BCB im Finale.

Mit vor Ort waren auch seine Eltern und einige Fans aus Freystadt, die voll auf ihre Kosten kamen, was Badminton auf Spitzenniveau mit sich bringt. Als dann Pistorius das wohl entscheidende Spiel gelang, war die Freude riesengroß.

Wipperfeld hatte sich als Tabellenführer der 1. Bundesliga für das Final-Four direkt qualifiziert. Im Halbfinale setzte sich das Team gegen den TV Refrath souverän durch.

In der laufenden Saison konnte Pistorius mit zwölf Siegen gegenüber vier Niederlagen überzeugen. Trotzdem verfehlte sein Team als Tabellendritter die direkte Qualifikation zum Final Four und musste den Umweg über die Playoffs machen. Durch den Sieg über Wittdorf (nahe Hamburg) erreichten die Saarbrücker das Final-four.

Im Vergleich zu den gewöhnlichen Ligaspielen wird hier so lange gespielt, bis ein Team vier Spiele gewonnen hat. So kam Pistorius im Halbfinale nicht mehr zum Einsatz, nachdem sein Team gegen Dortelweil mit 4:1 in Führung ging.

Saarbrücken traf erneut auf Wipperfeld

Zum dritten Mal in Folge standen sich Saarbrücken und Wipperfeld im Finale gegenüber. Vor zwei Jahren gewann Saarbrücken, vor einem Jahr revanchierte sich Wipperfeld. Im Eröffnungsspiel brachten Isabel Lohau und Stine Küspert mit einem Drei-Satz-Sieg gegen die ehemalige Freystädterin und estnische Olympia-Teilnehmerin Kristin Kuba und die dänische Nationalspielerin Line Kjaersfeld den 1. BCB in Führung.

Im folgenden Spiel gaben Johannes Pistorius und Ruben Jille erwartungsgemäß die ersten Sätze mit 6:11 und 9:11 gegen die Europameister und deutschen Olympiahoffnungen Marvin Seidel und Marc Lamsfuß ab. Was dann folgte war beeindruckend: Pistorius und Jille kämpften sich heran und gewannen zwei Sätze in Folge knapp mit 11:9. Im fünften Satz lagen die beiden bereits mit 4:6 hinten – doch dann zeigten die Europameister Nerven. Pistorius/Jille gingen in Führung, hatten Matchball und gewannen mit 11:9 den Entscheidungssatz.

Auch wenn es im ersten Herreneinzel noch mal knapp wurde, bestätigen der holländische Nationalspieler Marc Caljouw und Däne Mads Christopherson, beide im Dienst der Saarbrücker, ihre Favoritenrolle und holten die wichtigen Punkte zum 4:0-Sieg.

Halle glich einem Tollhaus

Minutenlang glich die Halle einem Tollhaus bis Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes, den Siegern den Pokal überreichen konnte.

Für Pistorius war es nach seinen vier deutschen Meistertiteln im Nachwuchsbereich sowie seinen drei Titeln mit der Jugendmannschaft des TSV Freystadt der zweite DM-Titel im Erwachsenenbereich.

Er fühlt sich beim saarländischen Vorzeigeclub sehr wohl und hat schon zu Jahresbeginn beim 1. BCB für die kommende Saison verlängert, auch wenn Vater und Bruder Andreas ihn irgendwann mal wieder im TSV Team sehen wollen.