Playoff-Eishockey in der DEL
Ice Tigers finden keine Antwort auf Urbas

08.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:16 Uhr
Christian Rupp
Pinguins-Stürmer Jan Urbas erlegte die Nürnberg Ice Tigers am Dienstagabend beinahe im Alleingang. −Foto: Eibner

Die Nürnberg Ice Tigers sind mit einer Niederlage in die Playoffs 2023 gestartet. Am Dienstagabend setzte es in Bremerhaven ein 1:3 gegen die Fischtown Pinguins. Somit dürfen sich di Franken in der Best-of-3-Serie keinen weiteren Ausrutscher mehr erlauben.

In Bremerhaven erwischte Nürnberg wie beim letzten Hauptrunden-Spiel am Sonntag (3:2-Sieg n.P.) einen Fehlstart und geriet früh in Rückstand: Gerade einmal 58 Sekunden waren gespielt, da kam der gegnerische „Karawanken-Express“ schon ins Rollen.

Nürnberg verpennt den Start

In einer Zwei-auf-eins-Situation legte Slowene Ziga Jeglic quer für seinen Landsmann Jan Urbas, der ins halbleere Tor traf (1.). „Wir sind etwas langsam herausgekommen, dann aber in der zweiten Hälfte des ersten Drittels besser geworden und haben im zweiten Drittel viel Druck gemacht“, sagte Ice Tigers-Trainer Tom Rowe hinterher.

In eben diesem Mittelabschnitt dauerte es nur 14 Sekunden, ehe Nürnberg zum 1:1 kam: Hauptrunden-Top-Torjäger Daniel Schmölz traf nach einem Bully-Gewinn in der Offensivzone frech aus spitzem Winkel ins Tor (21.).

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Fortan nahmen die Intensität und das Körperspiel zu, das Spiel wogte auf Augenhöhe hin und her. Dann aber ließ sich Ice Tigers-Verteidiger Oliver Mebus zu einem plumpen Stockcheck hinreißen, der Folgen hatte: Während der baumlange Mebus auf die Strafbank geschickt wurde, durften die Pinguins ihre gefährliche Powerplay-Reihe aufs Eis schicken und gingen mit ihrem Lieblingsspielzug erneut in Führung: Urbas wurde auf dem rechten Flügel bedient und donnerte den Puck mit einer fulminanten Direktabnahme zum 2:1 in den Winkel (49.).

Bremerhaven war im Powerplay besser

„Im letzten Drittel hatte Bremerhaven den besseren Start und hat das Spiel im Powerplay entschieden“, so Rowe, der sich einen weiteren Kommentar bezüglich der Physis in diesem Playoff-Spiel nicht verkneifen konnte: „Ich möchte nur noch anmerken, dass wir hier Eishockey und nicht Basketball spielen.“

Nürnberg warf in der Folge noch einmal alles nach vorne und zog bereits knapp drei Minuten vor Schluss Torwart Niklas Treutle für einen zusätzlichen Stürmer. Die Torlampe aber ging auf der anderen Seite an, als Urbas 77 Sekunden vor dem Ende ins leere Tor traf und damit seinen Hattrick perfekt machte (59.). Urbas hatte bereits zwei Tage zuvor die beiden Treffer für Fischtown erzielt und war auch am Dienstag der einzige Torschütze bei den Norddeutschen.

Für Spiel zwei am Freitag (19:30 Uhr) wechselt das Heimrecht nach Nürnberg, wo die Ice Tigers gleich maximal unter Druck stehen: In der Best-of-3-Serie müssen sie nun zweimal gewinnen, eine Niederlage würde das Saison-Aus und das Karriereende von Kapitän Patrick Reimer bedeuten. Insbesondere gegen Urbas muss sich Rowe etwas einfallen lassen.